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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 17.12.2012, 22:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Überwiegend nass und mild +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Zum Dritten Advent wichen die (früh-)winterlichen Witterungsverhältnisse in Mitteleuropa, die vielen Regionen eine für die Jahreszeit beachtliche Schneeauflage beschert hatten, deutlich milderem Geschehen. So blieb vom kalten Weiß bis Montagfrüh in der Westhälfte Deutschlands - abgesehen von den höchsten Lagen - nichts, im Osten nur noch ein paar Zentimeter übrig. Dauerfrost und Schnee halten sich weiter in Russland und in Teilen Osteuropas, vor allem die Ukraine produziert derzeit Schlagzeilen mit strengem Dauerfrost und kräftigen Schneefällen. Eine Milderung ist dort auch in dieser Woche nicht zu erwarten - im Gegenteil, im weiteren Verlauf bahnt sich sogar eine neuerliche Frostverschärfung an.

Für die Beständigkeit der Kälte in Osteuropa sorgt ein kräftiges Hochdruckgebiet, das seine Entstehung vor rund anderthalb Wochen auch dynamischen Antrieben verdankt, inzwischen aber den Charakter einer kalten kontinentalen Antizyklone angenommen hat. Seine Lage mit Schwerpunkt über dem mittleren Teil des europäischen Russlands markiert die kalte Luft, die im Westen etwa bis zur polnischen Ostgrenze und im Süden bis zum Schwarzen Meer reicht. Lediglich an der Westflanke des Hochs wird etwas mildere Luft Richtung Baltikum und Nordrussland transportiert. West- und Mitteleuropa hingegen spüren von der kontinentalen Kaltluft momentan nichts, hier regieren milde atlantische Luftmassen. Ein vorläufiges Maximum der Warmluftadvektion vorderseitig nordatlantischer Tiefdruckgebiete wurde dabei am Samstag erreicht. Am späten Montagabend liegt ein sich abschwächendes Tief knapp östlich der Britischen Inseln, stromauf findet sich eine Sturmzyklonale über dem mittleren Nordatlantik. Kräftige Warmluftadvektion hat auf deren Vorderseite einen moderat ausgeprägten Hochdruckrücken entstehen lassen, West- und Mitteleuropa befinden sich an dessen Ostflanke. So wurde der hier vorherrschenden westlichen Grundströmung zu Wochenbeginn eine nördliche Komponente aufgeprägt, mit der - zumindest vorübergehend - etwas kältere, längst jedoch keine winterliche Kaltluft im eigentlichen Sinne einfließen konnte. Das sich abschwächende Tief, das bis Dienstagnachmittag über die Niederlande nach Westdeutschland zieht und sich dabei endgültig auflöst, vermag zunächst noch schauerartige Niederschläge auszulösen, die bis in die erhöhten mittleren Lagen wieder als Schnee fallen. Somit wird die kritische Tauwettersituation vorerst beendet. Die Annäherung des Rückens und das damit verbundene großräumige Absinken lassen den Luftdruck in Deutschland zum Mittwoch allmählich ansteigen, über dem Alpenraum bildet sich eine kleine eigenständige Hochdruckzelle aus. Anfangs noch auftretende leichte Niederschläge klingen im Tagesverlauf ab, allerdings bleibt es in Anbetracht reichlich vorhandener Feuchtigkeit in den Böden und in der bodennahen Schicht häufig bedeckt oder trüb. Während sich der Rücken noch etwas aufwölbt, amplifiziert sich quasi im Gegenzug ein mächtiger Höhentrog über Südosteuropa und stößt bis zum östlichen Mittelmeer vor. Dort entwickelt sich zudem ein kräftiges Bodentief, das im Süden Griechenlands und in den Ägäis, in Bulgarien und der Türkei sowie später auch rund ums Schwarze Meer für turbulentes Wetter verantwortlich zeichnet. In den Höhenlagen sind dabei kräftige Schneefälle zu erwarten.

Am Donnerstag schiebt sich der Rücken nach Deutschland vor, wird aber von massiver Warmluftadvektion überlaufen. Diese tritt im Vorfeld der Warmfront des nordatlantischen Sturmtiefs auf, das dann als kompaktes Tiefdrucksystem mit mehreren separaten Kernen in Erscheinung tritt. In seiner Peripherie bildet sich im Bereich Britische Inseln / Nordsee ein Randtief aus, von dem ausgehend sich ein scharfer Bodentrog südostwärts nach Deutschland erstreckt. Darin eingelagert bewegt sich das okkludierende Frontensystem des Tiefs allmählich nach Nordosten, während gleichzeitig die kontinentale Kaltluft über Nordosteuropa und Skandinavien in den Nordosten Deutschlands vorankommt. Somit stellt sich eine aus meteorologischer Sicht nicht unspannende Grenzlage ein, die sich zum vorweihnachtlichen Wochenende voraussichtlich noch verschärft.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 18.12.2012
In der Nacht zum Dienstag ziehen weitere schauerartige Regenfälle von Nordwest nach Südost über Baden-Württemberg hinweg. Im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb fällt oberhalb etwa 600 bis 800 Meter Schnee, größere Neuschneezuwächse sind aber nicht zu erwarten. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +6 Grad am Rhein und +2 Grad in Ostwürttemberg, im Hochschwarzwald um 0 Grad.

Tagsüber bleibt der Himmel meist stark bewölkt oder bedeckt, sonnige Momente sind rar. Etwas Regen fällt zunächst vor allem südlich der Donau, am Nachmittag regnet es mit Ausnahme der Main-Tauber-Region und der Hohenloher Ebene insgesamt wieder vermehrt. Die Schneefallgrenze steigt geringfügig an und liegt dann bei etwa 700 bis 900 Meter. Der tagesgangbedingte Temperaturanstieg geht nur mühsam vonstatten, die Höchstwerte liegen - von Südost nach Nordwest - zwischen +3 und +7 Grad. Der Wind weht meist schwach bis mäßig aus südlichen Richtungen, im Hochschwarzwald sind insbesondere am Vormittag stürmische Böen zu erwarten.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+5 °C +7 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch fällt in Baden-Württemberg anfangs hier und da etwas Regen, oberhalb etwa 600 bis 800 Meter auch ein paar Schneeflocken. Am Nachmittag bleibt es dann generell trocken, die Sonne zeigt sich aber nur selten.

Am Donnerstag ziehen von Frankreich her dichte Wolken und nachfolgend Regen auf, vor allem Richtung Osten besteht dabei vorübergehend die Gefahr gefrierenden Regens. Dort kriechen die Temperaturen nach einer recht kalten Nacht nur zögernd aus dem Frost heraus, am Rhein werden im Laufe des Abends bereits wieder um +5 Grad gemessen.

Freitag und Samstag setzt sich das überwiegend nasse und recht milde Wetter fort.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
19.12.2012
Donnerstag
20.12.2012
Freitag
21.12.2012
Samstag
22.12.2012
+4 °C | +7 °C
-1 °C | +7 °C
+6 °C | +8 °C
+3 °C | +8 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung