Freitag, 06. März 2015, 12:25 MEZ
Sturm, Starkniederschläge - Warnung
Zentraler Mittelmeerraum
Ausgegeben am: Freitag, 06.03.2015, 12:25 MEZ
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Gefahr von Sturm und Orkanböen im Bereich der nördlichen Adria sowie im mittleren und südlichen Apennin.
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Gefahr von Starkregen mit Überschwemmungsgefahr von Bulgarien bis Griechenland
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Gefahr heftiger Schneefälle und Schneeverwehungen auf dem Balkan
04.03.-06.03.2015
Der Mistral in Frankreich und die Bora an der Adria brachten gestern enorme Windgeschwindigkeiten zustande.
Windspitzen in Frankreich: (Quelle: DWD/ Javamap, Meteociel)
La Chiappa: 172 km/h
Cap Béar: 148 km/h
Mont-Aigoual: 148 km/h
Cap Corse: 146 km/h
Windspitzen in Kroatien: (Quelle:DWD/ Javamap, pljusak.com)
Split (Marjan): 166 km/h
Rijeka, GF: 166 km/h
Makarska: 151 km/h
Rijeka, Pehlin: 137 km/h
Der Höhentrog über dem zentralen Mittelmeerraum schnürt sich heute in seinem Südteil ab und das
daraus resultierende Höhentief erstreckt sich am Abend von Tunesien über den Süden Italiens bis
zur südlichen Balkanhalbinsel. Das korrespondierende Bodentief "Anton", das sich aktuell mit
seinem Zentrum über Sizilien befindet füllt sich langsam auf. Somit nimmt auch der Druckgradient
um das Tief herum etwas ab, sodass die Windspitzen von gestern nicht mehr ganz erreicht werden.
Dennoch sind besonders im Bereich der Adria, sowie im mittleren und südlichen Apennin weiterhin
Böen über 120 km/h möglich.
Intensive Hebungsvorgänge auf der Vorderseite des Höhentiefs lassen weiterhin ergiebige
Niederschläge entstehen, die sich bis morgen noch von Griechenland bis nach Bulgarien
erstrecken. Dort muss in den kommenden 48 Stunden nochmals mit Niederschlagsmengen von
örtlich über 100 mm gerechnet werden.
Rückseitig des Tiefs strömen weiterhin kalte Luftmassen aus Nordosteuropa über den Balkan
in den zentralen Mittelmeerraum. An der Grenze zur warmen Luft über der Schwarzmeerregion
schneit es besonders in den Bergregionen der südlichen Balkanhalbinsel nochmals heftig. Vom
Norden Griechenlands bis nach Serbien und Bulgarien sind örtlich nochmal über 50 cm Neuschnee
möglich, die in Verbindung mit dem heftigen Wind zu Schneeverwehungen führen können und somit
Straßen unpassierbar machen können.
Donnerstag, 05. März 2015, 10:35 MEZ
Sturm, Starkniederschläge - Warnung
Zentraler Mittelmeerraum
Ausgegeben am: Donnerstag, 05.03.2015, 10:35 MEZ
- Gefahr von Sturm- und Orkanböen zwischen dem Süden Frankreichs, Sardinien/Korsika und Algerien/Tunesien.
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Gefahr von Orkanböen im Bereich der nördlichen Adria sowie im Norden Italiens
zwischen Etruskischem Apennin und Ligurischem Meer
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Gefahr von Starkregen mit Überschwemmungsgefahr in der Südhälfte Italiens sowie
im Bereich des südlichen Balkan bis Griechenland
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Gefahr heftiger Schneefälle und Schneeverwehungen in den höheren Lagen Mittelitaliens
und auf dem Balkan
04.03.-06.03.2015
Eingebettet in einen umfangreichen Höhentrog, der sich über das östliche Mitteleuropa hinweg südwärts
bis nach Nordostalgerien und Tunesien erstreckt,
liegt das kräftige Bodentiefdruckgebiet "Anton" mit seinem Zentrum
aktuell über dem Tyrrhenischen Meer; sein Kerndruck wurde um 06 UTC mit 997 hPa (metoffice)
angegeben. Der Höhentrog durchläuft einen cut-off-Prozess und bis Sonntag
verlagern sich Boden- und Höhentief unter allmählicher Abschwächung weiter nach Südosten Richtung
Griechenland.
Intensive Hebungsprozesse lassen Niederschlagsgebiete entstehen,
in denen gebietsweise mehr als 100 mm Niederschlag während der kommenden 24-48 Stunden fallen kann.
An der Westseite des Bodentiefs strömt kontinentale Kaltluft über Mitteleuropa und
den westlichen Mittelmeerraum weit nach Süden bis nach Nordafrika, im Gegenzug gelangt Warmluft
aus dem Nordosten Afrikas über das östliche Mittelmeer und die Türkei nordwärts bis zum Schwarzen Meer.
