Donnerstag, 31. August 2017, 13:00 MESZ
Tropisches Tief 09L "Harvey" - Warnung
USA - Arkansas, Mississippi, Tennessee, Kentucky
Ausgegeben am: Mittwoch, 30.08.2017, 10:50 MESZ
Gefahr durch Überschwemmungen infolge von ergiebigem Dauerregen entlang des mittleren Mississippi und des Ohio Rivers,
vor allem in den Bundesstaaten Arkansas, Mississippi, Tennessee, Kentucky
- 31.08-01.09.2017
Auf dem Satellitenbild oben verblassen die Wolkenreste von "Harvey" allmählich,
lassen aber immer noch die Wirbelstruktur erkennen; Wolkenbänder reichen in einem weiten
Bogen mittlereweile bis zu den Appalachen. Das Wirbelzentrum selbst liegt aktuell (10 UTC)
über dem Norden von Louisiana.
Zugbahn und Intenstität
Der zu einem Tropentief heruntergestufte ehemalige Hurrikan "Harvey"
zieht rasch weiter in nordöstliche Richtung und wird mit seinem Zentrum
am 02. September 2017, 00 UTC, über Kentucky erwartet.
Szenarien, Auswirkungen
Die Überbleibsel von "Harvey" sind auch in den kommenden 2 bis 3 Tagen
noch für durchaus ergiebige Regenfälle entlang der Zugbahn und südöstlich davon verantwortlich. Zwar
kommen keine Regenmengen wie in den letzten Tagen über Teilen von Texas und Louisiana
mehr zusammen, dennoch lassen die Vorhersagemodelle Regenmengen bis 10 in (~250 mm) erwarten.
Bis Freitag kann der Niederschlag kann Intensitäten von 25 bis 40 mm pro Stunde erreichen.
Kleinere Überflutungen sind durchaus möglich. Für den Großraum Houston
stehen zunächst keine weiteren kräftigen Niederschläge mehr zu befürchten.
Viele Pegel in den von den enormen Regenfällen betreoffenen Gebieten von Texas zeigen fallende Tendenz.
An einigen Flüssen ganz im Osten von fließt das Wasser aber nur sehr langsam ab,
an manchen Flüssen wie am Sabine River und Neches River in und um
die Stadt Beaumont steigt der Wasserstand sogar noch an.
Mittwoch, 30. August 2017, 10:50 MESZ
Tropischer Sturm 09L "Harvey" - Warnung
USA - Texas, Louisiana
Ausgegeben am: Mittwoch, 30.08.2017, 10:50 MESZ
Gefahr durch Überschwemmungen infolge von ergiebigem Dauerregen ganz im Südosten von Texas
und in Teilen von Louisiana
- 27.08-01.09.2017
Das Zentrum von "Harvey" lag in der vergangenen Nacht, 00 UTC,
über offenem Wasser rund 100 Kilometer südlich von Port Arthur an der Grenze Louisiana / Texas.
Der Tropensturm konnte wieder etwas an Intensität zulegen und
wies mittlere Windgeschwindigkeiten von 45 kt (83 km/h) und Böen bis
55 kt (102 km/h) auf. Auch das aktuelle Radarbild von 08:48 UTC zeigt
wieder gut die Regenbänder, die sich spiralförmig um das Wirbelzentrum herum winden,
das mittlerweile (10 UTC) in Küstennähe angelangt sein dürfte. Harvey vollzieht also einen zweiten Landgang.
Zugbahn und Intenstität
Zwar verlagerte sich der Tropensturm in der vergangenen Nacht mit 5 kt (9 km/h) auch
nicht eben rasch in Richtung Nordosten,
nun aber legt "Harvey" den Prognosen zufolge deutlich an Geschwindigkeit zu
und schwächt sich bei seinem endgültigen Weg über dem Inland deutlich ab.
In der kommenden Nacht liegt das Sturmzentrum bereits bei Alexandria im Zentrum Louisiana,
in der Folgenacht dann schon über dem Norden des Bundesstaates Mississippi.
