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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 06.12.2012, 23:30 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Schnee am Freitag, teilweise Regen am Sonntag +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Zum Ende der 49. Kalenderwoche fasst der beginnende Winter 2012/13 in Nord- und Mitteleuropa weiter Fuß. Nach weiteren, häufig schauerartigen Schneefällen am Mittwoch und Donnerstag konnte sich inzwischen in vielen Regionen Deutschlands eine - im Tiefland aber meist nur dünne - geschlossene Schneedecke ausbilden. Im äußersten Norden, in Schleswig-Holstein, lagen am Donnerstag verbreitet um 15 cm. Weitgehend schneefrei zeigen sich dagegen (noch) weite Teile Westdeutschlands.

Dies ändert sich allerdings am Freitag, wenn ein neues Tiefdruckgebiet ins Geschehen eingreift und neben etwas milderer Luft in erster Linie viel Feuchtigkeit vom Nordatlantik her mitbringt. Am späten Donnerstagabend befindet sich das auf den Namen "Karin" getaufte Gebilde mit seinem Zentrum an der Ostküste Englands, bis Freitagmittag verlagert es sich langsam zur niederländischen Nordseeküste. In größeren Höhen korrespondiert zu "Karin" ein markanter Kurzwellentrog, je nach Höhenniveau und Zeitschritt lässt sich auch ein abgeschlossenes Höhentief erkennen. Der Kurzwellentrog läuft in den die gesamte Woche wetterbestimmenden Langwellentrog hinein und regeneriert diesen. Großräumige Hebungsprozesse werden hauptsächlich dynamisch generiert, vorderseitig des bis zum Abend nach Ostfrankreich ziehenden Tiefs liefert vorübergehend auch Warmluftadvektion einen gewissen Beitrag. Diese allerdings ist zu schwach und von zu kurzer Dauer, um einen Übergang der daraus resultierenden Niederschläge in Regen zu ermöglichen. Denn auf der Rückseite von "Karin", die sich in der Nacht zum Samstag im französisch-schweizerischen Grenzgebiet auflöst, dreht die Strömung zurück auf nördliche Richtungen, womit die ursprüngliche Kaltluft wieder nach Süden und Südwesten vorankommt. Ein über dem Norden Italiens neu entstehendes Tief begünstigt an seiner Nordflanke die Kaltluftzufuhr auf indirekte Weise. Gleichzeitig setzt sich über Deutschland, gestützt durch einen flachen Hochdruckrücken, Zwischenhocheinfluss durch. Doch ruhigere Phasen sind dieser Tage generell von kurzer Dauer, und so kündigt sich zum Sonntag in Form eines neuen kräftigen Tiefs bereits die nächste kritische Wettersituation an. Ähnlich seinem Vorgänger nähert sich dieses Mitteleuropa von Nordwesten her, wählt schlussendlich aber eine deutlich nordöstlichere Zugbahn über die Nordhälfte Deutschlands hinweg. So gelangt auf seiner Südwestseite deutlich mildere Meeresluft in weite Landesteile und die Niederschläge gehen in den tiefen Lagen von Schnee in Regen über. Kurzzeitig droht dabei auch gefrierender Regen.

Anfang der nächsten Woche zieht das Tief nur zögernd Richtung Polen weiter, an seiner Westflanke fließt von Norden her abermals kalte Polarluft nach Mitteleuropa ein. Unter dem Einfluss des Tiefs dauert die unbeständige und kalte Witterung mit zeitweiligen Schnee- und Regenfällen in der ersten Wochenhälfte an.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 07.12.2012
Einige hohe und mittelhohe Wolkenfelder drücken in der Nacht zum Freitag von Frankreich her in die Westhälfte Baden-Württembergs hinein, Richtung Osten und Süden ist es aufgelockert bewölkt oder klar. Schneeflocken fallen nur noch ganz vereinzelt. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte zwischen -3 Grad am Rhein und -10 Grad südlich der Schwäbischen Alb, im Allgäu örtlich bis -15 Grad.

Am Vormittag werden die Wolken von Westen her immer dichter, bis zum Mittag bleibt es aber noch überall trocken. Am frühen Nachmittag beginnt es zuerst im Schwarzwald und entlang des Rheins zu schneien, später breitet sich der leichte bis mäßige Schneefall auf das gesamte Vorhersagegebiet aus. Nach einer vorübergehenden Abschwächung am frühen Abend schneit es am späten Abend wieder verstärkt. Bis Mitternacht werden verbreitet zwischen 5 und 10, im Schwarzwald zum Teil auch um 20 cm Neuschnee erwartet; am Rhein, wo der Schnee bei leichten Plusgraden nur mit Mühe liegen bleibt, bildet sich voraussichtlich nur eine dünne Schneedecke. In den übrigen Regionen herrscht leichter bis mäßiger Dauerfrost. Der Wind weht schwach bis mäßig, in höheren Lagen mäßig bis frisch mit starken Böen aus südlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-3 °C +1 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
In der Nacht zum Samstag und am Samstagvormittag ziehen sich die Schneefälle unter deutlicher Abschwächung ins südliche Baden-Württemberg zurück, im Norden lockern die Wolken auf. Am Nachmittag schneit es auch im Süden nur mehr vereinzelt. Die Temperaturen verweilen überall mehr oder weniger deutlich unter dem Gefrierpunkt, lediglich am Rhein werden örtlich +1 oder +2 Grad erreicht.

Nach einer vielfach klaren und sehr kalten Nacht startet der Sonntag im Süden teils sonnig, teils neblig. Im Norden zeigen sich bald neue Wolken, und am Nachmittag beginnt es dort wieder leicht zu schneien. Zum Abend rieseln auch im Süden einige Flocken, während sich in Nordbaden vermehrt Regentropfen untermischen oder etwas Sprühregen fällt. Dazu frischt der Südwestwind lebhaft auf.

Kräftigere Regen- und Schneefälle stehen dann wieder für die Nacht zum Montag in Aussicht. Im weiteren Verlauf bleibt es unbeständig mit durchaus nennenswerten Neuschneezuwächsen in höheren Lagen, im Tiefland jedoch eher nasskalt.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
08.12.2012
Sonntag
- 2. Advent -
09.12.2012
Montag
10.12.2012
Dienstag
11.12.2012
-3 °C | -1 °C
-8 °C | +1 °C
+1 °C | +3 °C
0 °C | +2 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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