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Dienstag, 19. September 2006, 16:00 MESZ


Starkregen


Süd- und Mitteleuropa
13.-18.9.2006


Satellitenbild: 15.9.2006, 18:10 UTC, MET8 IR/VIS
Quelle: OMSZ


Wetterlage und Entwicklung
Während im Sommer rund ums Mittelmeer meist stabiles und trockenes Hochdruckwetter herrscht und nur gelegentlich durch einige Gewitter unterbrochen wird, sorgen ab September Tiefdruckgebiete hin und wieder für regenreiche Witterungsabschnitte. So auch vom 13. bis zum 18.9.2006.
Bereits am 12.9. verlief ein Höhentrog über die Iberische Halbinsel ins westliche Mittelmeer und initiierte dort einige heftige Gewitter, von denen eines im tunesischen Gabes 93 mm Regen brachte. Auch im Osten Spaniens und auf den Balearen traten bei kräftigen Regenfällen (zB Tortosa 141 mm) gebietsweise Überschwemmungen auf, von denen auch die Millionenstadt Barcelona nicht verschont blieb. Ein neuer Kaltluftvorstoß aus Nordwesten kräftigte am 13. und 14.9. den Höhentrog; der verlagerte sich anfangs kaum, bevor er sich am 16.9. abzuschnüren begann und dann langsam nach Osten Richtung Italien wanderte. Am Boden entstand das Tiefdruckgebiet "Maike ". Mitteleuropa profitierte zunächst noch von den beiden kräftigen nordosteuropäischen Hochdruckgebieten "Jürgen" und "Ismail", während es südlich der Alpen und im zentralen Mittelmeerraum teilweise heftige und von Gewittern begleitete Regenfälle gab. Niederschlagsmengen von mehr als 100 mm in 24 Stunden wurden häufig registriert, besonders stark regnete es auf Sardinien und Korsika sowie in Teilen Italiens. Dort kam mancherorts sogar mehr als 200 mm Regen innerhalb eines Tages zusammen.
Am 17. und 18.9. gewannen sowohl der Höhentrog als auch das Bodentief "Maike" Einfluss auf das Wetter in Deutschland. Wolken- und Regengebiete erreichten den Süden und Westen des Landes. Am späten Vormittag des 17.9. begann es im Südwesten zu regnen, im Südschwarzwald summierte sich der Regen bis zum Folgetag zB auf dem Schauinsland auf mehr als 140 mm. Selbst im Rheintal gelegene Stationen erhielten über 60 mm Regen (zB Müllheim 69 mm). In der feuchten und warmen Luft entwickelten sich zudem am Abend des 17.9. teilweise unwetterartige Gewitter, besonders schlimm traf es Teile Hessens und Nordrhein-Westfalens. Bei der langsamen Verlagerungsgeschwindigkeit der Schauer und Gewitter kamen große Regenmengen zusammen, im Lahn-Dill-Kreis in Dillenburg fielen über 100 mm Regen, es kam zu Überschwemmungen und vollgelaufenen Kellern, mehr als 60 mm fielen zB auch in Eslohe und in Meschede. Und auch am Folgetag entwickelten sich wieder Schauer und Gewitter, die dieses Mal im Osten Bayerns die heftigsten Niederschläge brachten. Spitzenreiter war Marktschellenberg ganz im Südosten mit 86 mm, aber auch im Nordosten Bayerns fielen in Bad Steben 61 mm. Noch größere Mengen verzeichnete St. Wolfgang im österreichischen Bundesland Salzburg mit 99 mm.

