Tropischer Wirbelsturm 01L, kein Name
Eine ganz außergewöhnliche Entwicklung hat sich
über dem südatlantischen Ozean vollzogen:
Ein tropischer Wirbelsturm ist entstanden. Der Atlantik südlich des Äqutors
gilt als praktisch wirbelsturmfrei und so existieren auch keine (offiziellen) Namenslisten für tropische
Wirbelstürme, wie sie von den anderen Wirbelsturmgebieten der Welt bekannt sind.
Der Wirbelsturm ist verhältnismäß schwach
(Mittelwinde bei 140 km/h), er gehört zur Kategorie eins; auch seine Ausmaße
muten eher bescheiden an, wenngleich die Satellitenbilder ein
bestens ausgeprägtes Auge zeigen. Von Osten kommend erfolgte der Landfall
in Brasilien
am frühen Morgen des 28.3.2004.
In Meldungen ist von 2 Todesopfern und etlichen noch Vermissten sowie
zahlreichen zerstörten Häusern in Küstennähe die Rede.
Nur selten sind die Bedingungen für die Entstehung
tropischer Depressionen oder schwächerer tropischer
Wirbelstürme im Südatlantik günstig.
Im Jahr 1991 richtete ein Sturm
auf der zwischen Brasilien und Südafrika liegenden Insel Tristan da Cunha
große Schäden an: Am 21. Mai zog der Sturm mit seinem Zentrum
und Geschwindigkeiten von etwa 200 km/h über die Insel hinweg. Manche Quellen sprechen von
einem tropischen Wirbelsturm.
Im April 1991 dokumentierte das National Hurricane Center
eine starke tropische Depression bzw. schwachen Wirbelsturm, der
sich vor der Küste der Republik Kongo gebildet hatte.
Der Sturm dauerte 5 Tage und zog in den zentralen Südatlantik.
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28. 3.2004, GOES 12 VIS, 11:45 UTC
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27.3.2004, GOES 12 VIS, 12 UTC
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27.3.2004, GOES 12 IR, 11:45 UTC
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Forschungszentrum Karlsruhe in Zusammenarbeit mit
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