Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 27.04.2009, 22:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Regnerischer Dienstag - Richtung Mai sonniger und wärmer +++


Wetterübersicht Europa
Während sich im Nordosten Deutschlands das sonnige, warme und in erster Linie trockene Aprilwetter auch in den nächsten Tagen ohne größere Einschränkungen fortsetzt, werden die Abstände zwischen den wechselhaften Witterungsphasen in der Südwesthälfte allmählich kürzer. Rund eine Woche nach den ergiebigen Regenfällen in Teilen West- und Süddeutschlands, bei denen an manchen Stationen innerhalb von nur 48 Stunden das Monatsniederschlagssoll erfüllt wurde, steht diesen Gebieten am Dienstag und Mittwoch erneut eine Dauerregenlage bevor. Trotz ähnlicher Großwetterlage werden so hohe Mengen wie vor Wochenfrist diesmal jedoch voraussichtlich nicht erreicht. Anders stellt sich die Situation dagegen in Südfrankreich, Oberitalien und den Südalpen dar. Beispielsweise fielen auf Porquerolles, einer kleinen französischen Insel im Mittelmeer unweit von Toulon, bis Montag Morgen 77 mm Regen in nur zwölf Stunden. In Evolène, einer etwas mehr als 1.500 Einwohner zählenden Gemeinde im Schweizer Kanton Tessin in knapp 1.400 Meter Höhe, schneite es kräftig - zwischen Montag Morgen und Abend stolze 43 cm. Bis Mittwoch muss in diesen Regionen mit weiteren 50 bis 100 mm Niederschlag gerechnet werden, örtliche Überschwemmungen und inneralpine Murenabgänge inklusive.

Großräumige Hebungsvorgänge auf der Vorderseite eines langwelligen Höhentroges, der sich im Ganzen vom Nordmeer über die Britischen Inseln bis zum zentralen Mittelmeer erstreckt, haben im Laufe des Montags über dem Golf von Genua am Boden ein Tiefdruckgebiet entstehen lassen. Es bildet das südliche Ende einer längs über Mitteleuropa respektive die Mitte Deutschlands verlaufenden Tiefdruckrinne. Darin eingebettet lässt sich eine Luftmassengrenze analysieren, die warme und trockene Luft im Osten von deutlich kühlerer und feuchter Luft im Westen trennt. Doch eine Luftmassengrenze allein muss nicht zwangsläufig markante Wettererscheinungen hervorbringen; häufig bedarf es dazu einer Aktivierung, die am Dienstag in Form eines kurzwelligen Höhentroges gegeben ist. Dieser schwenkt an der Ostflanke eines umfangreichen Höhentiefs über die Westhälfte Deutschlands hinweg nordwärts. Das Höhentief, unter dem sich auch in Bodennähe ein Tief befindet, regeneriert den Langwellentrog von Nordwesten her und bewegt sich mit seinem Zentrum von den Britischen Inseln nach Nordfrankreich. Das zu dem Bodentief gehörende und bereits weitestgehend okkludierte Frontensystem kommt langsam ostwärts voran, wobei die beiden Niederschlagsgebiete - das an der Luftmassengrenze entstehende zum einen und das der Okklusion zum anderen - über Ostfrankreich und dem Westen Deutschlands ineinander übergehen. Am Dienstag Abend und in der Nacht zum Mittwoch zieht an der sich etwas nach Osten verschiebenden Luftmassengrenze erneut ein Regengebiet nordwärts, das seine Entstehung vor allem starker Windscherung in der unteren Troposphäre verdankt. Auf der Rück- bzw. Westseite der Luftmassengrenze kräftigt sich kurzzeitig eine bodennah nördliche Strömung, in einigen Kilometern Höhe dagegen weht der Wind - auf der Vorderseite des französischen Höhentiefs - noch immer aus Südost bis Süd. Der Nordosten Deutschlands allerdings wartet zunächst weiter vergeblich auf Niederschlag, dort wirkt nach wie vor der Einfluss eines westrussischen Hochdruckgebietes.

Das Höhentief spaltet sich am Mittwoch in zwei Teile auf; der östliche Part verlagert sich bis Donnerstag zur nördlichen Adria, ein Rest verbleibt über Nordfrankreich. Am Boden füllt sich die Tiefdruckrinne langsam auf, die Luftmassengrenze verliert ihre scharfen Strukturen. In der zweiten Wochenhälfte etabliert sich ein ausgeprägtes Hoch mit seinem Schwerpunkt über Finnland. An dessen Südflanke wird die warme und im Bereich der dann ehemaligen Tiefdruckrinne feuchte Luft wieder nach Westen geführt. In der Höhe baut sich bis zum Wochenende eine quer über Europa reichende Zone hohen Geopotentials auf. Somit setzt sich in Deutschland allgemein wieder sonniges und warmes Wetter mit der Neigung zu tagesgangbedingten Schauern und Gewittern durch.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 28.04.2009
Eine kompakte Wolkendecke liegt am Montag Abend über ganz Baden-Württemberg, die nur noch wenige Lücken - zum Beispiel rund um den Bodensee - aufweist. Stellenweise fällt schon etwas Sprühregen; in der kommenden Nacht beginnt es dann vor allem vom Hochrhein bis nach Nordbaden und im Schwarzwald kräftiger zu regnen. Nahe Bayern bleibt es vorerst noch trocken. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +10 Grad in der Kurpfalz und +5 Grad im Westallgäu zurück.

Am Dienstag regnet es verbreitet und länger anhaltend - am Vormittag speziell im Schwarzwald und westlich davon, am Nachmittag und Abend hauptsächlich im Württembergischen. In Baden gibt es dann bereits wieder längere trockene Abschnitte. Im Regen machen die Temperaturen keine großen Sprünge und erreichen maximal nur +7 Grad südlich der Donau und +13 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +9 °C | Max: +12 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch fällt aus meist starker Bewölkung weiterhin zeit- und gebietsweise Regen. Die Temperaturen steigen etwas an.

Am Donnerstag lässt sich neben einigen Wolken für längere Zeit auch mal wieder die Sonne blicken. Nur örtlich gibt es noch etwas Regen oder einzelne Schauer.

Für den Maifeiertag und den Samstag deutet sich insgesamt sonniges und spätfrühlingshaft warmes Wetter an. Das ein oder andere nachmittägliche Gewitter sollte bei den Ausflugsplänen aber einkalkuliert werden.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 29.04.2009:
Min: +5 °C | Max: +15 °C

Donnerstag, 30.04.2009:
Min: +6 °C | Max: +19 °C

Freitag, -Maifeiertag-, 01.05.2009:
Min: +6 °C | Max: +22 °C

Samstag, 02.05.2009:
Min: +8 °C | Max: +24 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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