Szenarien, Auswirkungen
Auch wenn die Zugbahn des Tropensturm ab heute Nachmittag landeinwärts verläuft und reibungsbedingt die
Zirkulation erschwert wird, kommt der Nachschub energiereicher Luft vom
nahen Golf von Mexiko nur langsam zum Erliegen.
Entlang der Zugbahn muss auch in den nächsten beiden Tagen noch mit von Gewittern begleiteten kräftigen
Regenfällen gerechnet werden, die aber nicht mehr die bibilischen Ausmaße der Vortage erreichen.
Gleichwohl sind Regenmengen bis 250 mm möglich, die in einem Streifen vom
äußersten Osten von Texas bis nach Kentucky auftreten können.
Gewitter vom Golf von Mexiko lassen in der Summe ähnliche Regenmengen entlang der Golfküste
von Louisiana bis zum Florida Panhandle erwarten. Der Großraum Houston muss derzeit nicht mit
weiteren intensiven Regenfällen mehr rechnen.
Die Pegelstände der Flüsse im Südosten von Texas in und um Houston zeigen derzeit
noch keine einheitliche Entwicklung. Insgesamt wälzt sich die Flut langsam Richtung
Golf von Mexiko,
auch fließt noch immer Wasser aus den beiden großen Reservoirs am westlichen Stadtrand von Houston,
den Addicks und Barker Dams, ab. Die Pegel beispielsweise des Neches River, des Pine Island Bayou oder des Sabine
River im äußersten Osten von Texas zeigen noch stark ansteigende Tendenz.
Dienstag, 29. August 2017, 11:00 MESZ
Tropischer Sturm 09L "Harvey" - Warnung
USA - Texas, Louisiana
Ausgegeben am: Dienstag, 29.08.2017, 11:00 MESZ
Gefahr durch Überschwemmungen infolge von ergiebigem Dauerregen in der Südosthälfte von Texas
und in Teilen von Louisiana
- 27.08-01.09.2017
Seit gestern hat sich "Harvey" von texanischen Festland wieder Richtung Golf von
Mexiko verlagert, heute morgen (06 UTC) wurde das Wirbelzentrum
rund 170 Kilometer südlich von Houston analysiert.
Zugbahn und Intenstität
Mit dem Zirkulationszentrum über offenem und warmen Wasser konnte
"Harvey" wieder etwas an Intensität zulegen. Die Mittelwinde liegen
derzeit bei 40 kt (74 km/h), eine Weiterentwicklung hin zu einem Hurrikan
(Mittelwinde ab 63 kt) steht allerdings nicht zu befürchten.
Langsam kommt der Tropensturm etwas mehr in Schwung, was seine
Verlagungsgeschwidigkeit betrifft. Am 30. beträgt die mittlere Verlagerungsgeschwindigkeit
schon rund 10 kt (18.5 km/h) und wird zum Monatsende hin noch deutlich höher.
"Harvey" zieht nordostwärts in Richtung Mississippi-Valley / Ohio.
Morgen Mittag (UTC) findet somit ein erneuter Landgang im
Grenzgebiet Louisiana / Texas statt.
Szenarien, Auswirkungen
Auch heute und morgen muss im Südosten Texas weiterhin mit teilweise heftigen
Niederschlägen gerechnet werden, die eine deutliche Entspannung der Hochwasserlage
insbesondere in und um Houston noch nicht zulassen. Die Regenmengen können während
der kommenden 48 bis 72 Stunden noch einmal Werte von 200 bis 350 mm erreichen.
Manche Flüsse führen ein Rekordhochwasser, an einigen Pegeln fällt
der Wasserstand auch bereits ein wenig, andere lassen noch einen Anstieg erwarten,
so dass zumindest gebietsweise sich die Hochwassersituation bis morgen noch verschärfen könnte.
Auf seinem Weg Richtung Nordosten kommt es insbesondere dann in Teilen von Louisiana
zu intensiven Niederschlägen, die ebenfalls zumindest kleinere Hochwasser auslösen können.
