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Samstag, 18. September 2010, 15:30 MESZ


Kälte, Schnee, Sturm

Neuseeland
16.-18.09.2010


Temperatur-, Taupunkt- und
Bodendruckverlauf in Dunedin vom
12.-18.09.2010 Quelle: wunderground

Zum wiederholten Male im Sommer 2010 dominierten auf Teilen der Südhalbkugel negative Temperaturabweichungen. Mitte September brachte ein weit nach Norden vorstoßendes Sturmtief Neuseeland niedrige Temperaturen, Sturm und in den Bergen ergiebige Schneefälle.


Wetterlage und Entwicklung

Im langjährigen Mittel ist die Antarktis von einer kräftigen Tiefdruckrinne umgeben, die sich zwischen 60° und 70° Süd befindet und den ganzen Kontinent umgibt. Im September 2010 verlagerten sich Tiefdruckgebiete bzw. deren Ausläufer unter einem weit nach Norden reichenden Trog außergewöhnlich weit nach Norden und sorgten so für stürmisches und kaltes Wetter in Neuseeland und Teilen Australiens. Die Entwicklung der Wetterlage begann bereis am 12.09. Bei etwa 80° Ost bildete sich in 500 hPa ein Trog aus, der zu diesem Zeitpunkt bis etwa 50° Süd reichte. Zunächst nur schwach ausgbildet, intensivierte sich dieser rasch und vorderseitig entwickelte sich bei 60° Süd und 110° Ost ein Tiefdruckgebiet mit einem Kerndruck von unter 970 hPa. Dieses verlagerte sich unter weiterer Intensivierung in den folgenden Tagen ostwärts, konnte sich allerdings auf Grund eines ausgedehnten Hochdruckgebietes über dem australischen Kontinent nicht nach Norden ausdehnen. Am 14.09. betrug der Druck im Zentrum dieses Sturmtiefs weniger als 950 hPa. Am 15.09. weiteten sich sowohl der Höhentrog als auch das Bodentief bzw. dessen Ausläufer nach Norden bis etwa 30° Süd aus. Vor allem an der Westflanke des Tiefdruckgebietes entwickelte sich eine kräftige südwestliche Strömung in der kalte Luftmassen aus der Antarktis advehiert wurden. Sowohl über dem Süden Australiens als auch über Neuseeland sanken die Temperaturen in 850 hPa unter den Gefrierpunkt. Das steuernde Tiefdruckzentrum verlagerte sich bis zum 17.09. nur wenig, so dass weiter kalte Luftmassen herangeführt werden konnten. Bis zum 18.09. gingen die Temperaturen in 850 hPa auf bis zu -10°C zurück.

Bodendruckanalysen, sowie 850-hPa-Wind vom 15. bis 18.09.2010 | Quelle: ECMWF
15.09.2010, 00 UTC 16.09.2010, 00 UTC 17.09.2010, 00 UTC 18.09.2010, 00 UTC
500-hPa-Geopotential und 850-hPa-Temperatur vom 15. bis 18.09.2010 | Quelle: ECMWF
15.09.2010, 00 UTC 16.09.2010, 00 UTC 17.09.2010, 00 UTC 18.09.2010, 00 UTC

Die Höchsttemperatur betrug am 15.09. in Waiouru 6,8°C. In vielen anderen Städten waren es meist um 10°C. Nachts gingen die Temperaturen an vielen Orten unter den Gefrierpunkt zurück. Selbst in der Hafenstadt Dunedin wurden -1,4°C gemessen. In den hier seit 77 Jahren andauernden Messungen wurden bisher keine niedrigeren Temperaturen im September gemessen. Die mittlere Temperatur beträgt hier im September üblicherweise 10°C. Am folgenden Tag meldeten die Wetterstationen vor allem auf der Südinsel Höchsttemperaturen um 10° C. Deutlich kühler blieb es am 17.09. In Puysegur im äußersten Süden des Landes betrug die Höchsttemperatur 6,5°C. Die gleiche Temperatur wurde weiter landeinwärts in Queenstown an diesem Tag ebenfalls als Höchsttemperatur verzeichnet. Mit 1,0°C wurde hier an diesem Tag gleichzeitig die niedrigste Tiefsttemperatur gemessen. In der Nacht auf den 18.09. wurde in Timaru mit -4,0°C die niedrigste Temperatur dieser mindestens bis zum 22.09. andauernden Kältewelle gemessen. Der bisherige Septemberrekord wurde damit egalisiert. Neben der Kälte sorgten vor allem heftige Schneefälle und Sturmböen für starke Beeinträchtigungen. Auf der Südinsel des Landes waren mehr als 17.000 Menschen ohne Strom und auf den Straßen kam der Verkehr zeitweise zum Erliegen. Mehrere Highways wurden gesperrt. In Invercargill brach das Dach des Stadions unter den Schneelasten zusammen. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden. Der örtliche Flughafen wurde in Folge der Schneefälle geschlossen.



Wetterwerte

Temperatur-, Taupunkt- und Bodendruckverlauf in Dunedin vom
12.-18.09.2010 Quelle: wunderground



Text: JQ



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