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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 06.09.2012, 21:45 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Sonne, Wärme, Wochenende +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Eine kräftige mediterrane Tiefdruckentwicklung, nicht unüblich für den späten Sommer und Herbst, dieses Jahr allerdings ungewöhnlich früh, stellte das meteorologische Highlight dieser Woche aus europäischer Sicht dar. Rund um das Tyrrhenische Meer fiel ergiebiger Regen, mehrere Stationen meldeten über 100 mm Niederschlag innerhalb von 24 Stunden. Dazu zählte zum Beispiel auch Solenzara auf Korsika, wo zwischen Dienstag- und Mittwochfrüh 121 mm gemessen werden konnten. Größere Schäden entstanden dadurch aber nicht.

Ungleich weniger aufregend ging es derweil im zentraleuropäischen Raum zu, wo jedoch eine von Nord nach Süd passierende Kaltfront am Mittwoch den ein oder anderen Tropfen Regen mehr als im Vorfeld erwartet gebracht hat. Kräftige Schauer und einzelne Gewitter entwickelten sich in Bayern und dort vor allem in Alpennähe. Am Donnerstagabend hat die Front den Alpenhauptkamm passiert, dahinter floss insbesondere in den Norden und Nordosten Deutschlands ein Schwall recht kühler Meeresluft ein. Die massive, wenn auch nur relativ kurz wirksame Kaltluftadvektion hatte Druckanstieg und daraus resultierend den Aufbau einer Bodenhochzelle zur Folge, deren Schwerpunkt über dem Süden Deutschlands liegt und die als Bestandteil einer von der Keltischen See über den Norden Frankreichs bis zur Slowakei reichenden Hochdruckzone gesehen werden kann. Ihr überlagert findet sich ein etwa dieselben Regionen überspannendes Gebiet hohen Geopotenzials, was der Anordnung eine gewisse Stabilität verleiht. Durch großräumiges Absinken konnte sich die Luft dabei bereits wieder deutlich erwärmen. Am Nordrand der zonal ausgerichteten Hochdruckzone verläuft die Frontalzone in ausgeprägter Form vom isländisch-grönländischen Raum über den Nordatlantik, die Nordsee und den Süden Skandinaviens hinweg nach Nordosteuropa und tangiert dabei auch den Norden Deutschlands. Darin eingelagert greift das Frontensystem eines Tiefs mit Zentrum vor Norwegen mit zunächst dichten Wolken auf die küstennahen Gebiete über. Es dringt im Laufe des Freitags noch etwas weiter nach Süden vor, wobei in der Nähe der schleifenden Kaltfront dann auch etwas Regen fällt. Am Samstag schwächt sich das Hoch sowohl am Boden als auch in der mittleren und oberen Troposphäre ab und verschiebt sich zum südöstlichen Mitteleuropa. Zwischen diesem und einem Tief nordwestlich der Britischen Inseln dreht die - anfangs noch schwache - Strömung auf Südwest, was die Zufuhr sehr warmer und zunehmend feuchter Luft subtropischen Ursprungs erlaubt. Somit wird das für Anfang September ohnehin schon recht hohe Temperaturniveau noch gesteigert, im Südwesten und örtlich in Sachsen können Höchstwerte nahe +30 Grad erreicht werden.

Zu Beginn der kommenden Woche wölbt sich aus der Zone hohen Geopotenzials über Osteuropa, angetrieben durch starke Warmluftadvektion auf der Vorderseite der sich südlich von Island voraussichtlich zu einem Sturmtief entwickelnden Zyklone, ein bis in den Norden Skandinaviens reichender Hochdruckrücken auf. An der Ostflanke des zu dem Tief gehörigen Langwellentroges, der über dem nahen Atlantik weit nach Süden ausgreift, laufen kurzwellige Strukturen nach Nordosten ab. Die über Mitteleuropa dadurch wirksam werdenden dynamischen Hebungsvorgänge sind zunächst jedoch zu schwach, um überregional Gewitter auszulösen. Dagegen spricht auch die bereits spürbar schwächer werdende Einstrahlung infolge der fortschreitenden Jahreszeit. Erst mit Annäherung der Kaltfront des Tiefs werden Schauer, Gewitter und schauerartige Regenfälle zur Wochenmitte häufiger.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 07.09.2012
Keine besonderen Vorkommnisse sind beim Wetter in der Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg zu erwarten. Lokal können sich bei meist klarem Himmel flache Nebelfelder oder -bänke ausbilden. Tiefsttemperaturen zwischen +8 und +4 Grad zeugen vom bald beginnenden Frühherbst.

Örtlicher Frühnebel löst sich am Vormittag rasch auf, anschließend erwärmt die verbreitet scheinende Sonne die Luft bis zum Nachmittag auf Höchstwerte zwischen +22 und +25 Grad. Nur vereinzelt zeigen sich ein paar lose Cirren oder kleine Cumuli. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+6 °C +25 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Das Wochenende setzt in Baden-Württemberg die Reihe überwiegend sonniger und warmer Tage fort. Dabei wird es mit Höchsttemperaturen bis örtlich nahe +30 Grad am Sonntag sogar noch etwas wärmer als bisher. Etwas größere Quellwolken entstehen dann am Nachmittag über dem Südschwarzwald; Schauer oder Gewitter bleiben aber die Ausnahme.

Auch Montag und Dienstag fallen in die Kategorie "sommerlich", nachmittags besteht im Bergland ein etwas erhöhtes Risiko für Schauer und Gewitter. Voraussichtlich ab Mittwoch wird es deutlich unbeständiger und kühler.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
08.09.2012
Sonntag
09.09.2012
Montag
10.09.2012
Dienstag
11.09.2012
+8 °C | +26 °C
+10 °C | +28 °C
+13 °C | +29 °C
+14 °C | +30 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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