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Samstag, 20. September 2008, 21:45 MESZ


Tropischer Wirbelsturm 09L
Hurrikan "Ike"

Hispañola, Kuba, Texas
07.-14.09.2008


Satellitenbild: 12.09.2008, 13:45 UTC, GOES-12 VIS
Quelle: NOAA / NESDIS


Der dritte Hurrikan innerhalb von zwei Wochen suchte vom 7. September 2008 an die Karibik heim. "Ike" kostete mehr als 100 Menschen das Leben und richtete schwere Zerstörungen an. Am 13.09. erfolgte der endgültige Landgang an der US-amerikanischen Golfküste bei Galveston/Texas, wo Flutwellen und Böen bis 150 km/h ebenfalls zu massiven Schäden führten und mindestens 39 Menschen starben.


Wetterlage und Entwicklung

Der spätere Hurrikan "Ike" war bereits am 1. September als tropischer Sturm auf dem Atlantik unterwegs. Unter kontinuierlicher Verstärkung zog das System nach Westen und erreichte am 07.09. mit den südlichen Bahamas bewohntes Gebiet. Zu diesem Zeitpunkt wies "Ike" mittlere Windgeschwindigkeiten von 115 kt (213 km/h) und Böen bis 140 kt (259 km/h) auf und wurde damit in der Hurrikan-Skala der zweithöchsten Kategorie vier zugeordnet. Sein weiterer Weg führte den Sturm nach Kuba, das er vom 8. bis zum 10. etwa der Länge nach überquerte. Über dem bergigen Landesinnern der Insel schwächte sich "Ike" ab und wurde vorübergehend nur noch als Hurrikan der ersten Kategorie geführt. Über dem Golf von Mexiko angekommen tankte er jedoch neue Kraft; am 13. betrugen die mittleren Windgeschwindigkeiten kurz vor dem endgültigen Landgang an der texanischen Küste unweit von Galveston 95 kt (176 km/h), was der Kategorie zwei entspricht. Über dem Landesinnern der USA verlor der Hurrikan am 13. rasch an Energie und löste sich am 14. auf.

"Ike" brachte neben Windböen in Orkanstärke (siehe Tabelle unten) in erster Linie starken Regen. In Kuba registrierten mit Puerto Padre (130 mm bis 08., 12 UTC), Sancti Spiritus (139 mm bis 09., 06 UTC) und Jucaro (162 mm bis 09., 12 UTC) drei Stationen dreistellige Niederschlagsmengen innerhalb von jeweils sechs Stunden. In Port Arthur, einer 56.000-Einwohner-Stadt im Süden von Texas an der Grenze zu Louisiana, gingen bis zum 13., 12 UTC und bis zum 14., 12 UTC knapp 66 bzw. 61 mm Regen nieder.

Nachdem bereits der tropische Sturm "Fay" sowie die Hurrikane "Gustav" und "Hanna" erhebliche Schäden angerichtet hatten, blieb Haiti auch von den Auswirkungen von "Ike" nicht verschont. Mindestens 66 Menschen kamen ums Leben. Insgesamt starben innerhalb dieser vier Wochen in dem Land rund 600 Menschen, 86.000 lebten in Notunterkünften.
In Kuba kostete "Ike" mindestens vier Menschen das Leben. Zahlreiche Häuser wurden zerstört und ganze Landstriche überschwemmt. 2,5 Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Kaffeefelder und Zuckerrohrplantagen konnten nicht weiter genutzt werden.
Im Süden der USA war vor allem die Region um Galveston und die Millionenstadt Houston betroffen. Zwar wurden vor Eintreffen des Sturms in Texas rund 2,2 Millionen Menschen evakuiert, etwa 100.000 ignorierten jedoch die Aufforderungen der Behörden und harrten in ihren Häusern aus. Für die Verbliebenen begann unmittelbar nach dem Sturm die größte Rettungsaktion in der Geschichte von Texas, dennoch kamen mindestens 39 Menschen ums Leben. Große Teile der Inselstadt Galveston wurden von meterhohen Flutwellen und starken Regenfällen überflutet. Auch im Raum Houston gab es massive Schäden, 4,5 Millionen Menschen waren ohne Strom. Entlang eines 800 Kilometer langen Küstenabschnittes standen tausende Häuser unter Wasser oder wurden von kräftigen Windböen beschädigt. Schätzungen zufolge könnte der Hurrikan einen Gesamtschaden in Höhe von 15,3 Milliarden US-Dollar (11 Milliarden Euro) angerichtet haben.

Text: CE


Wetterwerte

Nachstehend gemessene Spitzenböen in Texas/USA vom 13.09.2008; Quelle: WetterOnline.

Ort Böe, 13.
Houston/Will Hobby
Beaumont/Port Arthur Airport
Houston Airport
Pearland/Houston
Conroe
148 km/h
146 km/h
119 km/h
104 km/h
96 km/h


Zugbahn/Satellitenbilder

Zugbahn "Ike"
Quelle: www.solar.ifa.hawaii.edu
Zugbahn "Ike"
Quelle: weather.unisys.com

08.09., 15:57 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: NOAA / OSEI
09.09., 15:45 UTC, GOES-12 VIS/IR
Quelle: NOAA / OSEI
10.09., 15:50 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: NOAA / OSEI
11.09., 15:27 UTC, NOAA-17 VIS/IR
Quelle: NOAA / OSEI
12.09., 13:15 UTC, GOES-12 VIS/IR
Quelle: NOAA / OSEI
13.09., 06:00 UTC, GOES-13 IR
Quelle: NOAA / OSEI



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