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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 26.11.2012, 21:30 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Nass und bald auch kalt +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Nach einer anderthalb Wochen andauernden trockenen und in den Niederungen mehrheitlich von Nebel und Hochnebel geprägten Witterungsphase markierte der Beginn der 48. Kalenderwoche im mittleren Europa den Übergang hin zu einer nassen und im Verlauf zunehmend recht kalten Episode. Bereits in der Nacht zum Montag waren rund um den Südschwarzwald zwischen 10 und 15 mm Regen gefallen, tagsüber kamen bis zu 20 mm (Station Feldberg) hinzu. Sehr nass präsentierte sich am Wochenende bereits der Süden Englands, wo sich verbreitet Mengen um 50 mm binnen 24 Stunden summierten und zu Überschwemmungen führten.

Ursächlich hierfür war das Sturmtief "Franziska", das mit seinem Zentrum am Samstag und Sonntag über besagte Region hinweg zur Nordsee zog. Neben kräftigem Regen waren auch seiner Bezeichnung entsprechende Windböen zu beobachten, selbst im Nordwesten Deutschlands kam es dadurch zu einzelnen Schäden. In ihrem Warmsektor lenkte "Franziska" einen Schwung äußerst milder Luft nach West- und Mitteleuropa, die ob des kräftigen Windes und der daraus resultierenden Durchmischung ihr Potenzial hinsichtlich der Temperaturen voll entfalten konnte. In den frühen Morgenstunden des Sonntags wurden entlang des Rheins Werte um +15 Grad gemessen, neue Rekorde der Höchsttemperatur für die dritte Novemberdekade am Nachmittag an einigen Stationen nur knapp verfehlt. Am Montagabend ist von "Franziska" nur mehr ein kleiner Knick in den Isobaren im Bereich Norddänemark übrig. Derweil hat sich ein weiteres, allerdings längst nicht so kräftiges Tief über dem Süden der Britischen Inseln etabliert. Dessen Kaltfront erreicht in diesen Stunden den Westen Deutschlands und holt die lang gestreckte, zu ex-"Franziska" gehörende Luftmassengrenze ein. An dieser war zuvor eine flache, stabile Welle nach Nordosten abgelaufen. In der Nacht zum Dienstag kommt die Front noch etwas nach Südosten voran, manifestiert sich dann aber in einer diagonal vom Südwesten in den Nordosten Deutschlands verlaufenden Luftmassengrenze. Der Grund für das plötzliche Verharren ist in der übergeordneten Zirkulation zu suchen; in größeren Höhen weitet sich über Westeuropa ein Trog weit nach Süden bis in den Norden Afrikas aus und tritt sodann als mächtiges langwelliges Gebilde in Erscheinung. Auf seiner Vorderseite bleibt über Mitteleuropa eine kräftige südwestliche Höhenströmung erhalten, zu der sich die Luftmassengrenze quasiparallel ausrichtet. Mangels dynamischer Hebungsantriebe - mit "gutem Willen" lässt sich sogar eine minimale antizyklonale Kontur in den Isohypsen erkennen - klingen die Regenfälle im Bereich der Luftmassengrenze am Dienstag ab. Unterdessen entwickelt sich unmittelbar vor der Trogspitze, die später als markanter Randtrog den Langwellentrog umläuft, zum Mittwoch über dem westlichen Mittelmeer ein kräftiges Tief. Bis Donnerstag soll der Luftdruck in seinem Kern, der zu diesem Zeitpunkt beim Golf von Genua erwartet wird, auf unter 985 hPa absinken. Großräumige Warmluftadvektion auf seiner Vorderseite lässt den Druck auch nördlich der Alpen fallen, und zusammen mit dem britischen Tief, das sich zusehends auflöst, stellt es Anfang der zweiten Wochenhälfte den "Blickfang" auf dem europäischen Ausschnitt der Wetterkarten dar. Im weiteren Verlauf weitet sich das Tief rinnenartig nach Nordosten aus, wobei es voraussichtlich eine dipolartige Struktur mit zwei separaten Zentren annimmt.

Aus dieser Konstellation ergibt sich über Mitteleuropa vorübergehend eine Gegenstromlage mit einer bodennah kräftigen Nordost- und einer überlagerten Südströmung, die in der Regel für andauernde Niederschläge und zur aktuellen Jahreszeit auch für eine relativ weit absinkende Schneefallgrenze gut ist. Zum Wochenende dauert der Zustrom kalter Luft aus nördlichen Richtungen an, es stellt sich ein frühwinterlicher Abschnitt ein.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 27.11.2012
In der Nacht zum Dienstag fällt in der Westhälfte Baden-Württembergs weiterer, meist leichter Regen. Die Grenze zwischen "nass" und "trocken" bildet in etwa die Schwäbische Alb. Allerdings ziehen auch in den südöstlichen Regionen viele Wolken über den nächtlichen Himmel. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +8 und +4 Grad.

Tagsüber bleibt es alles in allem grau, hier und da fallen noch ein paar Tropfen. Vor allem Richtung Nordbaden und Hohenlohe werden die trockenen Phasen länger, am Hochrhein sowie im Südschwarzwald regnet es zum Nachmittag und Abend dagegen wieder häufiger. Die Temperaturen erreichen bei einem schwachen Wind aus unterschiedlichen Richtungen recht einheitlich Höchstwerte zwischen +6 und +10 Grad.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+7 °C +9 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Regnerisch verläuft der Mittwoch einmal mehr vor allem im Westen Baden-Württembergs, Richtung Oberschwaben und Allgäu bleibt es anfangs noch überwiegend trocken. Später fallen aber auch dort Tropfen. Bei Höchsttemperaturen um +5 Grad ist es nasskalt.

Am Donnerstag regnet es überall länger anhaltend und mitunter kräftig, im Schwarzwald sinkt die Schneefallgrenze zum Nachmittag und Abend auf deutlich unter 1.000 Meter. Die Temperaturen gehen im Tagesverlauf kontinuierlich zurück.

Freitag und Samstag bringen teils sonniges, teils wolkiges und frühwinterlich kaltes Wetter. Vielfach stellt sich leichter Dauerfrost ein. Regen oder Schnee fällt kaum noch.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
28.11.2012
Donnerstag
29.11.2012
Freitag
30.11.2012
Samstag
01.12.2012
+6 °C | +7 °C
+5 °C | +5 °C
-1 °C | +3 °C
-3 °C | +1 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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