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Freitag, 11. April 2008, 23:45 MESZ


Starkregen

Spanien, Portugal
08.-10.04.2008


Satellitenbild: 09.04.2008, 13:20 UTC, AQUA VIS
Quelle: NASA Earth Laboratory


Wetterlage und Entwicklung

Nicht nur in Deutschland gestaltete sich das erste Aprildrittel 2008 nass, auch in Spanien und Portugal gingen zwischen dem 08. und 10.04. teilweise enorme Regenmengen nieder. Der dafür verantwortliche Höhentrog lag am 6. noch als abgeschlossenes Höhentief bei den Azoren. Große Teile Europas wurden von einem weiteren breiten Langwellentrog überdeckt, der sich am 7. weiter nach Südwesten ausdehnte und das Höhentief einverleibte. Auf der Vorderseite des gesamten Troges formierte sich eine gut ausgeprägte Luftmassengrenze, die bis zum 11. quasistationär quer über Europa hinweg verlief und warme subtropische Luft im Südosten von deutlich kühlerer Meeresluft im Nordwesten trennte. Am Boden erstreckte sich am 8. eine Tiefdruckzone mit zwei Tiefzentren von den Azoren bis in den Nordwesten Spaniens. Bis zum 10. verlagerte sich diese Zone insgesamt nordostwärts. Unterstützt von kurzwelligen Höhentrögen liefen dabei immer wieder auch am Boden kleine Tiefs und Wellen entlang der Luftmassengrenze nach Nordosten. Diese bewirkten zeit- und gebietsweise ein Aufleben der Niederschlagsaktivität. Besonders am 9. regnete es in Portugal und in Andalusien ergiebig, teilweise waren die Regenfälle auch von kräftigen Gewittern begleitet. Beispielsweise fielen in Jerez de la Frontera (E) bis zum 10., 06 UTC binnen 24 Stunden 67 mm. Innerhalb von drei Tagen bis zum 10., 06 UTC summierte sich der Regen dort bis auf 216 mm. Das ist mehr als das Vierfache der dort für den gesamten Monat April im Durchschnitt zu erwartenden Menge! In Cordoba (E) gingen im selben Zeitraum 101 mm nieder, was immerhin fast dem Doppelten des Monatsniederschlages im April entspricht. In Portugal meldete Viseu 154 mm in diesem Zeitraum.
Neben den ergiebigen Niederschlägen waren auch kräftige Windböen ein Thema, die zum Teil in Verbindung mit Gewittern auftraten. Am 9. wurden besonders von den Kanarischen Inseln (z.B. Santa Cruz/La Palma 104 km/h), am 10. vor allem aus dem Süden Spaniens (z.B. Moron 94 km/h) schwere Sturmböen gemeldet. Im Kreis Santarém nordöstlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon bildete sich sogar ein Tornado.

Über größere Schäden durch die starken Regenfälle wurde nichts bekannt. Jedoch waren in Teilen Portugals nach Überschwemmungen einige Straßen unpassierbar und Dörfer vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten. Auf Madeira und den Azoren kam es zu Behinderungen im Flugverkehr. Durch den Tornado in Portugal wurden sechs Menschen verletzt und mehrere Dächer von Gebäuden abgedeckt.

Text: CE

Bodendruckanalysen vom 07. bis 10.04.2008, jeweils 00 UTC
Quellen: FU Berlin / DWD
07.04.2008, 00 UTC 08.04.2008, 00 UTC 09.04.2008, 00 UTC 10.04.2008, 00 UTC
850 hPa-Geopotential und -Temperatur vom 07. bis 10.04.2008, jeweils 00 UTC
Quelle: Wetterzentrale
07.04.2008, 00 UTC 08.04.2008, 00 UTC 09.04.2008, 00 UTC 10.04.2008, 00 UTC


Wetterwerte

Nachstehend ausgewählte Regenmengen aus Spanien und Portugal vom 07. bis 10.04., jeweils 12-stündig bis zum Termin. Quelle: DWD.

Ort 07.,
18 UTC
08.,
06 UTC
08.,
18 UTC
09.,
06 UTC
09.,
18 UTC
10.,
06 UTC
Summe
La Coruña (E)
Asturias Avile (E)
Cordoba (E)
Moron (E)
Jerez de la Fr. (E)
Vila Real (P)
Viseu (P)
Castelo Branco (P)
10 mm
1 mm
-
2 mm
3 mm
14 mm
19 mm
9 mm
19 mm
2 mm
3 mm
9 mm
3 mm
24 mm
34 mm
10 mm
5 mm
10 mm
46 mm
17 mm
120 mm
10 mm
16 mm
17 mm
16 mm
14 mm
14 mm
4 mm
23 mm
17 mm
25 mm
5 mm
21 mm
20 mm
31 mm
39 mm
60 mm
4 mm
27 mm
30 mm
8 mm
17 mm
7 mm
36 mm
7 mm
21 mm
33 mm
23 mm
79 mm
64 mm
101 mm
107 mm
216 mm
90 mm
154 mm
94 mm


Satellitenbilder

07.04., 14:03 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
08.04., 13:48 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
09.04., 13:42 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton
10.04., 13:31 UTC, NOAA-18 VIS/IR
Quelle: B. J. Burton



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