Dasselbe gilt für die Golfküste von Lousiana bis in den Florida Panhandle hinein.
Unterdessen sollte ein weiteres tropisches System, 10L, im Auge behalten werden.
Es streift den Osten der USA und insbesondere im Atlantikküstenbereich von North Carolina bis New Jersey sind
bis Samstag Regenmengen von 100 bis 200 mm möglich.
Montag, 28. August 2017, 12:00 MESZ
Tropischer Sturm 09L "Harvey" - Warnung
USA - Texas, Louisiana
Ausgegeben am: Montag, 28.08.2017, 12:00 MESZ
Gefahr durch Überschwemmungen infolge von ergiebigem Dauerregen in der Südosthälfte von Texas
- 27.08-01.09.2017
Als Tropensturm zieht "Harvey" weiterhin seine Kreise über dem Süden und Südosten
von Texas; heute morgen um 06 UTC lag das Wirbelzentrum in Küstennähe etwa
auf halbem Wege zwischen Corpus Christi und Houston.
Zugbahn und Intenstität
Den Prognosen zufolge zirkuliert "Harvey" bis Mittwoch (30.08.2017) weiterhin
ohne große Verlagerungstendenzen über dem Südosten von Texas. Erst ab dem 31.08.2017 setzt
sich der Tropensturm möglicherweise in Bewegung und verlässt die golfküstennahen Bereich
in Richtung mittlerer Mississippi.
Solange "Harvey" in einer in allen Niveaus schwachgradientigen Umgebung verweilt
und der nahe Golf von Mexiko den Sturm nach wie vor mit energiereicher Luft
versorgt, muss mit weiteren gebietsweise heftigen Regenfällen gerechnet werden.
Szenarien, Auswirkungen
Von besonderer Brisanz sind die zwar schmalen aber langgestreckten Regenbänder,
die gestern beispielsweise laut Radar bis zu 8 in (rund 200 mm) Regen innerhalb einer Stunde
abluden. Das aktuelle Radarbild zeigt wieder ein solches Regenband über
dem Golf von Mexiko, ein zweites erstreckt sich bis zur Mississippimündung.
Während der kommenden 72 Stunden muss mit weiteren verbreiteten auftretenden Regenfällen
gerechnet werden, die die Hochwassersituation weiter verschärfen können.
Das WPC erwartet bis Samstag weitere bis zu 500 mm Regen im Südosten von Texas.
In und um Houston weisen die Pegelstände vielfach die höchste Hochwasserstufe auf,
einige liegen deutlich über ihren bisherigen Rekordhöchstständen.
Mit einer langsamen Entspannung ist frühestens in der zweiten Wochenhälfte zu rechnen.
Sonntag, 27. August 2017, 10:30 MESZ
Tropischer Sturm 09L "Harvey" - Warnung
USA - Texas, Louisiana
Ausgegeben am: Sonntag, 27.08.2017, 10:30 MESZ
Gefahr durch Überschwemmungen infolge von ergiebigem Dauerregen in der Südosthälfte von Texas
- 27.08-01.09.2017
"Harvey" wird mittlerweile nur noch als Tropensturm geführt, hat also seinen
Wirbelsturmstatus verloren; sein Zentrum befindet sich aktuell (27.08.2017, 06 UTC) rund 80
Kilometer südöstlich von San Antonio, Texas.
Zugbahn und Intenstität
Wenig geändert hat sich hinsichtlich der erwarteten Verlagerungsgeschwindigkeit von "Harvey",
die in den kommenden und möglicherweise noch 5 Tagen nur sehr gering sein wird.
Der Tropensturm beeinflusst mit seinen Regengebieten dadurch weiterhin
vor allem den Südosten von Texas bis an die Grenze von Louisiana.
Wenngleich Sturm und damit verbundene Schäden kaum noch zu erwarten sind,
bezieht "Harvey" durch seine Nähe zum Golf von Mexiko weiterhin feuchtwarme
Luftmassen in seine Zirkulation mit ein, die ihn mit Energie versorgen und
große Regenmengen niedergehen lassen.
Szenarien, Auswirkungen
An der Station Clear Creek (an der I45, 30 km südöstlich von Houston)
fielen in den vergangenen 24 Stunden (bis 03:55 AM CDT) 22.20 in (564 mm) Regen.
Dazu kommen in den nächsten 5 Tagen noch einmal mehrere Hundert mm Regen, das WPC
rechnet in der Spitze mit knapp 700 mm im Bereich zwischen San Antonio und Houston.
Aktuell zeigen 5 Pegel in Texas "Major Flooding", während der kommenden 4 Tagen
sollen den Prognosen zufolge über 40 Flusspegel die höchste Hochwassermarke übertreffen.
Bei einigen Pegeln wird ein Wasserstand erwartet, der über den bisherigen Spitzenwerten liegt
und damit im Bereich einer Jährlichkeit von 100 bis 500 Jahren.
Im Stadtgebiet von Houston sind Überflutungen von Straßen und Wohngebieten zu erwarten,
legt man die erwarteten Pegelstände und Überflutungskarten zugrunde.

|
Mögliche Überflutungsgebiete bei Erreichen der höchsten
erwarteten Pegelstände an zwei Pegeln im Stadtgebiet von Houston.
Daten: West Gulf River Forecast Center
|
Samstag, 26. August 2017, 10:30 MESZ
Tropischer Sturm 09L "Harvey" - Warnung
USA - Texas, Louisiana; Mexiko - Nuevo Leon, Tamaulipas
Ausgegeben am: Samstag, 26.08.2017, 10:30 MESZ
Gefahr von Schäden durch Orkanböen, einer Sturmflut und hohen Wellengang entlang der Küste von Texas (USA) - 26.08.2017
Gefahr durch Überschwemmungen infolge von ergiebigem Dauerregen in der Südosthälfte von Texas,
in grenznahen Gebieten Mexikos sowie in Teilen von Louisiana - 26.-30.08.2017
Kurz nach Mitternacht (UTC) hat "Harvey" seinen erwarteten Landgang vollzogen:
Zunächste überquerte er mit seinem Zentrum die dem texanischen Festland vorgelagerte Insel
San Jose Island, kurz darauf trat "Harvey" zum zweiten Mal am Nordwestufer der Copano
Bay in der Nähe von Rockport auf Land über.
Die nächstgelegene größere Stadt ist Corpus Christi, mit rund 320.000 Einwohnern die
achtgrößte Stadt von Texas; das Auge des Wirbelsturms zog gegen Mitternacht in einer Entfernung von nur knapp
40 Kilometern an der Stadt vorbei.
Zum Zeitpunkt des Landgangs gehörte der Hurrikan mit Mittelwinden von 115 kt (213 km/h)
und Böen bis 140 kt (259 km/h) der Wirbelststurm-Kategorie 4 an. Zum ersten Mal
seit 2004 ("Charley") wies bei Landgang in den USA wieder ein Hurrikan
diese zweithöchste Kategorie 4 auf.
Zugbahn
Die Umgebungsbedingungen lassen für die kommenden mindestens 72 Stunden
in der gesamten Troposphäre windschwache Verhältnisse erwarten, so dass "Harvey" bis Mitte kommender
Woche kaum noch größere Entfernungen zurücklegt und während dieser Zeit im küstennahen Bereich
von Südtexas verweilt; dabei könnte der Wirbelsturm mit seinem Zentrum
einem zyklonalen Bogen folgen. Danach erscheint den Prognosen zufolge eine Weiterbewegung
in Richtung Norden oder Nordosten am wahrscheinlichsten.
Intensität
Angesichts der langsamen Verlagerungsgeschwindigkeit bzw. Stationarität
bleibt ein erheblicher Teil der Zirkulation von "Harvey"
über dem offenen Wasser des Golfs von Mexiko; die reibungsbedingte Abschwächung
geht somit langsamer vonstatten als üblich und "Harvey" wird noch für mindestens
weitere 24 Stunden seinen Hurrikanstatus beibehalten. Auch danach soll "Harvey" noch etliche
Tage als Tropensturm geführt werden.