Vor allem über dem Südosten Europas sind im Übergangsbereich zur kalten Luft heftige Schneefälle zu erwarten.
Mit dem vom Ostatlantik nach Frankreich vorrückenden und sich kräftigendem Hochdruckgebiet
"Karin" verschärft sich an der Nord- und Westflanke von Tief "Anton" der Druckgradient,
so dass im westlichen und zentralen Mittelmeerraum verbreitet mit Sturm- und Orkanböen gerechnet werden muss.
Sturm
Heute besteht im westlichen Mittelmeerraum die Gefahr von heftigem Mistral.
Orkanböen aus Osten sind darüberhinaus heute im Norden Italiens zu erwarten,
vor allem vom Etruskischen Apennin bis zum Ligurischen Meer und weiter südlich bis
ins Gebiet nördlich von Rom.
Mit Orkanböen jenseits von 130 km/h muss
außerdem im Bereich der nördlichen Adria zwischen Triest und Dubrovnik gerechnet werden.
Ab morgen lässt der Wind zwar nach, Sturmböen sind im zentralen Mittelmeerraum aber weiterhin
drin.
Niederschlag
Heftige Niederschläge treten heute von Sardinien/Korsika über Mittelitalien bis zum Balkan auf,
morgen hauptsächlich im Bereich Nordgriechenland/Bulgarien.
Innerhalb von 24 Stunden können mehr als 100 mm fallen.
In den höheren Lagen Mittelitaliens, im Süden Kroatiens, in Bosnien-Herzegowina, in Montenegro,
in Serbien sowie im Norden Algeriens können bis morgen Neuschneemengen zwischen 50 und 100 cm auftreten,
die sich durch den heftigen Wind zu meterhohen Schneeverwehungen auftürmen und
Straßen unpassierbar machen sowie Ortschaften von der Außenwelt abschnüren kann.
Mittwoch, 04. März 2015, 13:55 MEZ
Sturm, Starkniederschläge - Warnung
Zentraler Mittelmeerraum
Ausgegeben am: Mittwoch, 04.03.2015, 13:55 MEZ
Heute Gefahr von Sturmböen im Süden Frankreichs durch Mistral, ab der kommenden Nacht Gefahr von Orkanböen entlang der kroatischen
Adriaküste in Folge der Bora, darüber hinaus Gefahr starker Niederschläge von der Mitte Italiens bis zum Balkan
04.03.-06.03.2015
Die Kaltfront eines Ablegers von Tief "Zacharias" liegt zurzeit etwa über dem Alpenraum und im Lee
der Alpen bildet sich über dem Golf von Genua ein neues Tief aus, das den Namen "Anton" erhält.
Zusätzliche Antriebe durch die Advektion mit der Höhe zunehmender positiver Vorticity auf der
Vorderseite eines Troges über dem westlichen Mittelmeer führen zu einer raschen Intensivierung
des Tiefs und zur Ausbildung kräftiger Niederschläge, die sich bis morgen vom westlichen
Mittelmeer über die Mitte Italiens bis zum westlichen Balkan ausbreiten. Bis Samstag verlagert
sich der Höhentrog mitsamt seinem Bodentief ostwärts Richtung Griechenland und schnürt sich in
seinem Südteil ab. Somit verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt am Freitag etwa von
Griechenland bis nach Bulgarien.
In Teilen Mittelitaliens, besonders im Nordoststau des Apennins, sowie von Albanien über Montenegro
bis nach Bosnien und Herzegowina sind bis Freitag örtlich über 100 mm Niederschlag zu erwarten.
Lokal muss mit Überflutungen und einzelnen Erdrutschen gerechnet werden. Rückseitig des nach
Osten ziehenden Tiefdruckgebietes strömt aus nordöstlichen Richtungen immer kältere Luft in den
zentralen Mittelmeerraum, sodass die Niederschläge auf dem Balkan von den Küstenregionen
abgesehen zum Teil bis in tiefe Lagen als Schnee fallen können. In den Bergregionen von Bosnien
und Herzegowina sowie im Apennin sind lokal Neuschneehöhen über einem Meter möglich.
In Folge der raschen Intensivierung des Tiefdruckgebietes baut sich an seinen Rändern ein starker
Druckgradient auf. An seiner Westflanke lebt der Wind heute im Laufe des Tages im Süden Frankreichs
stark auf. Dort sorgt der Mistral örtlich für Böen bis 120 km/h.
Mit ähnlichen Windgeschwindigkeiten ist auch an der Küste Liguriens zu rechnen.
Böen von örtlich über 140 km/h sind ab der kommenden Nacht an der kroatischen Adriaküste
durch die Bora zu erwarten.
eingerichtet am: 04. März 2015, 13:55 MEZ MB
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