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Donnerstag, 29. Januar 2009, 17:15 MEZ


Schnee/gefrierender Regen

Ostteil USA
27./28.01.2009


Radarbild vom 28.01.2009, 00 UTC
Quelle: NCAR

Bereits zum wiederholten Male im Winter 2008/09 legten Ende Januar 2009 kräftige Schnee- und gefrierende Regenfälle Teile der USA lahm. Mindestens 20 Menschen kamen meist infolge von Verkehrsunfällen ums Leben, hunderttausende Haushalte waren ohne Strom.


Wetterlage und Entwicklung

Die Niederschläge waren einem Tiefdruckgebiet geschuldet, das am 27. aus einer flachen Druckverteilung am Golf von Mexiko hervorging und sich unter Intensivierung bis zum 28., 18 UTC mit seinem Zentrum zum Eriesee verlagerte. Auf der Rückseite des Tiefs strömte am Rande hohen Luftdrucks über der Mitte der Vereinigten Staaten arktische Kaltluft nach Süden, während vorderseitig sehr milde Luft nach Nordosten geführt wurde. Die Kaltluft floss dabei außerordentlich flach ein. Aus dem Radiosondenaufstieg von North Little Rock (Arkansas) vom 28., 00 UTC ergab sich am Boden eine Temperatur von ziemlich genau 0 °C, in 500 Meter Höhe etwa -2 °C; in rund 1000 Meter Höhe herrschten allerdings rund +10 °C! Die Schicht, in der die Temperaturen über dem Gefrierpunkt lagen, war etwa 2,5 Kilometer mächtig. Eine solche vertikale Schichtung ist geradezu prädestiniert für gefrierenden Regen.
Somit konnte am 27. und 28. in einem breiten Streifen von Arkansas über Missouri, Kentucky und Indiana bis nach West Virginia gefrierender Regen beobachtet werden. Mancherorts fielen innerhalb von sechs Stunden zweistellige mm-Summen bei negativen Temperaturen (z.B. Paducah, Kentucky 11 mm). Berichten und Fotos zufolge waren Straßen, Gebäude, Stromleitungen und Bäume teilweise mit einer bis knapp 10 cm dicken Eisschicht überzogen.
Nördlich des genannten Streifens in der höherreichenden Kaltluft fielen die Niederschläge überwiegend als Schnee. Besonders kräftig schneite es rund um die Großen Seen, z.B. verbuchte Indianapolis (Indiana) bis zum 29., 00 UTC innerhalb von 48 Stunden 33 cm Neuschnee; davon allein 20 cm binnen 12 Stunden am 28. In Cleveland (Ohio) betrug der Neuschneezuwachs in 36 Stunden 23 cm.

Hauptsächlich durch witterungsbedingte Verkehrsunfälle kamen insgesamt mindestens 20 Menschen ums Leben. Zahllose Straßen waren unpassierbar, viele Schulen und Behörden blieben geschlossen. Hunderttausende Haushalte mussten vorübergehend ohne Strom auskommen, nachdem Stromleitungen unter der Last des Eises umgeknickt waren. Auch auf manchen Flughäfen ging zeitweise nichts mehr und es kam zu stundenlangen Verzögerungen. Davon betroffen war auch der Flughafen in Dallas, einer der großen Flugknotenpunkte.

Text: CE

Bodendruckanalysen vom 28.01.2009
Quelle: University of Washington
28.01.2009, 00 UTC 28.01.2009, 06 UTC 28.01.2009, 12 UTC 28.01.2009, 18 UTC


Niederschlag

Radarbilder vom 27. und 28.01.2009, Quelle: NCAR

27.01.2009, 00 UTC 27.01.2009, 12 UTC 28.01.2009, 00 UTC 28.01.2009, 12 UTC


Radiosondenaufstieg

Radiosondenaufstieg an der Station North Little Rock (Arkansas) am 28.01.2009, 00 UTC.
Die rote Linie markiert die 0 °C-Grenze, die orangefarbenen Linien veranschaulichen den Höhenbereich mit positiven Temperaturen. Quelle: University of Wyoming


28.01.2009, 00 UTC


Satellitenbilder

27.01., 00:00 UTC, GOES-E IR mit Fronten
Quelle: University of Washington
27.01., 12:00 UTC, GOES-E IR mit Fronten
Quelle: University of Washington
28.01., 00:00 UTC, GOES-E IR mit Fronten
Quelle: University of Washington
28.01., 12:00 UTC, GOES-E IR mit Fronten
Quelle: University of Washington



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