| Wetterlage und Entwicklung
 Vorderseitig eines Höhentroges, der am 15.7.2005, 00 UTC, über die Britischen Inseln
südwärts verlief,
lag Deutschland in einer südwestlichen Strömung, mit der subtropische
Luft herangeführt wurde. Hochdruckeinfluss am Boden und in Höhe sorgte
zunächst für einen freundlichen Tagesbeginn. Die Temperaturen stiegen
verbreitet auf Werte über 30°C an, in Sachsen-Anhalt und
im Südwesten sogar stellenweise über 33°C.
Allerdings schwenkte der Höhentrog im Tagesverlauf
rasch nach Osten Richtung Nordsee und Norddeutschland, gleichzeitig bildete
sich am Boden ein Tiefdruckgebiet, das um 12 UTC mit seinem Zentrum bereits
über Dänemark lag.
Seine Kaltfront hatte um 12 UTC schon den Nordwesten Deutschlands
überquert und konnte entlang etwa einer Linie Kiel -Hannover - Koblenz
analysiert werden. Das Satellitenbild von 09 UTC zeigt den Beginn der Konvektion
an und vor der eindringen Kaltfront.
3 Stunden später (12 UTC) verläuft eine Gewitterkette etwa von der Ostsee bis
zum Rhein-Main-Gebiet, am frühen Abend tummeln sich die meisten Gewitter
in der Mitte und im Nordosten des Landes.
Der Höhepunkt der Entwicklung war erreicht, einzelne Gewitter fielen durchaus heftig aus,
so prsaaelten in Kassel am Nachmittag zB 32 mm Niederschlag nieder und zeitweise konnte sich
sogar eine Hageldecke ausbilden. Die größte Niederschlagsmenge verzeichnete
Berlin-Buch mit 36 mm.
Einzelne Gewitterzellen, teilweise auch mit kleinem Hagel, zogen in der Nacht
noch über den Süden Deutschlands hinweg.
 In den Norden gelangte hinter der Kaltfront deutlich kühlere Luft,
im 850 hPa-Niveau  lagen die Temperaturen am 16.7.2005 um etwa 7 K niedriger
als noch am Vortag. In Hamburg beispielsweise kam das Thermometer nicht mehr
über 20°C hinaus (19.7°C).
Ganz anders im Süden: Hier konnte die Warmluft nicht ausgeräumt werden,
teilweise stiegen die Temperaturen gegenüber dem Vortag sogar noch etwas an;
in Karlsruhe wurden 34.0°C erreicht.
Dennoch blieb die Gewitteraktivität vergleichsweise gering, es entstanden nur vereinzelt
Gewitter.
Eine besonders kräftige Gewitterzelle entwickelte sich auf der Schwäbischen Alb;
sie war mit Hagel verbunden und brachte in Laichingen eine Niederschlagsmenge
von 49 mm, zog weiter nach Südosten und sorgte auch in Ulm
und Weißenhorn für Regenmengen von 25 mm bzw. 32 mm.
 
 
| Bodendruckanalysen vom 15.7.2005 und 16.7.2005, jeweils 12 UTC Quelle: Berliner Wetterkarte
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| 15.7.2005, 12 UTC | 16.7.2005, 12 UTC |  
| 500 hPa-Geopotential vom 15.7.2005 und 16.7.2005, jeweils 00 UTC Quelle: Berliner Wetterkarte
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| 15.7.2005, 00 UTC | 16.7.2005, 00 UTC |  
| Blitzeinschläge am 15.7.2005 und 16.7.2005, jeweils 00-23 UTC Quelle: Wetterzentrale
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| 15.7.2005, 00-23 UTC | 16.7.2005, 00-23 UTC |  
    
Niederschlag und Temperatur
Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Niederschlagsmengen vom Freitag, 15.7.2005,  06 UTC,
bis zum Sonntag, 16.7.2005, 06 UTC, jeweils 24-stündig sowie die Höchstemperaturen
am 15.7.2005:
 
 
 
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| Ort | 15./16. |  
| Berlin-Buch Kassel
 Groß-Lüsewitz
 Boizenburg
 Schwerin
 Karlsruhe
 | 36 mm 33 mm
 24 mm
 21 mm
 21 mm
 0.1 mm
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| Ort | 16./17. |  
| Laichingen Weißenhorn
 Ulm
 Scheyern
 Neustadt/Donau
 Karlsruhe
 | 49 mm 32 mm
 25 mm
 16 mm
 13 mm
 0.0 mm
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| Ort | Max |  
| Pabstorf (Sachsen-Anh) Karlsruhe
 Alzey
 Köthen (Sachsen-Anh)
 Mannheim
 | 33.6°C 33.6°C
 33.4°C
 33.1°C
 33.1°C
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| 15.7.05, 9:00 UTC, MSG VIS Quelle: B. J. Burton
 | 15.7.05, 12:00 UTC, MSG VIS Quelle: B. J. Burton
 | 15.7.05, 15:00 UTC, MSG VIS Quelle: B. J. Burton
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