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Sonntag, 22. Oktober 2006, 14:00 MESZ


Starkregen, Gewitter, Sturm


Kreta, Türkei
17.-19.10.2006


Satellitenbild: 18.10.2006, 9:12 UTC, NOAA 17 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern


Wetterlage und Entwicklung
Während Mitteleuropa und der Balkan unter Hochdruckeinfluss ruhige, recht warme, teilweise aber auch neblige Herbsttage erlebte, ging es am östlichen Mittelmeer ganz anders zu: Hier sorgten Sturm, heftige Regenfälle und Gewitter für Erdrutsche und Überschwemmungen. Besonders betroffen waren der Peleponnes, Kreta und die türkische Riviera.
Das ruhige Herbstwetter verdankte das Gebiet von den Balearen nordostwärts bis hin zum Ural dem kräftigen Hochdruckgebiet "Olaf". An seiner Südostflanke herrschte allerdings Tiefruckeinfluss, der sich von der Großen Syrte bis zum Schwarzen Merr erstreckte. Auch in der Höhe reichte ein mächtiger Trog, angefüllt mit Kaltluft, nach Süden bis an die Küste Nordafrikas. Warmes Wasser, tiefer Druck am Boden, Kaltluft in der Höhe, da bleiben heftige Wettererscheinungen nicht aus. Im Bereich des Bodentiefs entstanden bereits in der Nacht zum 16.10.2006 heftige Gewitter, die allerdings zunächst auf das Seegebiet zwischen Süditalien und Libyen beschränkt blieben. Mit der Ostwärtsverlagerung des Tiefs erfassten die Gewitter dann aber auch Griechenland, und wüteten vor allem auf der Halbinsel des Peleponnes. In der Nacht zum 17.10 gab es in der Ägäis Sturm, über Naxos fegten Orkanböen bis 126 km/h, schwere Sturmböen zB auch auf Rhodos. Die Gewitter brachten am Tage zunächst im Norden Kretas (zB Souda 138 mm) und schließlich auch an der türkischen Südküste (zB Antalya 184 mm innerhalb von 12 Stunden) heftige Regenfälle und Überschwemmungen.
An der Nordküste Kretas wurde in der Region Chania für 5 Gemeinden der Notstand ausgerufen, Dutzende Häuser, Hotels und Geschäfte standen unter Wasser, Erdrutsche blockierten zahlreiche Straßen. In Griechenland ergoss sich das Wasser auf dem Peleponnes in mehr als 30 Ortschaften, 4 Menschenleben waren zu beklagen. Flugverbindungen wurden unterbrochen, 40 Stunden lang verließ keine Fähre den Hafen von Piräus.

Bodendruckanalysen vom 17. bis zum 19.10.2006 und 500 hPa-Geopotential vom 17. bis zum 19.10.2006, jeweils 00 UTC:
Quelle: FU Berlin / DWD / Wetterzentrale
17.10.2006, 00 UTC 18.10.2006, 00 UTC 19.10.2006, 00 UTC
17.10.2006, 00 UTC 18.10.2006, 00 UTC 19.10.2006, 00 UTC
Blitzeinschläge vom 17. bis zum 19.10.2006, jeweils 00-23 UTC:
Quelle: Wetterzentrale
17.10.2006 18.10.2006 19.10.2006

Niederschlagsmengen

Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Regenmengen auf Kreta und in der Südtürkei vom 17.-19.10.2006, jeweils 24-stündig von 06 bis 06 UTC sowie einige rund um die Ägäis aufgetretenen Spitzenböen:

Ort 17./18. 18./19. Summe
Souda/Kreta
Antalya (Türkei)
Finike (Türkei)
Mugla (Türkei)
Isparta (Türkei)
134 mm
192 mm
80 mm
87 mm
31 mm
4 mm
56 mm
159 mm
8 mm
88 mm
138 mm
248 mm
239 mm
95 mm
119 mm
Ort
Skyros
Naxos
Dalaman
Rhodos
Milos
Kythira
100 km/h
126 km/h
91 km/h
93 km/h
89 km/h
89 km/h

16.10., 01:30 UTC, N18 VIS
Quelle: B. J. Burton
16.10.06, 11:20 UTC, N14 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
16.10.06, 19:52 UTC, N14 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
17.10., 19:39 UTC, N14 IR
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern
17.10.06, 9:35 UTC, N17 VIS
Quelle: B. J. Burton
18.10.06, 11:13 UTC, N18 VIS
Quelle: B. J. Burton



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