Szenarien, Auswirkungen
Im Küstenbereich muss heute noch mit sturmbedingten Schäden an Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen
gerechnet werden, dazu kommt eine Sturmflut mit Wasserständen von bis 13ft (4 m) über Normal.
In der Folge geht die größte Gefahr von den enormen Regenfällen aus, die sich nach wie vor
während der kommenden 5 Tage auf mehr als 600 mm summieren können.
Vor allem in den küstennahen Bereichen von Texas und bis nach Louisiana
sind katastrophale Überschwemmungen zu befürchten.
Freitag, 25. August 2017, 10:00 MESZ
Tropischer Sturm 09L "Harvey" - Warnung
USA - Texas, Louisiana; Mexiko - Nuevo Leon, Tamaulipas
Ausgegeben am: Freitag, 25.08.2017, 10:00 MESZ
Gefahr von Schäden durch Orkanböen, hohen Wellengang und Überschwemmungen entlang der Küste von Texas (USA) - 26.08.2017
Gefahr durch Überschwemmungen infolge von ergiebigem Dauerregen in der Südosthälfte von Texas,
in grenznahen Gebieten Mexikos sowie in Teilen von Louisiana - 26.-30.08.2017
In den vergangenen Stunden hat sich der Tropensturm 09L "Harvey" zu einem
tropischen Wirbelsturm, einem Hurrikan der Kategorie 1, weiterentwickelt.
Am 25.08.2017, 00 UTC, betrugen die mittleren Windgeschwindigkeiten 75 kt (139 km/h),
in Böen waren es 90 kt (167 km/h).
Der Höhepunkt der Entwicklung ist damit noch längst nicht erreicht, die
Entwicklungsmöglichkeiten des Wirbelsturm sind nach wie vor überaus günstig.
In der kommenden Nacht (UTC) soll "Harvey" mit dann Mittelwinden von 110 kt (204 km/h)
der Kategorie 3 angehören.
Zugbahn
Hinsichtlich der Zugbahn offenbaren die Vorhersagemodelle
noch erstaunliche Unterschiede, insbesondere nach dem Landgang,
der am Samstag in der Frühe Ortszeit (Samstag Mittag UTC)
unweit von Corpus Christi erwartet wird.
Insgesamt herrscht eine voraussichtlich nur sehr geringe
Windscherung bei schwachen Luftdruckgegensätzen, und der Wirbelsturm
wird nur geringe Verlagerungsgeschwindigkeiten aufweisen.
Ob die Zugbahn dabei tendenziell eher Richtung Osten
oder Richtung Westen verläuft, steht noch nicht fest.
Intensität
Auch hinsichtlich der Intensität bestehen noch
erhebliche Unterschiede in den Modellprognosen.
"Harvey" könnte beim Landgang Intensitäten zwischen Kategorie
1 und Kategorie 4 aufweisen.
Am wahrscheinlichsten erscheint derzeit eine Landgang nahe dem Entwicklungshöhepunkt
als Kategorie 3-Hurrikan, den er kurz vor dem Übertritt auf Land
erreichen könnte.
Es besteht auch die Möglichkeit eines eyewall-replacements kurz
vor dem Landgang, was eine weitere Intensivierung zumindest bremsen würde;
bis zu einem Kategorie 4-Hurrikan bestünde dann nicht mehr genügend Zeit,
bevor die reibungsbedingte Interaktion mit Land sich bemerkbar macht und
zu einer Abschwächung führt.
"Harvey" könnte jedenfalls nach 12 Jahren der erste Kategorie 3-Hurrikan
sein, der die US-Küste erreicht.
Szenarien, Auswirkungen
Abgesehen von einer Sturmflut und sturmbedingten
Schäden an küstennahen Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen
geht die größte Gefahr von den enormen Regenmengen aus, die
"Harvey" erwarten lässt.
