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Sonntag, 21. März 2004, 15:00 MEZ


Stürme in Deutschland
"Nina" & "Oralie"
19.-21.3.2004



Satellitenbild: 21.3.04, 9:28 UTC, NOAA 17 VIS
Quelle: H. Schaksmeier


Wetterlage und Entwicklung
Das Hochdruckgebiet, dem Mitteleuropa am 17. und 18.3. neue Höchstwerte der Temperatur verdankte, ist rasch nach Südosten abgezogen. Über dem Nordatlantik hat sich zwischen Schottland, Island und Norwegen ein umfangreiches Tiefdruckgebiet etabliert, das in einem kurzem Abstand zwei Randtiefs von Westen her über England, die Nordsee und Dänemark hinweg zum Baltikum steuerte.
Das erste der beiden Tiefs, "Nina", lag am 20.3.2004 gegen 0 UTC mit seinem Zentrum knapp nördlich von Dänemark. Während der Nacht zum Samstag, 20.3.2004, überquerte sein Sturmfeld Deutschland und brachte auf den Bergen, an der Küste sowie vereinzelt auch im Flachland im Norden schwere Sturmböen. Die Satellitenbilder zeigen eindrucksvoll die Wolkenbänder, die sich spiralförmig aus dem Zentrum des Tiefs herauswinden.
"Nina" war kaum nach Osten abgezogen, da erreichte nur 24 Stunden später bereits das nächste Tief Deutschland. "Oralie" entwickelte sich deutlich stärker als ihre Vorgängerin und wuchs zu einem veritablen Orkantief heran. Einer ähnlichen Zugbahn wie "Nina" folgend lag es am 21.3.2004 gegen 0 Uhr ebenfalls mit seinem Zentrum über dem Skagerrak und wies einen Kerndruck von etwa 970 hPa auf. Südlich des Kerns wurden über Deutschland im 850 hPa-Niveau verbreitet mittlere Windgeschwindigkeiten zwischen 60 und 70 kt (111-130 km/h) erreicht. In der Nordhälfte des Landes fegten selbst im Flachland Orkanböen übers Land und richteten einige Schäden an. Es gab Berichte über Schäden an Dächern, umgerissenen Bäumen und blockierten Straßen.

Bodendruckanalyse, 20.3.04, 0:00 UTC Bodendruckanalyse, 21.3.04, 0:00 UTC

Bodendruckanalyse, 20.3.04, 0:00 UTC Windanalyse 850 hPa, 21.3.04, 0:00 UTC Radar, 21.3.04, 2:15 UTC

Wind
Mit Durchzug des Sturmtiefs "Nina" frischte der Wind zunächst am späten Freitagabend (19.3.)im Norden auf. Orkanböen gab es aber nur in Gipfellagen von Harz und Erzgebirge, vereinzelt schwere Sturmböen in den Niederungen. In der zweiten Nachthälfte und am frühen Morgen konnten auch in den freien Berglagen des Südens schwere Sturmböen gemessen werden.
"Oralie" kündigte sich am frühen Samstagabend (20.3.) mit orkanartigen Böen zuerst ganz im Nordwesten auf den Ostfriesischen Inseln an. Wenig später erfasste das Sturmfeld den gesamten Norden und brachte vielerorts auch im Flachland Orkanböen. Schwächer fiel der Sturm in den südlichen Landesteilen aus, wo nur im Bergland Orkanstärke erreicht wurde.
Nachstehend eine Auswahl der in Deutschland gemessenen Windgeschwindigkeiten:

Tief "Oralie", 20./21.3.2004
Spitzenböen Ort Uhrzeit
187 km/h
148 km/h
137 km/h
126 km/h
119 km/h
119 km/h
111 km/h
107 km/h
Brocken
Fichtelberg
Feldberg/S.
Zugspitze
Weinbiet
Kahler Asten
Wasserkuppe
Hohenpeißenberg
22 UTC
04 UTC
21 UTC
01 UTC
03 UTC
00 UTC
21 UTC
22 UTC
130 km/h
122 km/h
122 km/h
119 km/h
119 km/h
119 km/h
115 km/h
115 km/h
113 km/h
Boltenhagen
Diepholz
Angermünde
Westermarkelsdorf
Borkum
Bremen
Spiekeroog
Potsdam
Kiel
21 UTC
22 UTC
00 UTC
21 UTC
19 UTC
21 UTC
18 UTC
01 UTC
20 UTC
Tief "Oralie", 20./21.3.2004
Mittelwind Ort Uhrzeit
122 km/h
104 km/h
96 km/h
91 km/h
Brocken
Fichtelberg
Feldberg/S.
Zugspitze
22 UTC
00 UTC
02 UTC
19 UTC
83 km/h
80 km/h
72 km/h
70 km/h
69 km/h
69 km/h
67 km/h
Helgoland
Boltenhagen
Angermünde
Kiel
Neubrandenburg
Seehausen
Dortmund
19 UTC
22 UTC
00 UTC
20 UTC
01 UTC
23 UTC
20 UTC
Tief "Nina", 19./20.3.2004
Spitzenböen Ort Uhrzeit
161 km/h
126 km/h
115 km/h
111 km/h
104 km/h
100 km/h
Brocken
Fichtelberg
Feldberg/S.
Zugspitze
Hohenpeißenberg
Wasserkuppe
21 UTC
01 UTC
00 UTC
03 UTC
08 UTC
01 UTC
100 km/h
91 km/h
Kap Arkona
Potsdam
23 UTC
00 UTC

Satellitenbild, 19.3.04, NOAA 16 VIS 13:32 UTC
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
Satellitenbild, 19.3.04, NOAA 14 IR 18:44 UTC
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
Satellitenbild, 20.3.04, NOAA 17 VIS 9:51 UTC
Quelle: H. Schaksmeier




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