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Montag, 27. Juni 2005, 15:00 MESZ


Gewitter


Frankreich, Deutschland
23.-26.6.2005


Satellitenbild: 25.6.2005, 12:17 UTC, NOAA 18 VIS
Quelle: B. J. Burton


Wetterlage und Entwicklung
Während der 4 Tage vom 23. bis zum 26.6.2005 bestimmten von der Biskaya bis nach Österreich zum Teil heftige und sogar unwetterartige Gewitter das Wettergeschehen.
Zunächst entluden sich am Donnerstag, 23.6.2005, Gewitter über Nordfrankreich im Bereich einer flachen Tiefdruckrinne am Boden. Auch in der Höhe war ein kleiner Wirbel auszumachen, um den sich etliche Starkgewitter herum gruppierten. Besonders betroffen war der Großraum Paris, es kam zu lokalen Überschwemmungen und der Flughafen Charles de Gaulle meldete eine Niederschlagssumme von 43 mm. Weiter östlich verlief der Tag relativ ruhig, in Rheinfelden stieg die Temperatur auf 33.9°C an.
Von Nordwestspanien kommend zog das Tiefdruckgebiet "Werner" über Nordfrankreich hinweg nordostwärts; es lag am Samstag, 25.6.2005, 00 UTC, etwa an der belgischen Nordseeküste. Über Mitteleuropa verstärkte sich so die Warmluftzufuhr (Karlsruhe registrierte am 24.6.2005 einen Höchstwert von 35.9°C, in Nordwestdeutschland wurden sogar zwei neue Rekorde für die 3. Junidekade aufgestellt: Lingen 33.1°C, Münster/Osnabrück 31.9°C)), gleichzeitig gelangte zunehmend feuchte Luft zu uns. Erste Gewitter entstanden bereits ab Freitag-Mittag, die heftigsten allerdings erst in der Nacht zum Samstag. Die größten Niederschlagsmengen wurden im Bereich südlich von Stuttgart, im Großraum Stuttgart selbst und in den sich nordöstlich anschließenden Gebieten verzeichnet; Gaildorf beispielsweise empfing eine Regenmenge von 58 mm.
Am Samstag lag Deutschland insgesamt in feucht-heißer Luft (Holzdorf 34.4°C). Gewitter traten verbreitet auf. Von Norden allerdings drang im Tagesverlauf bereits die Kaltfront des Tiefs "Werner" landeinwärts vor (im Satellitenbild als Wolkenband deutlich erkennbar). Die kräftigsten Gewitter entstanden in der Landesmitte (Gera 34 mm) und im Süden und Südosten (Munderkingen 67 mm, Pocking 64 mm).
Auch Österreich blieb am Samstag nicht verschont, einige Gebiete insbesondere in Salzburg, Tirol und Kärnten wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Es kam zu Murenabgängen, weggerissenen Brücken, Unterbrechung etlicher Verkehrsverbindungen. Zwischen 6 und 18 UTC fielen in Zell am See 87 mm, auf der benachbarten Schmittenhöhe während desselben Zeitraums ganze 7 mm, was wieder einmal den lokalen Charakter solcher Unwetter verdeutlicht.
Am Sonntag hatte die kühlere und trockenere Luft hinter der Kaltfront den größten Teil Deutschlands überflutet (Hamburg maß in der Nacht zu Montag einen Tiefstwert von 6.5°C !), nur ganz im Süden konnte die feuchtwarme Luft nicht ausgeräumt werden (Rheinfelden 32.4°C); hier entluden sich auch wieder einzelne Gewitter. Über Frankreich war die Luft schon wieder heiß und feucht geworden und erneut bildete sich hier ein Gebiet mit einzelnen zum Teil kräftigen Gewittern (siehe letztes Satellitenbild), das langsam nach Osten driftete, dabei aber allmählich zerfiel.

Bodendruckanalysen vom 24. bis zum 26. 6.2005, jeweils 00 UTC
Quelle: FU Berlin / DWD
24.6.2005, 00 UTC 25.6.2005, 00 UTC 26.6.2005, 00 UTC
Blitzeinschläge vom 23.6.2005 bis zum 26.6.2005, jeweils 00-23 UTC
Quelle: Wetterzentrale
23.6.2005, 00-23 UTC 24.6.2005, 00-23 UTC 25.6.2005, 00-23 UTC 26.6.2005, 00-23 UTC

Niederschlag

Tagesniederschlagsmengen zweier Stationen in Baden-Württemberg: Munderkingen an der Donau und Gaildorf im Schwäbisch-Fränkischen Wald.
Quelle: HVZ
Munderkingen, 24.-27.6.2005 Gaildorf, 24.-27.6.2005

Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Niederschlagsmengen vom Montag, 13.6.2005, 00 UTC, bis zum Mittwoch, 15.6.2005, 06 UTC, jeweils 24-stündig:


Ort 23./24. 24./25. 25./26. 26./27.
Paris (CDG)
Toussus le Noble
Paris (Le Bourget)
Paris (Orly)
Metzingen
Schwäbisch Gmünd-Weiler
Weingarten (Kr. RV)
Stuttgart-Neckartal
Pocking
Waging am See
Emmendingen
Meuselwitz (Th.)
Mühldorf/Inn
Gera
Eschwege
Zell am See (A)
Schmittenhöhe (A)
Salzburg (A)
Mattsee (A)
Kufstein (A)
Karlsruhe
43 mm
39 mm
20 mm
4 mm
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0.1 mm
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17 mm
46 mm
44 mm
44 mm
40 mm
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2 mm
1 mm
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0.3 mm
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3 mm
1 mm
6 mm
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64 mm
62 mm
48 mm
45 mm
38 mm
34 mm
33 mm
94 mm
17 mm
45 mm
40 mm
47 mm
1.1 mm
6 mm
16 mm
12 mm
1 mm
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1 mm
3 mm
2 mm
-
6 mm
0.1 mm

23.6.05, 15:31 UTC, N12 VIS
Quelle: B. J. Burton
25.6.05, 16:16 UTC, N12 IR/VIS
Quelle: B. J. Burton
26.6.05, 15:57 UTC, N12 VIS
Quelle: L. Hamilton



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