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Sonntag, 15. November 2009, 15:00 MEZ


Tropischer Wirbelsturm 11L
"Ida"

Karibik/USA
05.-12.11.2009


Satellitenbild: 05.11.2009, Terra VIS
Quelle: MODIS Rapid Response System


In der Woche nach dem offiziellen Ende der Hurrikansaison 2009 traf am 05. November Hurrikan "Ida" auf die Küste Nicaraguas. Im weiteren Verlauf zog dieser über Teile Honduras und El Salvador hinweg. In den drei betroffenen Ländern verloren rund 8000 Menschen ihr Obdach, mindestens 180 Menschen kamen durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben. Auf seiner nördlichen Zugbahn streifte Hurrikan "Ida" die mexikanische Halbinsel Yucatan und traf am 10. Novermber östlich der Stadt Mobile auf die Südküste der USA. Hier entstanden keine größeren Schäden.


Wetterlage und Entwicklung

Nach der bisher eher schwachen Hurrikansaison 2009 im Atlantik entwickelte sich am 04.11. aus einer tropischen Depression bei etwa 12° nördlicher Breite und 82° westlicher Länge der tropische Wirbelsturm "Ida". Auf einer Zugbahn in Richtung Nordwest verstärkte sich dieser rasch und wurde bereits am 05.11. um 13.00 Uhr MEZ als Hurrikan der ersten Kategorie eingeordnet. Die mittleren Windgeschwindigkeiten betrugen zu diesem Zeitpunkt 65 kt (120km/h). Wenige Stunden später traf "Ida" nördlich der Stadt Bluefields auf die Westküste Nicaraguas, streifte Teile Honduras und El Salvadors und schwächte sich schnell wieder ab, so dass er am 06.11. um 01.00 Uhr MEZ wieder als tropische Depression eingestuft wurde. Auf seiner nördlichen Zugbahn über den Golf von Mexiko verstärkte sich der Hurrikan jedoch wieder. Am 07.11. wurde "Ida" wieder als tropischer Wirbelsturm eingeordnet. Einen Tag später hatte sich dieser soweit verstärkt, so dass er nun sogar bei mittleren Windgeschwindigkeiten von 90 kt (167 km/h) als Hurrikan der zweiten Kategorie eingestuft wurde. Wenige Stunden bevor Hurrikan "Ida" auf die Südküste des US-Bundesstaates Alabama traf, schwächte sich dieser wieder ab und wurde am 10.11. zu einer tropischen Depression herabgestuft. Über dem amerikanischen Festland änderte sich die Zugbahn in Richtung Ost, so dass auch die Bundesstaaten Georgia und Florida von den kräftigen Regenfällen betroffen waren. Am 11.11. hatte sich aus dem ehemaligen Hurrikan "Ida" endgütig ein extratropisches Tiefdruckgebiet entwickelt. Dieses bewegte sich langsam entlang der Ostküste der USA in Richtung Norden und sorgte verbreitet für kräftige Regenfälle. Bisher war die Hurrikansaison im Vergleich zum Vorjahr in der Karibik relativ glimpflich verlaufen und es waren kaum größere Schäden zu beklagen. In Folge des Hurrikans "Ida" gab es allerdings erhebliche Schäden. In den drei mittelamerikanischen Ländern sorgte "Ida" für heftige Regenfälle. In der Stadt Puerto Lempira in Honduras fielen beispielsweise innerhalb von 24 Stunden 123 mm Regen. Diese hohen Niederschlagsmengen sorgten für Überschwemmungen und Erdrutsche. Besonders schwer wurde El Salvador durch Ausläufer des Hurrikans in Form von Frontensystemen getroffen: Unbestätigten Angaben zur Folge fielen in El Salvador innerhalb von nur sechs Stunden bis zu 600 mm Regen. Mindestens 189 Menschen kamen durch Überschwemmungen, Erdrutsche und umstürzende Bäume ums Leben. In der Kleinstadt Verapaz, die von einer Schlammlawine überrollt worden war, wurden am 15.11. noch 80 Menschen vermisst. Rund 14000 Menschen verloren durch die Folgen des Hurrikans ihr Obdach. Weiterhin wurden zahlreiche Brücken und landwirtschaftliche Kulturen zerstört, die für viele Bewohner El Salvadors die Haupteinnahmequelle darstellen.
Auch im Süden Mexikos richtete "Ida" Schäden an. In den Bundesstaaten Veracruz und Tabasco wurden wie Häuser und Wohnungen von 200.000 Menschen beschädigt, mindestens drei Menschen ertranken in den Fluten eines Flusses. Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Schäden allein in diesen beiden Bundesstaaten auf umgerechnet zwei Milliarden Euro. Recht ergiebige Regenmengen fielen auch in den Südstaaten der USA. Binnen 24 Stunden fielen in der Stadt Mobile, Alabama 91 mm Regen, in Augusta, Georgia im gleichen Zeitraum sogar 110 mm. Weiter nördlich in der Stadt Norfolk in Virgina fielen in einem Zeitraum von 72 Stunden insgesamt 189,3 mm Regen. Ebenfalls in Virgina, genauer gesagt in der Stadt Chesapeake, fielen bedingt durch Hurrikan "Ida" 303 mm Niederschlag. Angaben zu größeren Schäden in den Vereinigten Staaten gibt es bisher nicht.



Wetterwerte

24-stündige beobachtete Niederschlagsmenge, 10.11.2009 bis zum 12.11.2009,jeweils 12 UTC
Quelle: NWS/AHPS

Nachstehend ausgewählte Regenmengen aus dem Süden der USA jeweils24-stündig von 00 UTC bis 00 UTC bis zum angegebenen Termin. (Quelle: wetteronline.de).

Ort 11.11. Ort 12.11. Ort 13.11.
Mobile, Alabama
Montgomery, Alabama
Atlanta, Georgia
Macon, Georgia
Meridian, Mississippi
91,0 mm
60,8 mm
43,0 mm
41,0 mm
37,0 mm
Augusta, Georgia
Greenville, S. Carolina
Asheville, N. Carolina
Atlanta, Georgia
Athens, Georgia
110,0 mm
98,0 mm
83,0 mm
77,0 mm
76,3 mm
Norfolk, Virgina
Roanoke, Virgina
Greensboro, N. Carolina
Richmond, Virgina
Wilmington, N. Carolina
102,0 mm
84,0 mm
64,0 mm
50,0 mm
31,0 mm


Zugbahn/Satellitenbilder

Zugbahn "Ida", 14.11.2009
Quelle: wikipedia.de

08.11., 13:40 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NASA GSFC
09.11., 13:40 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NASA GSFC
10.11., 13:40 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NASA GSFC
11.11., 13:45 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NASA GSFC
12.11., 13:45 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NASA GSFC
13.11., 13:45 UTC, GOES 12 VIS
Quelle: NASA GSFC


Text: JQ




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