Die mit Landgang einsetzende nur noch sehr geringe Verlagerungsgeschwindigkeit
kann zu einer Einwirkzeit von 48 Stunden über den gleichen Gebieten führen;
Modelle sagen Regenmengen bis über 25 in (635 mm) voraus,
lokal erscheinen sogar Regenmengen bis 50 in (~1000 mm) innerhalb von 48 bis 72 Stunden
nicht ausgeschlossen.
Angesichts solcher Regenmengen sind großflächige und immense Überschwemmungen
wahrscheinlich, die auch mehrere hundert Kilometer landeinwärts auftreten können.
Je nachdem, in welche Einzugsgebiete das Oberflächenwasser gelangt,
kann sogar Houston von großen Überflutungen betroffen sein.
Überschwemmungsgefahr besteht zudem für Corpus Christi,
Brownsville und sogar die grenznahen Bereiche Mexikos (Rio Grande),
ebenso für Teile von Louisiana.
Donnerstag, 24. August 2017, 11:45 MESZ
Hurrikan 09L "Harvey" - Warnung
USA - Texas, Louisiana; Mexiko - Nuevo Leon, Tamaulipas
Ausgegeben am: Donnerstag, 24.08.2017, 11:45 MESZ
Gefahr von Schäden durch Orkanböen, hohen Wellengang und Überschwemmungen entlang der Küste von Texas (USA) - 26.08.2017
Gefahr durch Überschwemmungen infolge von ergiebigem Dauerregen in der Südosthälfte von Texas - 26.-30.08.2017
Der tropische Sturm "Harvey" befindet sich heute über dem Golf von Mexiko und weist mittlere Windgeschwindigkeiten von ca. 40 kn (74 km/h) und Böen von ca. 93 km/h auf.
Dabei ging der Sturm aus einer tropischen Welle hervor, welche seit dem 13.08. über den Atlantik in östliche Richtung wandert. Noch vor dem Eintritt in das Karibische
Meer wurde das tropische Tief am 17.08. zum ersten Mal als Sturm klassifiziert und bekam den Namen "Harvey". "Harvey" schwächte sich über dem Karibischen Meer ab und
wurde fortan nicht mehr als tropischer Sturm oder als tropische Depression geführt. Die Welle wanderte nach Nordwesten und erreichte am 22.08. den südwestlichen Teil des
Golf von Mexiko. Fortan entwickelte sich wieder eine bodennahe Strömung um das Zentrum, "Harvey" intensivierte sich zunächst wieder zu einer tropischen Depression und
befindet sich mittlerweile wieder in der Kategorie des tropischen Sturms.
Über dem westlichen Teil des Golf von Mexiko herrschen derzeit sehr günstige Umgebunsgbedingungen für eine Intensivierung von "Harvey" in den kommenden ca. 40 Stunden
bis zum Landfall vor. Die Meeresoberflächentemperaturen liegen bei ca. 30 - 31 °C, dazu ist die vertikale Windscherung relativ gering. Einzig die trockene Luft
südöstlich von Texas könnte die Entwicklung zu einem Hurrikan behindern. In einer nordwestlichen Zugbahn wird sich der Sturm bis Morgen Abend (Ortszeit) bis vor die
Küste von Texas verlagern und sich dabei wahrscheinlich zu einem Hurrikan verstärken.
Beim Landfall muss entlang der Küste zwischen Port Mansfield und Port O'Connor mit Orkanböen gerechnet werden. Darüber hinaus sind im gesamten Küstenbereich
von Texas hoher Wellengang und eine Sturmflut zu erwarten. Bis voraussichtlich Mittwoch wird "Harvey" in abgeschwächter Form über dem Süden und
Südosten von Texas verweilen. Durch die fast stationäre Lage kommt es zu ergiebigen Regenfällen über den Zeitraum von mindestens vier Tagen in der Region.
Dabei können Regenmengen von 200 bis 500 mm zusammenkommen. Es besteht die Gefahr von schweren Überschwemmungen. Die genaue Lage der Niederschlagsgebiete ist
zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch mit Unsicherheiten behaftet.
eingerichtet am: 24. August 2017, 11:45 MESZ JW
|