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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 19.11.2012, 22:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Nebel, Sonne und zwischendurch ein bisschen Regen +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Seit gut anderthalb Wochen nun finden sich Mittel- und Osteuropa in der Umgarnung einer herbstlichen Hochdruckwetterlage, die neben Sonne vor allem in den Niederungen und im Flachland ausgedehnte Nebel- und Hochnebelgebiete mit sich bringt. Der Begriff der Inversion wurde dabei in den vergangenen Tagen an verschiedensten Stellen zur Genüge thematisiert - ihre vorläufig größte Ausprägung erreichte diese am vergangenen Freitag. Auf dem 1.142 Meter hohen Brocken im Harz wurden +13,8 Grad gemessen, ein neuer Rekord für Mitte November. Als bemerkenswert kann dies vor dem Hintergrund gelten, dass der alte Rekord dort erst vor ziemlich genau einem Jahr - ebenfalls im Zuge einer mehrere Tage andauernden Hochdrucklage - aufgestellt worden war. Sogar einen Monatsrekord für den gesamten November erzielte am Freitag die Zugspitze. Am Abend stand ein Höchstwert von +7,3 Grad zu Buche, exakt 2 Kelvin mehr als der ebenfalls 2011 registrierte Rekord für Mitte November und 0,4 Kelvin über dem bisherigen Monatsrekord aus dem Jahre 1999.

Für eine großzügigere Auflösung von Nebel und Hochnebel am Wochenende sorgte die Kaltfront eines Tiefdruckgebietes, das mit seinem Zentrum am Montagabend über der Barentssee liegt. Die große Entfernung zum Tiefkern kann bereits als Indiz gedeutet werden, dass in ihrem Umfeld keine allzu markanten Wettererscheinungen erwartet werden dürfen; und tatsächlich zeugt eine maximale 24-stündige Niederschlagsmenge von 5,9 mm im niedersächsischen Bassum bis Montagfrüh nicht unbedingt von übertrieben turbulentem Herbstwetter. In den Süden Deutschlands schaffte sie es ohnehin nicht, als Warmfront eines kleinen Tiefs über dem Westen Frankreichs wurde sie im Tagesverlauf wieder nach Norden rückläufig. Wagt man einen Blick auf die Höhenwetterkarte, so kann zwar ein großes Gebiet tiefen Geopotenzials über dem westlichen Mittelmeerraum ausgemacht werden. Der zur (ehemaligen) Kaltfront korrespondierende Kurzwellentrog jedoch zieht bereits über den Nordwesten Russlands hinweg. Vor einem sich abermals über dem mittleren Nordatlantik einnistenden Langwellentrog bleibt über West- und Mitteleuropa eine südwestliche Höhenströmung bestehen, die infolge massiver Warmluftadvektion und einer daraus resultierenden Rückenaufwölbung einmal mehr eine antizyklonale Signatur aufweist. Dabei steigt der Bodendruck im Laufe des Dienstags noch etwas an, der Schwerpunkt des umfangreichen Hochs verweilt allerdings im Innern Russlands. Aus dem atlantischen Langwellentrog löst sich zum Mittwoch ein kurzwelliger Anteil, der über die Britischen Inseln und die Nordsee nach Südskandinavien schwenkt. In Bodennähe verlagert sich passend dazu eine flache Welle, die den weiteren Entwicklungsschritt zu einem eigenständigen Tief voraussichtlich nicht vollzieht, auf ähnlicher Bahn nordostwärts. Sie kann dennoch als Feature eines ausgeprägten, zu dem Langwellentrog gehörenden Tiefdrucksystems interpretiert werden; das dadurch deformierte Frontensystem markiert den Übergangsbereich zwischen der sehr milden mitteleuropäischen Luftmasse und kühlerer Atlantikluft. Die Front quert Deutschland am Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag mit etwas mehr "Elan" - sprich Wolken und Regen - als ihre Vorgängerin vom Wochenende ostwärts, größere Mengen oder gar einen nachhaltigen Umschwung bringt aber auch sie nicht zustande. Vielmehr regeneriert sich auf ihrer Rückseite die antizyklonale Südwestlage zum Freitag erneut.

Zum Wochenende unternimmt dann ein weiteres Tief den Versuch, die durch das osteuropäische Hoch bedingte Blockadesituation zu überwinden. Es bewegt sich auf ganz ähnlicher Bahn wie die Frontalwelle am Mittwoch über die Nordsee hinweg nach Südskandinavien. So fällt am Samstag wieder häufiger Regen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 20.11.2012
In der Nacht zum Dienstag breiten sich in Baden-Württemberg Nebel und Hochnebel wieder allgemein aus. Wo dieser bereits vorhanden ist - etwa am Oberrhein, entlang der Donau oder im Schwarzwald-Baar-Kreis - verdichtet er sich. Die Tiefsttemperaturen liegen um, vielfach jedoch knapp über dem Gefrierpunkt. Trotzdem besteht nahezu überall die Gefahr örtlicher Reifglätte.

Tagsüber lösen sich Nebel beziehungsweise Hochnebel entlang von Rhein und Donau aller Voraussicht nach nicht auf. Die größten Chancen auf Sonne bestehen prinzipiell im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb oberhalb etwa 800 Meter sowie im Allgäu. Für die übrigen Regionen bleibt abzuwarten, ob sich im Tagesverlauf die ein oder andere mehr oder weniger große Lücke im Einheitsgrau auftut. Temperaturtechnisch ändert sich gegenüber Montag nur wenig; bei Sonnenschein werden in mittleren und höheren Lagen Höchstwerte nahe +10, sonst um +5 Grad erreicht. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+3 °C +6 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch lichten sich Nebel und Hochnebel in Baden-Württemberg zügiger und verbreiteter, vielerorts kommt zwischendurch die Sonne zum Vorschein. Im Laufe des Nachmittags jedoch ziehen von Frankreich her dichte Wolken auf, die zum Abend auch etwas Regen bringen.

Der Donnerstag gestaltet sich wieder vielfach trüb mit Nebel und Hochnebel, vor allem im Schwäbischen fallen hier und da noch ein paar Regentropfen oder Sprühregen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen +5 und +10 Grad.

Am Freitag überwiegen voraussichtlich die sonnigen die nebligen Anteile, der Samstag verläuft leicht unbeständig. Dabei bleibt es mild.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
21.11.2012
Donnerstag
22.11.2012
Freitag
23.11.2012
Samstag
24.11.2012
0 °C | +9 °C
+2 °C | +7 °C
+1 °C | +11 °C
+7 °C | +10 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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