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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 08.03.2010, 22:00 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Kalter Märzwinter +++


Wetterübersicht Europa
Als kleinräumig, aber äußerst wetteraktiv entpuppte sich Tief "Yve", das große Teile Deutschlands in der Nacht zum Samstag einmal mehr mit winterlichem Weiß verzauberte. Am Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel beispielsweise fielen 17 cm Neuschnee, ebenso im schleswig-holsteinischen Hohn. Verbreitet kamen selbst im Flachland um 10, in den Mittelgebirgen zum Teil mehr als 20 cm Schnee zusammen. Ausgespart im Sinne von trocken blieben die Gebiete nordöstlich der Elbe sowie der äußerste Westen Nordrhein-Westfalens, wo statt Flocken Tropfen fielen. Im Süden meldeten Freudenstadt eine Neuschneemenge von 15, Rheinstetten etwas fragwürdig wenige 6 cm. Im Laufe des Samstags erfasste der Schneefall dann auch den Süden und staute sich an den Alpen - so häuften sich zum Beispiel in Oberstdorf 28 cm Neuschnee in nur zwölf Stunden an. Mindestens ebenso große Aufmerksamkeit wie der Schnee verdiente aus meteorologischer Sicht die darauf folgende Kälte; in der Nacht zum Sonntag wurden örtlich Tiefstwerte um -20 Grad gemessen. Tagsüber herrschte vielerorts Dauerfrost, lediglich in den großen Flusstälern wurden magere Plusgrade erreicht. In Karlsruhe waren es am Sonntagnachmittag +1,4 Grad - einen kälteren Märztag gab es hier zuletzt vor vier Jahren.

"Yve" löste sich noch am Samstagabend über den Alpen auf; erhalten blieb jedoch der langwellige Höhentrog, der Ende letzter Woche über Mittel- und Osteuropa südwärts vorstieß und sich durch den zu "Yve" korrespondierenden Randtrog am Wochenende bis zur Biskaya nach Westen ausdehnte. Am gestrigen Sonntag erfolgte dabei ein Abschnürvorgang über Nordostfrankreich, das so entstandene Höhentief zog zunächst gen Südwesten zu den Pyrenäen und initiierte eine neue Tiefentwicklung bei den Balearen. Kräftige Hebungsprozesse brachten Südfrankreich und Nordostspanien intensive Niederschläge, die auch dort bis in tiefste Lagen als Schnee niedergingen. In Nîmes am Löwengolf fielen bis Montagmorgen 23 cm (!) Neuschnee, selbst unmittelbar am Mittelmeer in Montpellier noch 4 cm. Flocken wirbelten auch in Barcelona, die Strände der Costa Brava präsentierten sich zur Abwechslung mal in einem ganz anderen Weiß. Am Dienstag verlagern sich Höhen- und Bodentief Richtung Korsika, wo ebenfalls kräftige Niederschläge - zum Teil als Schnee - erwartet werden. Gleichzeitig tropft aus dem Langwellentrog ein weiteres kleines Höhentief aus, wandert über die Alpen südwestwärts und schließt sich seinem südeuropäischen Pendant an. Damit verbunden sind zum einen auch im Süden Deutschlands schwache Hebungsprozesse, woraus viele Wolken und einige Schneeschauer in Alpennähe resultieren. Zum anderen führt dieses Höhentief einen weiteren Schwung arktischer Kaltluft mit sich. Von den Britischen Inseln bis zur Ukraine bestimmt derweil eine breite Hochdruckzone das Wetter. Diese kräftigt sich am Dienstag noch, während im Bereich des Tiefs über dem Mittelmeer der Luftdruck weiter fällt. So intensiviert sich die ohnehin schon lebhafte Ostströmung über Süddeutschland, den Alpen und Norditalien weiter, wobei besonders auf den Bergen und im Norden Italiens mit schweren Sturm-, auf den Gipfeln der Alpen mit Orkanböen gerechnet werden muss. Am Mittwoch und Donnerstag zieht das Bodentief zum Balkan und schwächt sich deutlich ab, nicht ohne zuvor auch dort kräftige Niederschläge hinterlassen zu haben. Das Höhentief dagegen bewegt sich nur langsam gen Osten und erreicht am Donnerstagabend den Norden Kroatiens. Ein im Gegenuhrzeigersinn um dessen Zentrum laufender Randtrog schwenkt am Mittwochnachmittag und in der Nacht zum Donnerstag über den Süden Deutschlands hinweg und löst in der gleichzeitig herangeführten feuchten Luft leichte Niederschläge aus. Diese werden am Donnerstag durch schwache Warmluftadvektion in höheren Schichten gestützt, greifen jedoch allenfalls etwa bis zur Mainlinie nach Norden aus. Weiter Richtung Norden hält noch die in ihrem Mittelteil über Deutschland aber bereits deutlich geschwächte Hochdruckzone dagegen.

