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Freitag, 28. November 2008, 14:45 MEZ


Starkregen

Südbrasilien
21.-24.11.2008


Gemessene Regenmengen in Brasilien vom
20.11., 12 UTC bis 21.11., 12 UTC.
Quelle: www.inmet.gov.br

Mit schweren Regenfällen und Überschwemmungen hatte gegen Ende November 2008 der Süden Brasiliens zu kämpfen. Innerhalb weniger Tage fielen dabei teilweise knapp 300 Millimeter Regen. Mindestens 97 Menschen kamen ums Leben, 80.000 wurden obdachlos.


Wetterlage und Entwicklung

Im Süden Brasiliens, auf der Südhalbkugel, treten die kräftigsten Regenfälle während des nordhemisphärischen Winters auf. Dabei sind monatliche Niederschlagsmengen von 200 mm nichts Ungewöhnliches. Die südlichen Regionen des Landes liegen in den Randtropen, sodass in diesen Monaten an der Westflanke von subtropischen Hochdruckgebieten über dem Südatlantik von Norden her sehr feuchte Luftmassen nach Süden geführt werden. Dabei entstehen häufig kräftige Schauer und Gewitter.
Ganz ähnlich stellte sich die Lage auch gegen Ende November 2008 dar, jedoch sind die stärksten Niederschläge in der Regel deutlich weiter nördlich etwa zwischen dem 10. und 15. Breitengrad zu finden. Zwischen dem 21. und 24.11. allerdings fielen beispielsweise in Florianópolis, der Hauptstadt des Bundesstaates Santa Catarina, auf etwa 27° südlicher Breite 272 mm. Das langjährige Mittel der Jahre 1961 bis 1990 weist für diese Stadt im November eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 107 mm auf, sodass in diesen vier Tagen mehr als das Zweieinhalbfache der sonst üblichen Monatsmenge zusammenkam. Ebenfalls 272 mm summierten sich im selben Zeitraum in der 50.000-Einwohner-Stadt Indaial im Osten Santa Catarinas. Der Großteil dieser Menge ging dort sogar innerhalb von nur zwei Tagen am 23. und 24. nieder.

Die starken Regenfälle führten verbreitet zu Überschwemmungen. Besonders betroffen waren die beiden südlichsten Bundesstaaten, Santa Catarina und Rio Grande do Sul. Nach Medienberichten handelte es sich um eine der schlimmsten Unwetterkatastrophen in diesem Gebiet in den vergangenen Jahrzehnten. Mindestens 97 Menschen starben, rund 80.000 verloren ihr Zuhause. Etwa 80.000 Häuser und Wohngebiete waren ohne Strom. Rund 1,5 Millionen Menschen hatten unmittelbar mit den Auswirkungen der Überschwemmungen zu kämpfen. Zahlreiche Straßen und Brücken wurden zerstört; für den Wiederaufbau veranschlagte das Landesministerium für Infrastruktur rund 100 Millionen Euro. Zudem kam es zu Plünderungen.

Text: CE


Wetterwerte

Nachstehend eine Auswahl gemessener Regenmengen im Süden Brasiliens vom 20. bis 24.11.2008, jeweils bis 12 UTC. Quelle: www.inmet.gov.br

Ort 21. 22. 23. 24. Summe
Florianópolis
Indaial
Torres
56 mm
30 mm
48 mm
92 mm
17 mm
14 mm
93 mm
120 mm
14 mm
31 mm
105 mm
5 mm
272 mm
272 mm
81 mm


Niederschlag

Nachfolgend Übersichtskarten mit gemessenen Regenmengen in Brasilien vom 20. bis 24.11.2008, jeweils bis 12 UTC. Das betroffene Gebiet ist rot umrandet. Quelle: www.inmet.gov.br

21.11.2008, 12 UTC 22.11.2008, 12 UTC 23.11.2008, 12 UTC 24.11.2008, 12 UTC


Mittlerer Niederschlag in Brasilien im
Zeitraum 1961 bis 1990.
Quelle: www.inmet.gov.br
Klimadiagramm Florianópolis,
Mittelwerte 1961 bis 1990
Quelle: klimadiagramme.de


Satellitenbilder

21.11., 21:00 UTC, GOES-E IR
Quelle: Dundee Sat. Rec. Station
22.11., 21:00 UTC, GOES-E IR
Quelle: Dundee Sat. Rec. Station
23.11., 21:00 UTC, GOES-E IR
Quelle: Dundee Sat. Rec. Station
24.11., 21:00 UTC, GOES-E IR
Quelle: Dundee Sat. Rec. Station



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