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Samstag, 27. September 2008, 23:00 MESZ


Tropischer Wirbelsturm 18W
Taifun "Hagupit"

Philippinen, Südchina
22.-25.09.2008


Satellitenbild: 23.09.2008, 02:07 UTC, metop-a VIS/IR
Quelle: B. J. Burton


Orkanböen und ergiebigen Regen brachte gegen Ende September 2008 der 14. Taifun der Saison auf dem Pazifik, "Hagupit", den nördlichen Philippinen und Teilen Südchinas. Dabei starben mindestens zehn Menschen.


Wetterlage und Entwicklung

Einen gänzlich anderen Weg als sein Vorgänger "Sinlaku" (siehe Artikel) legte zwischen dem 19. und dem 24. September 2008 System Nummer 18 auf dem Westpazifik zurück. Zunächst nur als tropischer Sturm verlagerte sich "Hagupit" am 19. und 20.09. in südwestliche bis westliche Richtung. Bald jedoch schlug er einen nordwestlichen Kurs ein und verstärkte sich am 21. nordöstlich der Philippinen zu einem Taifun der ersten Kategorie. Unter weiterer Intensivierung zog "Hagupit" am 22. durch die Luzon-Straße knapp nördlich der gleichnamigen Hauptinsel der Philippinen vorbei. Über dem Südchinesischen Meer erreichte er mit 120 kt (222 km/h) seine größten mittleren Windgeschwindigkeiten, die ihn am Abend des 23. mitteleuropäischer Zeit vorübergehend der Kategorie vier zuordneten. Der Landgang an der südchinesischen Küste erfolgte am 24. gegen 00 UTC nahe der Millionenstadt Zhanjiang in der Provinz Guangdong. Innerhalb von noch nicht einmal 24 Stunden schwächte sich "Hagupit" beim Auftreffen auf das Festland von einem Taifun der zweithöchsten Kategorie zu einem tropischen Sturm ab und zerfiel nur kurze Zeit später völlig.

Meldungen über Sturm- und Orkanböen im Zusammenhang mit "Hagupit" liegen von der chinesischen Südküste vor. In Yangjiang und auf der Hongkong vorgelagerten Insel Cheung Chau wurden am 23. jeweils 144 km/h in Böen gemessen, am Flughafen der kleinen Insel Taipa waren es 120 km/h.
Viel Regen brachte der Taifun vor allem Luzon, der Hauptinsel der Philippinen. Besonders hervor tat sich dabei wieder einmal Baguio, eine 1500 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Stadt im gebirgigen Westen der Insel. Durch Staueffekte begünstigt fielen dort am 22. zwischen 00 UTC und 18 UTC 372 mm. Im Süden Chinas registrierten Qinzhou 103, Zhanjiang 69, Nanning 62 und Hongkong 47 mm binnen sechs Stunden. In Haikou, der Hauptstadt der Insel Hainan, summierten sich zwischen dem 23., 12 UTC und dem 24., 06 UTC 193 mm.

"Hagupit" kostete in China mindestens zehn Menschen das Leben. Besonders betroffen war die Provinz Sichuan, wo etwa 20.000 Menschen nach heftigen Regenfällen und Erdrutschen von der Außenwelt abgeschnitten waren. Hinzu kam, dass viele Bewohner dieser Region nach einem schweren Erdbeben im Mai noch immer in Zelten hausten.

***

Update von Mi., 01.10.2008, 20:15 MESZ:

Am 25.09. zogen Überreste des Sturms über den Norden Vietnams hinweg. Dabei gingen schwere Regenfälle nieder, die verbreitet zu Überschwemmungen führten. Fast 100.000 ha Ackerland und zahlreiche Dörfer standen unter Wasser, acht Provinzen waren von dem Hochwasser betroffen. Einige Bergregionen konnten zeitweise nicht erreicht werden. Mindestens 32 Menschen starben.
In der Zwischenzeit hat sich auch die Anzahl der Opfer in China erhöht. Dort kamen allein in der Stadt Yangjiang 17 Menschen ums Leben. Auf den Philippinen kostete der Sturm zuvor acht Menschen das Leben.

Text: CE


Wetterwerte

Nachstehend eine Auswahl gemessener Spitzenböen in Südchina am 23.09.2008;
Quelle: WetterOnline.

Ort 23.
Yangjiang
Cheung Chau
Taipa Airport
Hongkong
Lau Fau Shan
144 km/h
144 km/h
120 km/h
120 km/h
112 km/h


Luftdruckverlauf

Luftdruckverlauf "Hagupit"
Quelle: digital-typhoon.org


Zugbahn/Satellitenbilder

Zugbahn "Hagupit"
Quelle: www.solar.ifa.hawaii.edu
Zugbahn "Hagupit"
Quelle: weather.unisys.com

22.09., 13:30 UTC, MTSAT IR
Quelle: NOAA / OSEI
23.09., 13:30 UTC, MTSAT IR
Quelle: NOAA / OSEI
24.09., 05:30 UTC, MTSAT VIS/IR
Quelle: NOAA / OSEI



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