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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 16.11.2009, 21:30 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Novembermilde +++


Wetterübersicht Europa
Ungewöhnlich mild bis warm, teilweise sogar sommerlich heiß geht es in diesen Tagen in großen Teilen Südwest-, West- und Mitteleuropas zu. Der heutige Montag setzte dabei vor allem am westlichen Mittelmeer Maßstäbe. Im Südosten Spaniens wurde an mehreren Orten die +30-Grad-Marke überschritten, den höchsten Wert meldete Jerez de la Frontera mit +30,8 Grad. Zum Vergleich - die mittlere Temperatur im November, berechnet aus den Daten der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990, beträgt dort gerade einmal gut +14 Grad. Mit solchen Temperaturen kann Deutschland natürlich nicht mithalten, doch +18,6 Grad am vergangenen Samstag in Freiburg sind Mitte November hierzulande auch weit oben mit dabei. Zum Dekadenrekord aus dem Jahre 1986 fehlten dann allerdings doch noch rund 3 Kelvin.

Ursächlich für die Novembermilde zeigt sich eine ausgeprägte und anhaltende Südwestströmung, die zwischen Tiefdruckgebieten über dem mittleren Nordatlantik und hohem Luftdruck über dem zentralen Mittelmeer in Gang gebracht wurde. Ein solches Tief sorgte am Freitag und Samstag im Süden der Britischen Inseln und im Norden Frankreichs für verbreitet schwere Sturmböen, mittlerweile liegt es mit seinem Zentrum in stark abgeschwächter Form nordöstlich von Island. Derweil wurde für Mitteleuropa ein neues Tief mit Kern über Schottland wetterbestimmend, das sich bis Mittwoch nur wenig zur nördlichen Nordsee verlagert. Im Bereich der zugehörigen Warmfront fiel am Montag vor allem im Süden und in der Mitte Deutschlands der für diese so typische Landregen; zweistellige Summen kamen jedoch meist nur in den Mittelgebirgen zusammen. Inzwischen hat die Front den Nordosten des Landes erreicht, die nachfolgende Kaltfront legt sich als quasistationäre Luftmassengrenze parallel zur Höhenströmung südwest-nordost-orientiert über die Mitte und den Süden. An ihr läuft am Dienstag eine flache Welle quer über die Bundesrepublik nach Osten, die sich voraussichtlich aber erst über Polen zu einem ausgereiften Tief entwickelt. Dennoch sind in ihrem Umfeld, vor allem bedingt durch kräftige Warmluftadvektion und den damit verbundenen großräumigen Hebungsvorgängen, stärkere Regenfälle zu erwarten. Temperaturtechnisch macht sich die Warmluft im Süden bemerkbar, wo es ähnlich mild - wenn nicht sogar noch ein klein wenig milder - wie am Samstag wird. Mit einer leichten Föhnkomponente sind besonders am Alpenrand Werte um +20 Grad vorstellbar. Hinter der Welle rückt die Kaltfront respektive Luftmassengrenze am Mittwoch zu den Alpen vor. Den Norden überquert unterdessen, zusammen mit einem scharfen Höhentrog, das Übrigbleibsel des okkludierenden Frontensystems eines sich vor Westschottland auflösenden Tiefs. Dieses geht nahtlos in die Warmfront einer neuen Sturmzyklone südlich von Island über, die zum Donnerstag einen abermaligen Warmluftvorstoß nach Mitteleuropa einleitet. Im Vorfeld des sich dadurch aufwölbenden Hochdruckrückens positioniert sich allerdings ein Hoch mit seinem Schwerpunkt über Süddeutschland und den Alpen, sodass in den Niederungen der Mitte und des Südens auch wieder Nebel und Hochnebel ein Thema werden.

Freitag und Samstag verlagert sich das Hoch allmählich nach Osten. Atlantische Tiefausläufer können somit in verstärktem Maße auch wieder bis in den Süden Deutschlands vordringen. Damit deutet sich ein erneut unbeständiger, aber weiterhin milder Witterungsabschnitt an.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 17.11.2009
Stark bewölkt verläuft die kommende Nacht in Baden-Württemberg, gebietsweise fällt noch etwas Regen. Zum Morgen bleibt es südlich der Donau und im Breisgau meist trocken und die Wolkendecke bekommt dort erste größere Lücken. Bei längerem Aufklaren bildet sich dann jedoch örtlich Nebel aus. Zweistellige Tiefsttemperaturen können entlang des Rheins gemessen werden, sonst liegen die Minima zwischen +9 und +6 Grad mit den tiefsten Werten im Allgäu.

Am Dienstag ziehen besonders über den Norden immer wieder dichte Wolken hinweg, nahe Hessen fällt zeitweilig auch Regen. Freundlicher präsentieren sich die Mitte und - nach Nebelauflösung - vor allem der Süden und Südosten, wo häufig die Sonne scheint. Erst am Abend kommen auch dort wieder mehr Wolken und nachfolgend von Nordwesten her Regen auf. Die Temperaturen erreichen am Nachmittag im Süden verbreitet Werte über +15, in einigen Ecken Südbadens sogar nahe +20 Grad. Frischer bleibt es unter den Wolken im Norden mit maximal +12 bis +14 Grad. Der Wind weht mäßig bis frisch aus Süd bis Südwest; im Hochschwarzwald muss mit schweren Sturm-, vereinzelt sogar orkanartigen Böen gerechnet werden!

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +11 °C | Max: +16 °C


Die weiteren Aussichten
In der Nacht zum Mittwoch fällt in Baden-Württemberg von Nordwest nach Südost fortschreitend etwas Regen, tagsüber halten sich dann vor allem in Oberschwaben und im Allgäu noch dichtere Wolken. Im großen Rest setzt sich öfter die Sonne in Szene.

Donnerstag und Freitag bilden sich in den Nacht- und Frühstunden in den Niederungen Nebel- und Hochnebelfelder aus, die sich am Tage teilweise nur sehr zögernd auflösen. Sonnig und mild wird es in den Hochlagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb.

Der Samstag bringt voraussichtlich nochmals eine Mischung aus Nebel, Hochnebel und Sonne, zum Sonntag kündigt sich von Westen her neuer Regen an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 18.11.2009:
Min: +9 °C | Max: +13 °C

Donnerstag, 19.11.2009:
Min: +4 °C | Max: +12 °C

Freitag, 20.11.2009:
Min: +2 °C | Max: +12 °C

Samstag, 21.11.2009:
Min: +4 °C | Max: +15 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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