Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 31.08.2009, 21:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Des Hochsommers finaler Akt? +++


Wetterübersicht Europa
Schon wenige Tage vor dem offiziellen meteorologischen Herbstbeginn am Dienstag konnte man am vergangenen Wochenende in Deutschland spüren, dass die dritte Jahreszeit in nicht mehr allzu ferner Zukunft liegt. Der massivste Kaltluftvorstoß seit Mitte Juli ließ die Temperaturen in den Nächten verbreitet auf einstellige Werte sinken, örtlich legte sich der erste zarte Reifansatz über Wiesen und Felder. In Freiburg wurde es mit einem Tiefstwert von +4,5 Grad in der Nacht zum Sonntag so kalt wie in der letzten Augustdekade zuletzt vor über 40 Jahren - allerdings muss hierbei die Verlegung der Station im Jahre 2006 vom Stadtzentrum zum Flugplatz außerhalb davon bedacht werden, die diese klimatologische Reihe vor allem hinsichtlich nächtlicher Tiefsttemperaturen doch arg verzerrt.

Ehe der Frühherbst in der zweiten Wochenhälfte eine erste ernstzunehmende Duftmarke hinterlässt, steht am Dienstag zunächst noch einmal ein hochsommerlicher Tag bevor. Das Strickmuster ähnelt dabei vielen vergleichbaren Lagen der letzten Wochen: Zwischen einem Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über Osteuropa und einem umfangreichen Tiefdrucksystem mit Zentrum zwischen Island und den Britischen Inseln wird mit einer südwestlichen Strömung ein Schub sehr warmer, zugleich aber auch immer feuchterer Luft nach Frankreich und Deutschland geführt. Zu Hoch und Tief am Boden korrespondieren in der mittleren und oberen Troposphäre ein von Algerien über das zentrale Mittelmeer und das östliche Mitteleuropa bis nach Finnland reichender Hochdruckrücken sowie ein gut definierter ostatlantischer Langwellentrog. Im Vorfeld der sich am Montag Abend noch außerhalb des Kontinents befindlichen Kaltfront des Tiefdrucksystems formiert sich am Dienstag über Frankreich eine Konvergenzlinie, die im Laufe des Nachmittags den Westen Deutschlands erreicht und an der - jedoch örtlich begrenzt - erste Schauer und Gewitter auftreten. Die Kaltfront selbst folgt wenig später zusammen mit der scharfen Hauptachse des Höhentroges nach und überquert den Norden der Republik bis Mittwoch früh ostwärts. Nach Süden hin - auch diese Entwicklung kann in Anbetracht der zahlreichen ähnlichen Lagen in der jüngeren Vergangenheit nicht wirklich überraschen - hängt die Front nach Westen zurück und kommt nur mit Mühe in die Gebiete südlich der Donau voran. Der äußerste Süden und Südosten verbleibt voraussichtlich in recht warmer Luft, während in den Rest des Landes deutlich kühlere Meeresluft einströmt.

Derweil zieht innerhalb der ausgeprägten atlantischen Frontalzone ein kleinräumiges Tief ostwärts, das am Donnerstag zusammen mit einem scharfen Höhentrog über den Britischen Inseln erwartet wird und sich bis Samstag - in Verbindung mit einem weiteren, rasch nachfolgenden und weit nach Süden bis ins zentrale Mittelmeer vorstoßenden Trog - über die Nordsee gen Südskandinavien verlagert. Dabei intensiviert es sich zum quasi ersten herbstlichen Sturmtief des Jahres. Sein okkludierendes Frontensystem passiert den größten Teil Deutschlands am Donnerstag zügig von West nach Ost; ob an der zurückhängenden Luftmassengrenze am Freitag eine hinsichtlich der Windentwicklung gefährliche Randwelle ostwärts abläuft, ist noch unsicher. Gesichert dagegen erscheint, dass von Donnerstag bis Samstag in Mitteleuropa ein wechselhafter, kühler und zumindest zeit- und gebietsweise windiger Witterungsabschnitt bevorsteht.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 01.09.2009
Kaum eine Wolke trübt in der kommenden Nacht den Blick auf die Sterne in Baden-Württemberg. Mit Tiefsttemperaturen zwischen +16 Grad am Rhein und nur örtlich nochmals einstelligen Werten auf der Hohenloher Ebene und im Allgäu bleibt es deutlich milder als in den vorangegangenen Nächten.

Viel Sonne und hochsommerliche Nachmittagstemperaturen um +30 Grad bringt der Dienstag - zunächst jedenfalls. Am Spätnachmittag werden die Wolken von Westen her zahlreicher und am frühen Abend kommen am Rhein schauerartige und teilweise von Gewittern durchsetzte Regenfälle auf. Bei Gewittern drohen starke Regengüsse, Hagel und auch Sturmböen; unwetterartige Entwicklungen sind zwar wenig wahrscheinlich, insgesamt aber nicht ganz auszuschließen. Bis Mitternacht breiten sich die Niederschläge über das gesamte Vorhersagegebiet aus, während der Regen dann am Rhein bereits wieder nachlässt. Der Wind weht zunächst nur schwach bis mäßig aus Südwest, mit Kaltfrontpassage am Abend frischt er aber auch außerhalb von Gewittern vorübergehend kräftig auf.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +15 °C | Max: +30 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch fällt vor allem in den südöstlichen Regionen Baden-Württembergs am Vormittag noch etwas Regen, sonst setzt sich allmählich wieder häufiger die Sonne durch. Die Temperaturen erreichen, wenn überhaupt, nur noch am Rhein sommerliche Werte.

Donnerstag und Freitag dominieren bei maximal +20 Grad viele Wolken, immer wieder gibt es Regen und Regenschauer. Dazu frischt der Westwind spürbar auf, im Schwarzwald erreicht er in Böen Sturmstärke. Ob am Freitag mit dem Durchzug einer Frontalwelle auch im Tiefland Sturmböen drohen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unsicher.

Der Samstag verläuft voraussichtlich ebenfalls noch wechselhaft und sehr kühl; für Sonntag deutet sich wieder sonnigeres und zögernd wärmeres Wetter an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 02.09.2009:
Min: +14 °C | Max: +24 °C

Donnerstag, 03.09.2009:
Min: +14 °C | Max: +21 °C

Freitag, 04.09.2009:
Min: +13 °C | Max: +19 °C

Samstag, 05.09.2009:
Min: +11 °C | Max: +16 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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