Zum Freitag bricht die Hochdruckzone endgültig auseinander. Der östliche Teil wandert rasch Richtung Russland ab, der westliche Part verbleibt mit seinem Schwerpunkt westlich der Britischen Inseln. An dessen Ostflanke setzt sich über Mitteleuropa eine nordwestliche bis nördliche Strömung durch, mit der zum Wochenende in mehreren Schüben zwar etwas mildere, insgesamt aber noch immer kalte und vor allem wieder deutlich feuchtere Luft polaren Ursprungs nach Mitteleuropa gelenkt wird. Entsprechend gestaltet sich das Wetter in den Niederungen zunehmend nasskalt, in den Mittelgebirgen aber weiterhin winterlich.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 09.03.2010
Die Nacht zum Dienstag verläuft im Norden Baden-Württembergs meist nur gering bewölkt oder klar. Mehr Wolken tummeln sich dagegen rund um die Schwäbische Alb und südlich davon, vereinzelt fallen dort auch ein paar Schneeflocken. Mit Tiefsttemperaturen um -10 Grad im Südosten und zwischen -5 und -8 Grad am Rhein wird auch diese Nacht eisig kalt.

Am Dienstag entschädigt einmal mehr die Sonne für die frostigen Temperaturen am Morgen - zumindest im Norden. Nach Süden hin machen es ihr einige Wolken schwer, aus denen sich im Tagesverlauf hier und da Schneeschauer entwickeln. Große Mühe geben sich die Temperaturen, schaffen bis zum Nachmittag aber wiederum nur am Rhein den Sprung über den Gefrierpunkt. Sonst bleibt es bei zum Teil mäßigem Dauerfrost. Durch den auflebenden, in Böen starken bis stürmischen Nordostwind fühlen sich die gemessenen Werte sogar noch um einiges kälter an. Im Schwarzwald besteht zum Abend die Gefahr von schweren Sturmböen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -6 °C | Max: +1 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch scheint anfangs von Nordbaden bis zur Hohenloher Ebene die Sonne, sonst breiten sich von den Alpen her dichte Wolken nordwärts aus. Am Nachmittag fällt in einem Streifen von Südbaden bis nach Ostwürttemberg Schnee, am Abend erfassen die Niederschläge in abgeschwächter Form auch die nördlicheren Landesteile.

Am Donnerstag prägen viele Wolken das Wetterbild, gebietsweise fällt etwas Schnee oder Schneeregen mit Schwerpunkt tendenziell in der Mitte und im Süden Baden-Württembergs.

Für Freitag und zum Wochenende deutet sich zunehmend nasskaltes, aber nicht gänzlich unfreundliches Wetter an. In den Niederungen taut der Schnee ab, im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb kommt neuer hinzu.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 10.03.2010:
Min: -6 °C | Max: +3 °C

Donnerstag, 11.03.2010:
Min: -3 °C | Max: +3 °C

Freitag, 12.03.2010:
Min: -2 °C | Max: +4 °C

Samstag, 13.03.2010:
Min: -1 °C | Max: +6 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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