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Samstag, 23. Mai 2009, 22:30 MESZ


Starkregen/Überschwemmungen

Ostaustralien
20.-23.05.2009


Satellitenbild 22.05., 00:30 UTC, MTSAT-1R IR
Quelle: Bureau of Meteorology

Extreme Regenfälle setzten gegen Ende Mai 2009 im Osten Australiens ganze Landstriche unter Wasser. Zum Teil fiel mehr als drei Mail soviel Niederschlag wie sonst im gesamten Monat. Die Bundesstaaten Queensland und New South Wales wurden zum Katastrophengebiet erklärt, mehrere tausend Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Mindestens zwei Menschen starben.


Wetterlage und Entwicklung

In einer vorherrschend westlichen Höhenströmung schwenkte am 17. und 18. ein ausgeprägter Höhentrog zunächst recht zügig über die Mitte Australiens hinweg, schnürte sich am 19. im Grenzgebiet zwischen den Bundesstaaten Südaustralien und Queensland jedoch als eigenständiges Höhentief ab und kam dann bis zum 23. nur noch verzögert nach Osten voran. Zudem bildete sich auf der Vorderseite des Troges am 19. über dem Süden Queenslands ein Bodentief aus, das sich in der Folge Richtung Pazifikküste verlagerte und dort quasistationär wurde. Zwischen dem Tief und einem kräftigen Hochdruckgebiet über der Tasmansee wurde von Osten her sehr feuchte Meeresluft an die Ostküste Australiens geführt, die sich an der in diesem Bereich bis zu 1000 Meter hohen Great Dividing Range staute und somit intensive Niederschläge begünstigte.

Bodendruckanalysen vom 19. bis 23.05.2009, jeweils 00 UTC
Quelle: Bureau of Meteorology
19.05.2009, 00 UTC 20.05.2009, 00 UTC 21.05.2009, 00 UTC 22.05.2009, 00 UTC 23.05.2009, 00 UTC
500-hPa-Geopotential vom 19. bis 23.05.2009, jeweils 00 UTC
Quelle: Bureau of Meteorology
19.05.2009, 00 UTC 20.05.2009, 00 UTC 21.05.2009, 00 UTC 22.05.2009, 00 UTC 23.05.2009, 00 UTC

Innerhalb von wenigen Tagen fielen verbreitet mehrere hundert Millimeter Regen. Am meisten Niederschlag bekam Dorrigo ab, eine zwei Kilometer östlich des Dorrigo-Nationalparks gelegene Stadt. Der Nationalpark zählt zu den Gondwana-Regenwäldern. Vom 20. bis zum 23. summierten sich dort sage und schreibe 782 mm Regen. In Grafton, einer rund 18.000 Einwohner zählenden Stadt im Nordosten von New South Wales, gingen im selben Zeitraum 290 mm nieder - davon 173 mm binnen 24 Stunden. Nach dem langjährigen Mittel sind dort im gesamten Monat Mai sonst gerade einmal 77 mm zu erwarten. An einigen weiteren Stationen entlang der Ostküste konnten über 100 mm Regen binnen eines Tages verzeichnet werden; dazu wehte ein kräftiger Ostwind mit teilweise schweren Sturmböen (z. B. Yamba/New South Wales 102 km/h).

Die großen Regenmengen führten verbreitet zu Überschwemmungen. Zuerst wurde Queensland, wenige Tage später auch New South Wales zum Katastrophengebiet erklärt. Rund 15.000 Menschen mussten in den besonders betroffenen Städten Lismore und Grafton vorsorglich evakuiert werden. Ersten Berichten zufolge richteten die Überschwemmungen in Queensland mehr Schäden an als das bislang schlimmste Hochwasser dort im Jahre 1974. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Für Australien war es nach den großflächigen Überschwemmungen im Norden und Nordosten im Februar bereits das zweite schwere Hochwasserereignis in 2009.



Wetterwerte

Nachstehend die höchsten gemessenen Niederschlagsmengen in New South Wales vom 1. bis zum 23. Mai 2009. Quelle: Bureau of Meteorology

Ort Nds.
Dorrigo
Bowra Sugarloaf
Lowanna
Upper Darkwood
Cooks (Kalang)
860 mm
545 mm
526 mm
460 mm
455 mm


Niederschlag

Nachfolgend vier Niederschlagskarten. Links die Gesamtniederschlagsmenge in der Woche bis zum 23.05.2009 in den Bundesstaaten Queensland (oben) und New South Wales (unten). In der Mitte die Anomalien der Niederschlagsmenge vom 01. bis zum 23.05.2009 bezogen auf das langjährige Mittel des gesamten Monats für ganz Australien; rechts die prozentualen Abweichungen der Niederschlagsmenge vom 01. bis zum 23.05.2009 bezogen auf das langjährige Mittel des gesamten Monats, ebenfalls für ganz Australien.
Quelle: Bureau of Meteorology




Satellitenbilder

21.05., 00:30 UTC, MTSAT-1R IR
Quelle: Bureau of Meteorology
22.05., 00:30 UTC, MTSAT-1R IR
Quelle: Bureau of Meteorology
23.05., 00:30 UTC, MTSAT-1R IR
Quelle: Bureau of Meteorology


Text: CE


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