Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 29.01.2009, 20:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Ein Hauch der Arktis +++


Wetterübersicht Europa
Überwiegend von Hochdruckeinfluss bestimmt wird das mitteleuropäische Wetter zum Ende des Monats. Tiefs über dem Mittelmeerraum und Südosteuropa brachten in den vergangenen Tagen zwar etwas Schnee auch nach Bayern, mehr als "Puder" im Alpenvorland und bis knapp 10 cm am unmittelbaren Alpenrand kam aber nicht zusammen. Und an der Schneesituation im Flachland wird sich auch bis in den Februar hinein nichts Gravierendes ändern - einzig der Norden darf sich am Wochenende, in Begleitung von arktischer Kaltluft, auf ein paar Flocken freuen.

Am Donnerstag Abend hat sich über Europa das Bild der so bekannten wie klassischen "Omega-Lage" gefestigt, mit zwei langwelligen Höhentrögen über dem Ostatlantik und Osteuropa sowie einem - diverse Schwachstellen unberücksichtigt - bis nach Franz-Josef-Land reichenden Hochdruckrücken dazwischen. Doch eben jene Schwachstellen sind es, welche diese von Natur aus eigentlich recht stabile Großwetterlage rasch ins Wanken und schließlich zu Fall bringen. Ausgehend von dem osteuropäischen Langwellentrog schwenkt bereits bis Freitag Abend ein erster Kurzwellentrog über Ost- und Mitteleuropa südwärts und schwächt den Rücken in seinem Ostteil. Abgesehen von einigen mittelhohen und hohen Wolkenfeldern entfaltet dieser Trog in Deutschland aber kaum Wetterwirksamkeit. Stattdessen dominiert vielfach großräumiges Absinken im Bereich des sich noch weiter nordwärts vorschiebenden Rückens, der ein Bodenhoch über dem südskandinavischen Raum stützt. Es verbindet sich im weiteren Verlauf mit einem Polarhoch über dem Nordwesten Russlands, wobei sich bis Sonntag ein gemeinsamer Schwerpunkt über Karelien ausbildet. Der Rücken hingegen wird am Samstag über Westeuropa immer mehr eingeengt. Der ostatlantische Trog, der langsam nach Osten vorankommt und rasch durch einen neuen Trog von Westen her ersetzt wird sowie ein von Russland auf Mitteleuropa Kurs nehmendes Höhentief knabbern das hohe Geopotential in diesem Bereich an und durchtrennen es schließlich am Samstag Nachmittag. Übrig bleibt ein Höhenhoch über Skandinavien, an dessen Südflanke das Höhentief zusammen mit einem Schwall arktischer, aber nicht sonderlich feuchter Kaltluft westwärts über Mitteleuropa hinweg gesteuert wird. Mit bis zu rund -15 Grad in etwa 1500 Meter Höhe über Norddeutschland am Sonntag kann diese Luftmasse schon als sehr kalt bezeichnet werden; doch der Nachschub an Kaltluft wird durch das bis Dienstag nach Zentralrussland wandernde Hoch bald abgeschnitten.

Zu Beginn der neuen Woche findet sich das Höhentief - und mit ihm die kälteste Luft - über den Britischen Inseln und der Nordsee wieder. Für West- und Mitteleuropa wird dann ein umfangreiches Tief über Südwesteuropa entscheidend, das sich dort zusammen mit dem neuen Langwellentrog etabliert hat. Es lenkt von Südwesten her deutlich mildere und feuchte Luft nach Norden. Kräftige Niederschläge wären demnach zunächst hauptsächlich auf der Iberischen Halbinsel, im westlichen Mittelmeerraum und - zum x-ten Mal in diesem Winter - in den Südalpen zu erwarten. Inwieweit davon dann auch Mitteleuropa betroffen sein wird, muss noch abgewartet werden.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 30.01.2009
Heute Nacht hält sich südlich der Donau Hochnebel, sonst ist es meist klar. Vereinzelt bildet sich Nebel. Unter den Wolken liegen die Tiefstwerte bei 0 bis -3, sonst zwischen -3 Grad in Nordbaden und -7 Grad in Ostwürttemberg.

Der Hochnebel im Süden löst sich am Freitag nur zögernd auf. Spätestens am Nachmittag sollten aber auch dort Chancen auf Sonne bestehen. Sonst scheint nach Nebelauflösung die Sonne häufig von einem makellos blauen Himmel. Wenig Spektakuläres haben auch die Temperaturen zu bieten, die am Tag zwischen 0 Grad im Süden und nahe +5 Grad am Rhein liegen. Der Wind weht mäßig aus Nordost bis Ost, in exponierten Lagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb mit stürmischen Böen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -5 °C | Max: +3 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag setzt sich das sonnige Wetter fort, wobei dann auch der Süden Baden-Württembergs ausnahmslos mit eingeschlossen ist. An den Temperaturen ändert sich nur wenig, allerdings weht ein böiger und recht kalter Ostwind.

Nach einer teilweise streng frostigen Nacht zeigen sich am Sonntag insgesamt mehr Wolken, doch die Sonne findet auch weiterhin ihre Lücken. Es bleibt weitgehend trocken. Die Temperaturen gehen etwas zurück, vor allem in Württemberg wird der Gefrierpunkt vielerorts nicht mehr überschritten.

Zu Beginn der neuen Woche wird es von Südwesten her spürbar milder und leicht unbeständig. Hin und wieder scheint aber auch die Sonne.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 31.01.2009:
Min: -5 °C | Max: +2 °C

Sonntag, 01.02.2009:
Min: -7 °C | Max: 0 °C

Montag, 02.02.2009:
Min: -4 °C | Max: +4 °C

Dienstag, 03.02.2009:
Min: 0 °C | Max: +7 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



Forschungszentrum
In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung