Banner
Der Internet Explorer bietet nur eine eingeschränkte Funktionalität. The browser you're using is only limited functionable.

Dienstag, 16. Dezember 2008, 20:15 MEZ


Eisregen

Neuenglandstaaten/USA
12.12.2008


Satellitenbild: 13.12.2008, 15:50 UTC, TERRA VIS
Quelle: NASA Earth Laboratory

Gefrierender Regen löste gegen Mitte Dezember 2008 im Nordosten der USA teilweise chaotische Verhältnisse aus. In mehreren Bundesstaaten fiel der Strom aus, in New Hampshire und Massachusetts wurde der Notstand ausgerufen.


Wetterlage und Entwicklung

Anders als in Mitteleuropa üblich vollzog sich Mitte Dezember 2008 der Übergang zu winterlichem Wetter im Nordosten der Vereinigten Staaten zunächst nicht mit Schnee, sondern mit verbreitet gefrierendem Regen. Dabei verlagerte sich ein kräftiges Tiefdruckgebiet vom 11. bis zum 13. aus den Südstaaten entlang der Ostküste nach Nordosten. An seiner Nordflanke lenkte es warme Meeresluft gen Westen, hinter dem Zentrum stieß auf der Rückseite des Tiefs arktische Kaltluft aus Kanada nach Süden vor. Im Übergangsbereich zwischen der warmen und der kalten Luft etablierte sich eine Luftmassengrenze, an der es zu langanhaltenden und intensiven Niederschlägen kam. Beispielsweise fielen in St. Stephen, an der Grenze zwischen Maine und der kanadischen Provinz New Brunswick gelegen, innerhalb eines Tages am 12. knapp 60 mm. Zwischen etwa 18 und 21 UTC geriet die Station kurzzeitig in den Einfluss milder Meeresluft, was sich in einem ungewöhnlichen Temperaturverlauf widerspiegelte: Lag die Temperatur um 15 UTC noch bei +1,6 °C, so stieg sie bis 18 UTC um über 13 K auf +14,8 °C an, um sechs Stunden später wieder auf +3,0 °C abzusinken.
Der gefrierende Regen trat indes weiter im Westen auf, am meisten betroffen waren die US-Bundesstaaten Vermont und New Hampshire. In der Hauptstadt von New Hampshire, Concord, gingen am 12. zwischen 00 UTC und 12 UTC bei Temperaturen um den Gefrierpunkt 39 mm Regen nieder. Ähnlich hohe Mengen summierten sich in Portland im Süden von Maine sowie in Albany (New York). Erst zum 13. hin hörten die Niederschläge, die zunehmend auch in Schnee übergingen, auf; am 13. herrschte in den genannten Regionen verbreitet leichter bis mäßiger Dauerfrost.
Der Eisregen hatte erhebliche Behinderungen zur Folge. Teilweise überzog eine mehrere Zentimeter dicke Eisschicht ganze Landstriche. Mehrere Millionen Menschen waren teilweise tagelang von der Stromversorgung abgeschnitten, da die Strommasten dem Gewicht des Eises nicht standhielten oder umgestürzte Bäume die Leitungen abrissen. Zahlreiche Bahnstrecken waren durch über die Gleise liegende Bäume oder dicke Äste unpassierbar. Viele Schulen wurden geschlossen und Notunterkünfte eingerichtet. Die Gouverneure von New Hampshire und Massachusetts erklärten den Notstand.

Text: CE

Bodendruckanalysen vom 12.12.2008
Quelle: University of Washington
12.12.2008, 00 UTC 12.12.2008, 06 UTC 12.12.2008, 12 UTC 12.12.2008, 18 UTC


Wetterwerte

Nachstehend ausgewählte 6-stg. Niederschlagsmengen im Nordosten der USA vom 12.12.2008, jeweils bis zum angegebenen Termin. Quelle: DWD

Ort 12.12.,
06 UTC
12.12.,
12 UTC
Summe
Albany (NY)
Concord (NH)
Portland (ME)
17 mm
17 mm
13 mm
23 mm
22 mm
k.M.
40 mm
39 mm
13 mm


Niederschlag

Radarbilder der Station Boston, Massachusetts vom 12.12.2008. Quelle: NCAR

12.12.2008, 00 UTC 12.12.2008, 06 UTC 12.12.2008, 12 UTC 12.12.2008, 18 UTC


Nachfolgend berechnete 24-stg. Niederschlagssummen (ohne Schnee) im Nordosten der USA bis zum 13.12., 06 UTC. Quelle: NOHRSC



Satellitenbilder

11.12., 23:45 UTC, GOES IR
Quelle: University of Washington
12.12., 05:45 UTC, GOES IR
Quelle: University of Washington
12.12., 11:45 UTC, GOES IR
Quelle: University of Washington
12.12., 17:45 UTC, GOES IR
Quelle: University of Washington



Forschungszentrum

Visit us at
Facebook:

Information on warning levels and icons used
Information on meteoalarm.eu