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Freitag, 2. Juli 2004, 11:30 MESZ

Tropischer Wirbelsturm

"Mindulle", 23.6.-2.7.2004
Nordwestpazifik


Satellitenbild: 29.6.04, 2:20 UTC, TERRA VIS
Quelle: NASA Earth Observatory

Taifun 10W, "Mindulle" und Taifun 11W, "Tingting"
Als tropisches Tiefdruckgebiet (Depression) wurde "Mindulle" erstmals am 23.6.2004, über dem tropischen Westpazifik bei 16 N 144 E analysiert. Vier Tage später erreichte das Tief Wirbelsturmstärke, mit nun mehr als 65 kt (120 km/h) Mittelwind war der Taifun 10W "Mindulle" entstanden. Bis zum 29.6.2004 zog der Wirbelsturm unter ständiger Intensivierung mit 5 bis 9 kt (9 - 17 km/h) in nordwestliche Richtung. Den Höhepunkt seiner Entwicklung erreichte der Taifun am 29.6.2004, 06 UTC, als er mittlere Windgeschwindigkeiten von 125 kt (232 km/h) und in Böen 150 kt (278 km/h) aufwies. Nach der Saffir-Simpson-Wirbelsturmskala bedeutet das die zweithöchste Kategorie 4. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Wirbelzentrum nur rund 100 Kilometer vor der Ostküste Luzons, der nördlichen Hauptinsel der Philippinen. Heftige Niederschläge fielen im Nordteil der Insel, die Tagesmengen des Niederschlags erreichten örtlich über 400 mm.
Einen Nordkurs einschlagend nahm "Mindulle" nun Taiwan ins Visier. Allerdings verlor der Wirbelsturm rasch an Intensität und erreichte Taiwan am 1.7.2004 nurmehr als Taifun der Kategorie eins. An der Ostküste nach Norden ziehend brachte "Mindulle" erneut große Niederschlagsmengen von mehr als 100 mm in 6 Stunden. Berichte über Schäden liegen noch nicht vor.

Der Nordwestpazifik gehört zu den wirbelsturmreichsten Gebieten der Welt. Insbesondere die Philippinen und einige weitere kleinere Inseln (zB Guam) und Inselketten werden häufig von Taifunen heimgesucht. Auch Taiwan liegt gelegentlich in der Zugbahn der tropischen Wirbelstürme. 2001 forderte der Taifun "Toraji" 200 Todesopfer, im selben Jahr führte der Taifun "Nari" zu den schlimmsten Überschwemmungen und kostete 100 Menschenleben.

2000 Kilometer weiter östlich tobt zeitgleich ein weiterer Taifun, "Tingting". Dieser Wirbelsturm stellt allerdings keine Gefahr für bewohntes Gebiet dar, er zieht weit an Japan vorbei nach Nordosten und gehört zudem nur zur Kategorie eins.

Samstag, 3.7.2004, 15:30 MESZ, Update
In Meldungen von Nachrichtenagenturen ist bislang von mindestens 37 Toten die Rede, die der Wirbelsturm auf den Philippinen und in Taiwan gekostet hat. Auf Luzon (Philippinen) starben 26 Menschen, mindestens 7 kamen in Taiwan in den Fluten oder durch Erdrutsche ums Leben. Weitere 19 gelten noch als vermisst. Im Norden der Philippinen wurden 385.000 Menschen evakuiert, der Taifun hinterließ 14.000 beschädigte oder zerstörte Häuser.

Niederschlag
Nachstehend eine Auswahl gemessener Niederschlagsmengen in Taiwan von Mittwoch, 30.6.2004, bis Samstag, 3.7.2004, 12 UTC, jeweils 12-stündig, und die Summe dieses Zeitraums:

Ort Mi, 30.6. Do, 1.7. Fr, 2.7. Sa, 3.7. Summe
. 00-12 12-00 00-12 12-00 00-12 12-00 00-12 .
Taizhong
Tainan
Hengchun
Taidong
Lan Yu
Taipeh
-
-
25 mm
23 mm
42 mm
-
-
-
106 mm
-
-
1 mm
-
-
46 mm
123 mm
78 mm
2 mm
11 mm
34 mm
23 mm
35 mm
10 mm
7 mm
184 mm
178 mm
25 mm
33 mm
5 mm
71 mm
342 mm
86 mm
16 mm
40 mm
2 mm
25 mm
40 mm
6 mm
41 mm
10 mm
3 mm
7 mm
577 mm
304 mm
282 mm
264 mm
138 mm
113 mm

29.6.04, 15:01 UTC, GOES 9 IR
Quelle: Air Force Weather Agency
29.6.04, 15:00 UTC, GOES 9 IR
Quelle: Korea Met. Admin. (KMA)
29.6, 15:01 UTC, GOES 9 IR
Quelle: NPMOC / JTWC
29.6.04, 15:01 UTC, GOES 9 IR
Quelle: NPMOC, Yokosuka
29.6.04, 15:00 UTC, GOES 9 IR
Quelle: NPMOC / JTWC
29.6, 15:01 UTC, GOES 9 IR
Quelle: NPMOC / JTWC
Zugbahn "Mindulle", 2.7.04, 6 UTC
Quelle: Institute f. Astronomy, Hawaii
Zugbahn "Tingting", 2.7.04, 6 UTC
Quelle: Institute f. Astronomy, Hawaii
Zugbahn, 1.7.04, 12 UTC
Quelle: Reuters AlertNet




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