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Dienstag, 2. Oktober 2012, 22:30 MESZ

Starkregen, Gewitter

Spanien, Südfrankreich

28./29.09.2012


Schäden in Spanien bei Villanueva
Rosario in der Provinz Malaga
Quelle: infoclimat


Wenige Wochen nach schadenbringenden Unwettern über Italien (siehe Artikel) richteten nun Ende September 2012 heftige Gewitter im Süden und Osten Spaniens erhebliche Schäden an. Betroffen waren vor allem die spanischen Regionen Andalusien, Murcia, Valencia und Katalonien, in abgeschwächter Form auch Teile Südfrankreichs. Zehn Menschen starben.



Wetterlage und Auswirkungen

Analog zu der kräftigen Tiefdruckentwicklung über Italien in der ersten Septemberdekade 2012, war der Vorstoß höhenkalter Luft über dem Mittelmeerraum nun auch Ende des Monats einmal mehr die Initialzündung für die Bildung unwetterartiger Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen. Ende September 2012 traf es besonders den Süden und Osten der Iberischen Halbinsel und später auch den Süden Frankreichs. Bereitgestellt wurde die Höhenkaltluft von einem Höhentrog, der sich weit südlich in subtropischen Gefilden aufhielt und sogar die Troposphäre über den Kanaren und über Nordwestafrika vereinnahmte. Trogvorderseitig erzeugten Hebungsprozesse eine korrespondierende bodennahe, flache Tiefdruckrinne, in der feuchtwarme Mittelmeerluft konvergierte und zum Aufsteigen gezwungen wurde. Dank labiler Schichtung entwickelten sich dann im Laufe des 28.09. heftige Gewitter über dem Südosten Spaniens (siehe auch Satellitenbild). In den folgenden Tagen verlagerte sich das hochreichende Tiefdruckgebiet und mit ihm die stärksten gewittrigen Regenfälle nach Nordosten Richtung Löwengolf und Südfrankreich.

500-hPa-Geopotential, Bodendruck und Bodendruckanalyse | Quelle: wetter3.de, DWD / FU Berlin
28.09.2012, 00 UTC 29.09.2012, 00 UTC 30.09.2012, 00 UTC

Aus Südfrankreich wurden kaum Schäden gemeldet. Heftig zur Sache ging es aber in den spanischen Regionen Andalusien, Murcia, Valencia und Katalonien. Die größtenteils ausgetrockneten Böden konnten die sintflutartigen Regenfälle nur wenig aufnehmen und so kam es vielerorts zu Überschwemmungen und Schlammlawinen. Hunderte Spanier mussten in Sicherheit gebracht werden. Zwei Autobahnbrücken stürzten in Murcia und Almeria ein. Südlich von Valencia richtete ein Tornado auf einer evakuierten Kirmes schwere Schäden an. Am Flughafen Valencia wurden infolge der Gewitter sieben Flüge gestrichen. Zehn Menschen starben bei den Unwettern, drei werden noch immer vermisst.

Satellitenbild VIS/RGB vom 28.09.2012 um 17:00 UTC (19:00 MESZ) | Quelle: EUMETSAT



Niederschläge: Grafiken und Tabellen

Niederschlagssumme 24-stündig | Quelle: DWD JavaMAP
Bis 29.09., 6 UTC Bis 30.09., 6 UTC

Meldungen 24-h-Niederschlag
bis 29.09., 6 UTC

Quellen: DWD, infoclimat, ogimet
Ort RR
Jerez de la Frontera
Lomas de Camara
Cádiz
San Fernando
Murcia
Madrid
Albacete
130 mm
124 mm
110 mm
108 mm
100 mm
68 mm
61 mm
Meldungen 24-h-Niederschlag
bis 30.09., 6 UTC

Quellen: DWD, infoclimat, ogimet
Ort RR
Sète (F)
Montpellier (F)
Leucate (F)
Reus (E)
Barcelona (E)
Gerona (E)
79 mm
46 mm
45 mm
69 mm
54 mm
41 mm
Niederschlagsextrema Spanien am 28.08.
Quelle: infoclimat
Ort RR/Zeitraum
Sueca (Valencia)
Alpendeira (Malaga)
Jubrique-Rio Génal (Malaga)
328 mm / 4 h
206 mm / 3 h
156 mm / 3 h


Text: DK
2. Oktober 2012


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