Bodendruckanalysen vom 14. bis zum 16.9.2006 und 500 hPa-Geopotential vom 13. bis zum 18.9.2006, jeweils 00 UTC:
Quelle: FU Berlin / DWD / Wetterzentrale
15.9.2006, 00 UTC 16.9.2006, 00 UTC 17.9.2006, 00 UTC
13.9.2006, 00 UTC 14.9.2006, 00 UTC 15.9.2006, 00 UTC
16.9.2006, 00 UTC 17.9.2006, 00 UTC 18.9.2006, 00 UTC
Blitzeinschläge vom 13. bis zum 18.8.2006, jeweils 00-23 UTC:
Quelle: Wetterzentrale
13.9.2006 14.9.2006 15.9.2006
13.9.2006 14.9.2006 15.9.2006
Radarbilder vom 17. und 18.9.2006:
Quelle: DWD
17.9.2006, 09 UTC 17.9.2006, 12 UTC 17.9.2006, 15 UTC
17.9.2006, 18 UTC 17.9.2006, 21 UTC 18.9.2006, 00 UTC
17.9.2006, 13 UTC 17.9.2006, 14 UTC 17.9.2006, 15 UTC
18.9.2006, 12 UTC 18.9.2006, 13 UTC 18.9.2006, 14 UTC
18.9.2006, 15 UTC 18.9.2006, 16 UTC 18.9.2006, 17 UTC

Niederschlagsmengen

Regen in BaWü, 17./18.9., 10-10 MESZ Schauinsland Freiburg i. Brsg.

Nachstehend eine Auswahl an gemessenen Regenmengen in Europa vom 11.-19.8.2006, jeweils 24-stündig von 06 bis 06 UTC:

Ort 11./12.
Gabes, Tunesien 93 mm
Ort 12./13.
Tortosa, Spanien
La Chiappa, Korsika
Cozzo Spadaro, Sizilien
141 mm
75 mm
57 mm
Ort 13./14.
Solenzara, Korsika
Montpellier, Frankreich
Monte Settepani, Italien
Perdasdefogu, Sardinien
Decimomannu, Sardinien
Reús, Spanien
Sête, Frankreich
196 mm
102 mm
88 mm
82 mm
81 mm
73 mm
71 mm
Ort 14./15.
La Parata, Korsika
Genua, Italien
Bastia, Korsika
Capo San Lorenzo, Sardinien
Passo dei Giovi, Italien
Padova, Italien
Turin, Italien
San Sebastian, Spanien
Monte Settepani, Italien
Imperia, Italien
Piacenza, Italien
220 mm
213 mm
153 mm
142 mm
131 mm
128 mm
110 mm
109 mm
100 mm
90 mm
89 mm
Ort 15./16.
Gioia del Colle, Italien
San Sebastian, Spanien
Aviano, Italien
Gospic, Kroatien
Treviso, Italien
Socoa, Frankreich
190 mm
100 mm
98 mm
97 mm
90 mm
80 mm
Ort 16./17.
Pisa, Italien
Cap Sagro, Korsika
Podgorica, Montenegro
Falconara, Italien
Loreto, Italien
126 mm
117 mm
104 mm
92 mm
81 mm
Ort 17./18.
Ploce, Kroatien
Dillenburg, Hessen
Epinal, Frankreich
Padova, Italien
Punta Marina, Italien
Malsburg-Marzell, BaWü
Müllheim, BaWü
114 mm
103 mm
88 mm
87 mm
75 mm
71 mm
69 mm
Ort 18./19.
St. Wolfgang, Österreich
Marktschellenberg, Bayern
Teisendorf, Bayern
Ramsau-Scharzeck, Bayern
Bad Steben, Bayern
99 mm
86 mm
68 mm
64 mm
61 mm

14.9., 10:41 UTC, N17 VIS
Quelle: Geog. Inst., U Bern
14.9.06, 13:33 UTC, N18 VIS
Quelle: B. J. Burton
15.9.06, 11:48 UTC, N18 VIS
Quelle: B. J. Burton
15.9.06, 13:23 UTC, N18 VIS
Quelle: B. J. Burton
16.9.06, 6:10 UTC, M8 IR/VIS
Quelle: OMSZ
17.9.06, 12:56 UTC, N18 VIS
Quelle: Geog. Inst., Uni Bern



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