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Montag, 14. Dezember 2009, 15:00 MEZ



Schneefall

USA
08.-10.12.2009


Satellitenbild: 09.12.2009, GOES-12 VIS
Quelle: NOAA


Zwei Wochen vor dem kalendarischen Winteranfang sorgte ein heftiger Wintersturm in weiten Teilen der USA für chaotische Verhältnisse. Durch heftigen Schneefall und Glatteis wurde in vielen Bundesstaaten im mittleren Westen der Vereinigten Staaten der Verkehr lahm gelegt. Zudem fiel an vielen Schulen der Unterricht aus. Nach Medienberichten kamen bei Unfällen auf glatten Straßen mindestens 17 Menschen ums Leben.


Wetterlage und Entwicklung

In einer kräftigen westlichen Höhenströmung entwickelte sich am 06.12. im Westen der USA vorderseitig eines ausgeprägten Höhentroges ein Tiefdruckgebiet, welches sich zunächst nur leicht verstärkte und relativ stationär über dem Westen der USA blieb. In der starken westliche Strömung kam es am 08.12. im Lee der Rocky Mountains zur Neubildung eines Tiefdruckgebietes (Lee-Zyklogenese). Dieses neue Tief entwickelte sich rasch: in einem Zeitraum von nur 12 Stunden fiel der Bodendruck um bis zu 20 hPa. Sehr schnell verlagerte sich das Tiefdruckgebiet unter dem Höhentrog nun nordostwärts und erreichte gut 24 Stunden nach seiner Entstehung den mittleren Westen der USA. Nur eine schwache Intensivierung war in diesem Zeitraum festzustellen. Am 10.12. hatte das Tiefdruckgebiet die Vereinigten Staaten komplett überquert. Auf der Rückseite des Tiefs sickerte von Nordwesten her Kaltluft ein, während vorderseitig des Tiefdruckgebietes in einer südwestlichen Strömung warme feuchte Luft advehiert wurde, die über die vorgelagerte Kaltluft gehoben wurde. Damit verbundene Hebungsprozesse führten zu starken Schneefällen. Besonders betroffen war davon der mittleren Westen der USA. Innerhalb von nur sechs Stunden fielen z.B. in Tekamah 17 cm Neuschnee. Weitaus beeindruckender sind die gefallenen Neuschneemengen bei Betrachtung eines Zeitraums von 24 Stunden. In Marquette (Michigan) fielen beispielsweise 54 cm, in Herman (Michigan) knapp 56 cm. In Lafayette (Indiana) fiel die vergleichsweise höchste Neuschneemenge mit 63 cm. Verglichen mit dem Rekordwert von 193 cm in 24 Stunden vom 14.04.1921 in Silverlake (Colorado) erscheinen die kürzlich gefallenen Mengen eher gering. Die höchste Intensität wurde in South Side-Arboretum (Wisconsin) registriert. Innerhalb von nur vier Stunden fielen 30 cm Schnee. Nach Angaben des Wetterdienstes türmten sich durch den kräftigen Wind bis zu 4,50 m hohe Schneewehen auf.
Bedingt durch die aus Nordwesten einfließende Kaltluft sanken im Norden der USA die Temperaturen auf Werte unter -20°C. Selbst in den Hochlagen in Texas (Dalhart, 1216m ü. NN) wurden Tiefsttemperaturen von -15°C gemessen.
In vielen Bundesstaaten führte der heftige Wintereinbruch zu einem Verkehrschaos. Mindestens 17 Menschen starben bei Unfällen auf eisglatten Straßen.Viele Autofahrer blieben im Schnee stecken und mussten mehrere Stunden in ihren Autos ausharren. In vielen Städten blieben zudem Schulen, Universitäten und Regierungsgebäude geschlossen. An den Flughäfen mussten hunderte Flüge abgesagt werden. Im schwer betroffenen Bundesstaat Wisconsin wurde der Notstand ausgerufen.



Wetterwerte

24-stündige beobachtete Neuschneemenge, 08.12.2009 bis zum 10.12.2009,jeweils 06 UTC
Quelle: NOAA/NOHRSC

Beobachtete Schneehöhe, 08.12.2009 bis zum 10.12.2009,jeweils 06 UTC
Quelle: NOAA/NOHRSC



Nachstehend ausgewählte 24-stündige Neuschneegenmengen (Quelle: NOAA/NOHRSC).

Ort 08.12. Ort 09.12. Ort 10.12. Ort 11.12.
Lafayette, IN
Rockford, MI
Houghton, MI
Ontonagon, MI
Greenland, MI
63,5 cm
17,8 cm
15,2 cm
15,2 cm
13,7 cm
Windsor, IA
GM Proving, MI
Des Moines, IA
Greenland, MI
Ontanagon, MI
32,3 cm
30,5 cm
29,0 cm
25,1 cm
22,9 cm
Marquette, MI
Highbridge, WI
Mc Farland, WI
Madison, WI
Cottage Gr., WI
54,9 cm
50,8 cm
48,0 cm
44,5 cm
40,1 cm
Laurium, WI
Herman, WI
Grand Marais, MI
Upson, WI
Newberry, MI
55,9 cm
54,4 cm
38,1 cm
35,6 cm
33,0 cm


Satellitenbilder

09.12., 16:32 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NOAA
10.12., 17:00 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NOAA


Text: JQ




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