Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 10.09.2009, 22:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Erst kühler, später unbeständiger +++


Wetterübersicht Europa
Ein paar sonnige und sommerlich warme Tage erlebte Mitteleuropa in dieser zweiten Septemberwoche 2009. Selbst im hohen Norden Deutschlands erreichten die Temperaturen am Dienstag und Mittwoch verbreitet Werte über +25 Grad (z. B. Fehmarn +25,4 °C am Dienstag), örtlich wurden sogar nochmals über +30 Grad gemessen (z. B. Lüchow +30,3 °C am Mittwoch). Ein Kontrastprogramm bietet da zur Zeit der Blick in die Türkei. In sämtlichen Medien präsent sind die teilweise spektakulären Bilder reißender Flutwellen, die sich ihren Weg durch die Millionenmetropole Istanbul bahnten. Kräftige Schauer und Gewitter hinterließen im Nordwesten des Landes örtlich große Regenmengen, den Spitzenwert verbuchte die Hafenstadt Bandirma, am südlichen Rand des Marmarameeres gelegen, mit 183 mm innerhalb von 24 Stunden für sich. Ähnlich hohe Summen wurden auch im Großraum Istanbul registriert; am internationalen Flughafen der Stadt, Atatürk, waren es immerhin noch 57 mm.

Unwetterartige Regenfälle und Gewitter treten im Spätjahr im Mittelmeerraum bevorzugt dann auf, wenn hochreichend kalte Luft weit nach Süden vorstößt und die vertikale Luftschichtung über dem zu dieser Jahreszeit sehr warmen Meerwasser labilisiert. Ein solcher südwärts gerichteter Kaltluftvorstoß erfolgte Anfang der Woche über Osteuropa, das aus dem zugehörigen Langwellentrog hervorgegangene Höhentief liegt noch immer über großen Teilen des zentralen und östlichen Mittelmeerraumes. Derweil hat sich über den Britischen Inseln ein kräftiges und umfangreiches Hochdruckgebiet etabliert, das sich bis Freitag Abend in der mittleren und oberen Troposphäre weiter festigt. An der Ostflanke dieses Hochs befindet sich Mitteleuropa respektive Deutschland in einer nördlichen bis nordöstlichen Strömung, mit der nun Schritt für Schritt kühlere Luft einfließt. Den Übergang zwischen der wärmeren Luft im Süden und der kühleren - und trockeneren - Luft im Norden markiert eine Kaltfront, die am Donnerstag Abend entlang einer Linie vom Niederrhein nach Berlin analysiert werden kann. Auf den Satellitenbildern lässt sich in ihrem Bereich ein schmales Wolkenband erkennen, aus dem örtlich etwas Regen fällt. Unter Auflösungserscheinungen kommt die Front am Freitag etwa bis zur Mainlinie südwärts voran und macht sich dort am ehesten noch durch einen moderaten Temperaturrückgang bemerkbar. Im Süden Bayerns wirkt sich der weit nach Norden ausgreifende Einfluss des südosteuropäischen Höhentiefs aus, wobei in der leicht instabilen Warmluft einzelne Schauer oder Gewitter entstehen können. Am Abend und in der Nacht zum Samstag schwenkt am Rande des britischen Hochs ein Kurzwellentrog von Nord nach Süd über Mitteleuropa hinweg, viel mehr als einige kompaktere hohe und mittelhohe Wolken sowie ein paar Spritzer Regen hat aber auch dieser nicht im Gepäck.

Am Samstag ändert sich an der großräumigen Situation nur wenig. Am Sonntag jedoch tropft aus der weit im Norden über den Norden Skandinaviens hinweg verlaufenden Frontalzone ein Höhentief ab und nimmt über Osteuropa Kurs nach Süden, später Südwesten. Die Kaltfront des korrespondierenden Bodentiefs überquert Deutschland bis Montag früh von Nord nach Süd und führt nochmals spürbar kühlere Luft heran. Das genaue Verhalten des kleinen, hochreichenden Tiefs zu Beginn der neuen Woche ist noch unsicher; wahrscheinlich erscheint eine Zugbahn über die Mitte Deutschlands hinweg nach Frankreich. So oder so aber geht die Tendenz zu insgesamt kühlem und unbeständigem Wetter.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 11.09.2009
In der kommenden Nacht ziehen von Norden her kompaktere Wolken in die Nordhälfte Baden-Württembergs. Einige dichtere Wolkenfelder driften auch in den Südosten. In beiden Fällen bleibt es aber trocken. Oftmals klar verläuft die Nacht dagegen in einem Streifen von Südbaden bis nach Ostwürttemberg. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +12 und +9 Grad.

Am Freitag Vormittag breiten sich die Wolken vom Norden noch etwas weiter nach Süden aus, vereinzelt fällt auch mal der ein oder andere Regentropfen. Am Nachmittag setzt sich die Sonne generell öfter durch, ein kleines Schauerrisiko besteht dann Richtung Allgäu. Die Temperaturen erreichen im Südosten nur noch Höchstwerte um +15, am Rhein dagegen je nach Sonne nochmals zwischen +20 und +23 Grad. Der Wind weht ähnlich wie am Donnerstag mäßig bis frisch, in Böen auch stark aus Nord bis Nordost, im Schwarzwald sind stürmische Böen möglich.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +11 °C | Max: +22 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag wird die Sonne vor allem am Vormittag wieder von einigen hartnäckigen Wolkenfeldern verdeckt, im Tagesverlauf kommt diese dann aber öfter hervor.

Vielfach sonnig, aber allenfalls mäßig warm präsentiert sich der Sonntag.

Die neue Woche beginnt mit vielen Wolken, etwas Regen und weiter zurückgehenden Temperaturen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 12.09.2009:
Min: +12 °C | Max: +20 °C

Sonntag, 13.09.2009:
Min: +7 °C | Max: +21 °C

Montag, 14.09.2009:
Min: +8 °C | Max: +17 °C

Dienstag, 15.09.2009:
Min: +6 °C | Max: +17 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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