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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 29.11.2012, 21:30 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Ein nasskalter Appetizer +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Fast pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn am Samstag haben es Kälte und Schnee nach Mitteleuropa geschafft - oder zumindest in erlesene Teile davon. Nach Ende Oktober bereits zum zweiten Mal weiß präsentierten sich viele Gebiete Süddeutschlands, wo am frühen Donnerstagabend Schneehöhen zwischen 5 und 15 cm gemessen wurden. Deutlich kräftiger schneite es im Erzgebirge; 29 cm beziehungsweise 26 cm Neuschnee allein zwischen 7 und 19 Uhr auf dem Fichtelberg und in Zinnwald-Georgenfeld ließen die Gesamtschneehöhen dort auf 44 respektive 26 cm anwachsen. Leer in Sachen Schnee ging der gesamte Norden sowie der Westen Deutschlands aus. Reichlich Niederschlag in flüssiger Form meldeten zahlreiche Stationen zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb sowie in den Südalpen. In der kleinen Gemeinde Stabio im Südtessin fielen zwischen Dienstag- und Donnerstagfrüh insgesamt 152 mm.

Leichter Regen und Temperaturen zwischen 0 und +5 Grad - das Donnerstagswetter könnte dort, wo kein Schnee fiel, als nasskalter Vorgeschmack auf das in den kommenden Tagen Bevorstehende betrachtet werden. Denn vor allem die westdeutschen Niederungen spüren von dem teilweise übertrieben angekündigten Wintereinbruch nicht allzu viel. Zwar hat auf der Rückseite eines Tiefdrucksystems mit Zentren über Norditalien und Nordpolen kalte Luft den Weg nach Mitteleuropa gefunden; allerdings handelt es sich schlussendlich eben doch nur um maritime Polarluft, die sich auf ihrem Weg über das noch relativ warme Wasser des Nordmeeres und der Nordsee in den unteren Schichten deutlich erwärmen konnte. Das zu dem Tiefdrucksystem am Boden korrespondierende Höhentief wurde während seiner Verlagerung nach Nordosten inzwischen wieder in den Langwellentrog integriert, aus dem es sich zu Beginn der Woche über Westeuropa gelöst hatte. Während das norditalienische Tief bis Freitagabend seine Position kaum ändert und sich allmählich an Ort und Stelle auffüllt, wandert sein Pendant mit nahezu gleichbleibender Intensität zum Baltikum. Auf seiner Rückseite dauern die Niederschläge, die dann nahezu überall als Schnee fallen, im Osten Deutschlands am Vormittag noch an. Kräftig sind diese noch immer im Erzgebirge, wo einerseits die Orografie zu einer örtlichen Intensivierung beiträgt, andererseits infolge eines von Nordwesten in den Langwellentrog einlaufenden Kurzwellentroges die Hebungsprozesse vorübergehend nochmals verstärkt werden. In den übrigen Gebieten setzt sich schwacher Hochdruckeinfluss durch, besonders nördlich der Mittelgebirge kommt es im Trogbereich allerdings weiterhin zu einzelnen Schnee-, Schneeregen- und Graupelschauern. Zum Abend macht sich im Nordwesten ein kleines Tief über der Nordsee mit neuen Niederschlägen bemerkbar. Am Samstag bleibt der in Form eines Azorenhochkeils wirksame antizyklonale Einfluss im Süden Deutschlands bestehen, während sich dem Nordwesten ein weiteres kleines Tief von der Nordsee her nähert. Es lenkt etwas mildere Luft heran, so dass die Niederschläge dort meist als Regen fallen. Im Laufe des Sonntags zieht das Tief über Niedersachsen hinweg Richtung Sachsen-Anhalt; die hauptsächlich an seiner Südwestflanke mitgeführten Niederschlagsgebiete kommen dann auch in den Süden und Südosten des Bundesgebietes voran. Hier überwiegt in kälterer Luft die feste Form.

Zu Beginn der neuen Woche gewinnen atlantische Tiefausläufer und mit ihnen deutlich mildere Luft wieder zunehmend an Einfluss auf das mitteleuropäische Wettergeschehen. Konkret wäre im Hinblick auf den Montag das Frontensystem eines zu den Britischen Inseln ziehenden Tiefs zu nennen, das Deutschland ostwärts passiert und die mit ihm auftretenden Niederschläge zumindest vorübergehend bis ins hohe Bergland in Regen übergehen lässt. Im weiteren Verlauf mischt sich dann voraussichtlich wieder kältere Luft polarer Herkunft ein, für einen "echten" Wintereinbruch auch im Tiefland des Westens und Nordens wird es aber weiterhin nicht reichen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 30.11.2012
Aus starker, meist geschlossener Bewölkung fällt in der Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg zeit- und gebietsweise etwas Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 200 bis 300 Metern, entsprechend bleibt das Rheintal ausgespart. Darüber jedoch besteht Glättegefahr durch Schnee und Schneematsch. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +2 und -4 Grad. Am kältesten wird es an und südlich der Schwäbischen Alb, die frostfreie Region muss an dieser Stelle nicht mehr explizit genannt werden.

Tagsüber wechseln sich sonnige Momente mit starker Bewölkung ab, insbesondere im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb sowie südöstlich davon ist es überwiegend bedeckt. Dort fällt noch geringer Schnee, sonst bleibt es meist trocken. Nach Süden und Osten hin herrscht leichter Dauerfrost, am Oberrhein werden bis +5 Grad erreicht. Der Wind weht schwach bis mäßig aus nördlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+1 °C +4 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Samstag dominiert in Baden-Württemberg recht freundliches, aber frühwinterlich kaltes Wetter. Vielerorts verweilen die Temperaturen auch tagsüber unter dem Gefrierpunkt, maximal +4 Grad können am Rhein gemessen werden.

In der Nacht zum Sonntag kommt von Nordwesten her Schneefall auf, so dass am Morgen verbreitet eine mehr oder weniger dicke - in tiefen Lagen eher dünne - Schneedecke liegt. Tagsüber fällt noch etwas Schnee, unterhalb 200 bis 300 Meter Schneeregen oder Regen.

Am Montag ziehen mit einem spürbar auffrischenden Südwestwind im Tagesverlauf, wahrscheinlich aber erst gegen Abend, von Westen her neue, kräftige Niederschläge heran. In den Niederungen fällt von Anfang an Regen, im Bergland geht der Schnee rasch bis in höchste Lagen in die flüssige Form über.

Zur Wochenmitte setzt sich das unbeständige - in den Niederungen nasskalte, im höheren Bergland wieder zunehmend winterliche - Wetter fort.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
01.12.2012
Sonntag
- 1. Advent -
02.12.2012
Montag
03.12.2012
Dienstag
04.12.2012
-4 °C | +3 °C
-2 °C | +2 °C
-2 °C | +4 °C
+4 °C | +7 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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