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Donnerstag, 25. Oktober 2007, 17:45 MESZ


Schneefall, Starkregen

Mittel-, Südosteuropa
19.-23.10.2007


Satellitenbild: 21.10.2007, 16:09 UTC, NOAA-15 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern


Wetterlage und Entwicklung

Nicht ganz so stark wie zunächst vorhergesagt entwickelte sich eingangs der dritten Oktoberdekade 2007 ein Tiefdruckgebiet über dem zentralen Mittelmeerraum. "Nicki", so der Name des Tiefs, entstand am 21.10. im Bereich von Sizilien. Vier Tage zuvor hatte die Kaltfront eines Tiefs über Nordskandinavien Mitteleuropa von Nordwest nach Südost überquert und zum ersten Mal in der Wintersaison 2007/08 den Zustrom hochreichender Kaltluft arktischen Ursprungs eingeleitet. Dieser ging mit der Ausweitung eines umfangreichen Höhentroges nach Süden einher, der sich am 20. im Bereich der baltischen Staaten abschnürte und als ausgeprägtes Höhentief auf die Mittelmeerregion zusteuerte. Im 300 hPa-Niveau waren in diesem Zusammenhang sogar zwei aufeinanderfolgende Abtropfvorgänge zu analysieren. "Nicki" bildete sich unter der leicht diffluenten Südostseite des Höhentiefs vor einem um dieses herumschwenkenden Kurzwellentrog. Seinen Höhepunkt erreichte "Nicki" mit einem Kerndruck von unter 995 hPa bereits am Morgen des 22., danach füllte es sich bei langsamer Nordostverlagerung wieder auf. Zusätzlich zu den vorhandenen dynamischen Antrieben schaffte kräftige Warmluftadvektion von Südosten her auf der Ost- und Nordostseite des Tiefs die Voraussetzungen für Hebung der Luftmassen. Am 24. schließlich war das Bodentief kaum noch als solches zu erkennen, auch das Höhentief verlor zunehmend an Struktur und spaltete sich in mehrere Teile auf.

"Nicki" brachte vor allem dem Balkan sowie Teilen des südöstlichen Mitteleuropas ergiebige und örtlich gewittrige Niederschläge von verbreitet über 30, mancherorts bis nahe 100 mm innerhalb von drei Tagen. Zum Beispiel fielen im kroatischen Ogulin binnen 48 Stunden bis zum 23., 06 UTC 91 mm. In der mazedonischen Hauptstadt Skopje waren es im gleichen Zeitraum 51 mm. In höheren Lagen gingen die Niederschläge auch als Schnee nieder. So konnten auf dem 2070 Meter hohen Bjelašnica im Dinarischen Gebirge südlich von Sarajevo am Morgen des 23. 30 cm Schnee gemessen werden. Sarajevo-Bjelave auf 638 Meter Seehöhe meldete 11 cm, an der Station Puntijarka (988 Meter) in Kroatien wurden 51 cm Schnee verzeichnet. Zeitweise griffen die Hebungsprozesse auch auf den Alpenraum über. So fiel beispielsweise im Salzkammergut nach Augenzeugenberichten auf 1000 Meter Höhe knapp 1 Meter Schnee.

Text: CE

Bodendruckanalysen vom 18. bis 25.10.2007, jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
18.10.2007, 00 UTC 19.10.2007, 00 UTC 20.10.2007, 00 UTC 21.10.2007, 00 UTC
22.10.2007, 00 UTC 23.10.2007, 00 UTC 24.10.2007, 00 UTC 25.10.2007, 00 UTC
500 hPa-Geopotential und Bodendruck vom 18. bis 25.10.2007, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
18.10.2007, 00 UTC 19.10.2007, 00 UTC 20.10.2007, 00 UTC 21.10.2007, 00 UTC
22.10.2007, 00 UTC 23.10.2007, 00 UTC 24.10.2007, 00 UTC 25.10.2007, 00 UTC


Wetterwerte

Nachstehend eine Auswahl 24-stündiger Niederschlagsmengen aus verschiedenen Ländern vom 20. bis zum 24.10.; für einige Stationen erfolgte die Berechnung der 24-stg. Summen über das Zusammenfassen der gemeldeten 12-stg. Mengen (Quelle: DWD):

Ort 20./21. 21./22. 22./23. 23./24. Summe
Eisenstadt (A)
Kočevje (SLO)
Zagreb (KRO)
Banja Luka (BIH)
Sarajevo (BIH)
Drobeta (RUM)
Craiova (RUM)
Sofia (BUL)
Athen (GR)
İzmir (TRK)
4 mm
2 mm
-
-
-
14 mm
29 mm
14 mm
32 mm
12 mm
1 mm
28 mm
9 mm
24 mm
11 mm
5 mm
6 mm
-
33 mm
2 mm
32 mm
42 mm
31 mm
32 mm
15 mm
73 mm
38 mm
31 mm
2 mm
50 mm
42 mm
10 mm
16 mm
11 mm
5 mm
2 mm
-
1 mm
1 mm
17 mm
79 mm
82 mm
56 mm
67 mm
31 mm
94 mm
73 mm
46 mm
68 mm
81 mm


Satellitenbilder

18.10., 12:03 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
19.10., 15:18 UTC, NOAA-15 VIS/IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
20.10., 05:09 UTC, NOAA-15 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
21.10., 11:32 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
22.10., 11:22 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
23.10., 05:38 UTC, NOAA-15 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern



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