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Sonntag, 9. August 2009, 18:15 MESZ


Tropischer Wirbelsturm 09W
Taifun "Morakot"

Philippinen, Taiwan, Südostchina
06.-09.08.2009


Radarbild: 08.08.2009, 15:50 UTC
Quelle: Central Weather Bureau


Schwere Schäden richtete Anfang August 2009 Taifun "Morakot" auf den Philippinen, in Taiwan und an der südostchinesischen Küste an. Mindestens 19 Menschen kamen ums Leben. In Taiwan fielen innerhalb von zwei Tagen örtlich über 2500 mm Regen.


Wetterlage und Entwicklung

"Morakot", der achte tropische Sturm und der fünfte tropische Wirbelsturm der Saison 2009 über dem Westpazifik, entstand am 3. August bei 21° nördlicher Breite und 136° östlicher Länge. Er schlug einen nahezu direkten Weg nach Westen ein, intensivierte sich aber nur langsam. In der Nacht zum 6. (mitteleuropäischer Zeit) überschritt er die Schwelle zu einem Kategorie-1-Taifun. Den Höhepunkt seiner Entwicklung erreichte "Morakot" mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 85 kt (157 km/h) am 7. um 06 UTC unmittelbar vor der Ostküste Taiwans. Damit galt er kurzzeitig als Taifun der zweiten Kategorie. Auf seinem Weg über das gebirgige Taiwan verlor der Sturm aber vor seinem endgültigen Landgang an der südostchinesischen Küste am 9. rasch an Kraft. Vor allem in der Mitte und im Süden Taiwans hinterließ "Morakot" gewaltige Regenmengen. An der Station Fenqihu in Zhuqi, einer kleinen Stadt in der Region Chiayi County, fielen binnen 47 Stunden bis zum 9., 23 Uhr Ortszeit sage und schreibe 2613 mm Niederschlag! Das ist in etwa drei Mal soviel, wie beispielsweise in Karlsruhe das gesamte Jahr über zusammenkommt. In Hengchun im Süden des Landes summierten sich vom 06., 12 UTC bis zum 09., 00 UTC 727 mm - rund anderthalb mal soviel wie nach dem langjährigen Mittel im August zu erwarten wäre und ein Drittel der sonst üblichen Jahresniederschlagsmenge. Die maximale sechsstündige Niederschlagsmenge betrug dort 192 mm.
Ähnlich, wenngleich nicht ganz so hohe Regensummen konnten im Norden der Philippinen gemessen werden. In Baguio auf der Hauptinsel Luzon gingen 718 mm innerhalb von vier Tagen zwischen dem 5. und 9. nieder; das Monatssoll für August von 825 mm konnte damit aber nicht erfüllt werden.
Etwas in den Hintergrund traten bei diesen enormen Regenmengen die Sturm- und Orkanböen. Immerhin meldete der internationale Flughafen in Taiwans Hauptstadt Taipeh am 7. eine Spitzenböe von 122 km/h.

Die heftigen Regenfälle setzten in Taiwan ganze Landstriche unter Wasser und führten zu den schwersten Überschwemmungen seit einem halben Jahrhundert. Hunderttausende Haushalte waren ohne Strom, zahlreiche Straßen unpassierbar, der Luftverkehr lahm gelegt. Mindestens drei Menschen starben, 31 wurden zunächst noch vermisst. Auf den Philippinen begrub eine Schlammlawine zehn Bergleute unter sich, außerdem kamen drei französische Bergsteiger und zwei einheimische Führer ums Leben. Im Südosten Chinas wurden eine Million Menschen evakuiert. Dort kostete der Sturm mindestens einem Mensch das Leben.



Niederschlag

Interpolierte Niederschlagsmenge in Taiwan am 7. (links), 8. (Mitte) und 9. (rechts) August 2009.
Quelle: Central Weather Bureau

Top-15-Niederschlagsmengen in Taiwan vom 07., 00 Uhr (Ortszeit)
bis zum 09.08.2009, 23 Uhr (Ortszeit).
Quelle: Central Weather Bureau


Zugbahn/Satellitenbilder

Zugbahn "Morakot"
Quelle: www.solar.ifa.hawaii.edu
Zugbahn "Morakot"
Quelle: weather.unisys.com

03.08., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk
04.08., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk
05.08., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk
06.08., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk
07.08., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk
08.08., 09:00 UTC, MTSAT-1 IR
Quelle: F. Valk


Text: CE


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