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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 05.11.2012, 20:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Trüber und nasser Mittwoch - sonst Lichtblicke +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Wie wenig monatliche Mittelwerte manchmal über die tatsächlichen Witterungsverhältnisse innerhalb eines vierwöchigen Zeitraumes aussagen, zeigt sich aktuell bei den Klimadaten für den vergangene Woche zu Ende gegangenen Oktober 2012. Auf die Fläche Deutschlands gemittelt schloss dieser um 0,3 Kelvin kühler als im langjährigen Durchschnitt ab, die gemittelte Regenmenge lag 8 Prozent über dem Soll. Eine ähnlich geringe Abweichung ergab sich bei der Sonnenscheindauer. Zwei extreme Ereignisse mit entgegengesetzten Vorzeichen, die Rekordwärme zum Abschluss der zweiten Dekade sowie der frühe Kälteeinbruch am Monatsende, führten zusammen mit dem vergleichsweise unspektakulären Geschehen der vorangegangenen Wochen zu dieser "schwarzen Null".

Mit größeren Zahlen waren da schon die über das Wochenende gefallenen Regenmengen versehen, die sich in der Mitte und im Süden Deutschlands verbreitet auf 20 bis 30 mm summierten. Zum Teil noch deutlich mehr plätscherte es im Südwesten; Rheinstetten bei Karlsruhe kam zwischen Freitag- und Montagfrüh auf 40 mm, Freudenstadt auf 74 mm und Baiersbronn-Mitteltal auf 82 mm. Diese Summen waren das Ergebnis mehrerer Regengebiete, die - an kleine Tiefs und Wellen gekoppelt - mit einer südwestlichen Strömung über Mitteleuropa hinweg nordostwärts gesteuert wurden. Die Randtiefs und Wellen wiederum entstanden an der südlichen Peripherie eines umfangreichen und hochreichenden Tiefdruckkomplexes über dem nördlichen Nordatlantik und dem Nordmeer und zogen im Abstand von jeweils etwa 24 Stunden zwischen Freitag- und Sonntagabend über die Mitte Frankreichs und die zentralen Teile Deutschlands nach Nordosten. Zum Montag verlagerte sich der gesamte Komplex ein gutes Stück nach Osten, und auf der Rückseite eines vorläufig letzten Randtiefs, das sich über dem Baltikum sogar zu einer Sturmzyklone intensivieren konnte, floss mit einer auf Nordwest drehenden Strömung ein Schwall Meereskaltluft ein. Diese wird markiert durch einen riesigen Höhentrog, der am Montagabend weite Teile Europas überdeckt und im Westen bis zu den Azoren zurückhängt. Der zurückhängende Part, der zunehmend als Hauptachse des gesamten Troges in Erscheinung tritt, schwenkt in der Nacht zum Dienstag und am Dienstagvormittag über Mitteleuropa hinweg ost-südostwärts. Zwar sind die dynamischen Hebungsprozesse im unmittelbaren Vorfeld nicht sonderlich stark ausgeprägt und werden zudem von Kaltluftadvektion teilweise kompensiert, dennoch treten während der Passage nochmals verstärkt schauerartige Regenfälle auf. Nach Abzug der Trogachse nähert sich zum Mittwoch von Nordwesten her ein Hochdruckrücken an. Allerdings wird dieser von massiver Warmluftadvektion überlaufen, die dessen dynamisches Absinken überkompensiert und somit in letzter Konsequenz Wolken und Niederschläge produziert. In den Bodenwetterkarten findet sich dazu passenderweise die Warmfront eines über Südskandinavien zur Ostsee ziehenden Tiefs. Sie überquert Deutschland bis zum Abend Richtung Südosten, dahinter setzt sich vor allem im Süden Zwischenhocheinfluss durch. Dieser währt jedoch nur kurz, denn schon am Donnerstag steht von Nordwesten her die nächste Frontpassage an - es handelt sich um die Kaltfront eines neuen, nach Südnorwegen ziehenden Tiefs. Sie bringt hauptsächlich den nördlichen Teilen der Bundesrepublik Regen, nach Süden hin zeigt sie voraussichtlich kaum Wetterwirksamkeit.

Zum Ende der Woche etabliert sich über dem östlichen Mitteleuropa, später über dem Baltikum ein Hoch. Zwischen diesem und tiefem Luftdruck über Westeuropa und dem nahen Atlantik stellt sich über Mitteleuropa eine südliche Strömung ein, mit der sehr milde Luft herangeführt wird. Zunächst überwiegt dabei der Einfluss des Hochs, was aber zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit und in Anbetracht der nassen Vorgeschichte eine erhöhte Nebel- und Hochnebelwahrscheinlichkeit mit sich bringt. Am Wochenende gestalten Tiefausläufer das Wetter wieder zunehmend unbeständig.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 06.11.2012
In der Nacht zum Dienstag bleibt der Himmel über Baden-Württemberg meist stark bewölkt. Dabei gehen immer wieder Regenschauer nieder oder es fällt schauerartiger Regen, oberhalb etwa 700 bis 900 Meter Schnee. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +5 und +2 Grad, in den Hochlagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb entsprechend darunter.

Auch tagsüber setzt sich das wechselhafte Wetter fort, wenngleich die Schauer in Anzahl und Intensität nicht mehr das Niveau vom Montag erreichen. Am Nachmittag gibt es immer längere trockene Phasen, hin und wieder zeigt sich dann auch die Sonne. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen +4 Grad rund um die Alb und +8 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West bis Nordwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+4 °C +8 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Bereits in der Nacht zum Mittwoch zieht von Nordwesten her neuer Regen nach Baden-Württemberg, anfangs fällt im Hochschwarzwald auch Schnee. Am Vormittag regnet es noch verbreitet leicht bis mäßig, am Nachmittag dann nur mehr vereinzelt etwas. Höchsttemperaturen zwischen +4 und +8 Grad ordnen diesen Tag dann vollends in die Kategorie "Novembertristesse" ein.

Einige Lichtblicke hat der Donnerstag zu bieten, wenn nach Auflösung teilweise zäher Nebel- und Hochnebelfelder hier und da die Sonne zum Vorschein kommt. Dabei ist der Süden gegenüber dem Norden prinzipiell im Vorteil, wo später auch einige Tropfen fallen können.

Ruhiges Herbstwetter mit Nebel, Hochnebel und Sonne stellt sich am Freitag ein, im Laufe des Wochenendes wird es wieder unbeständiger. Dabei bleibt es insgesamt aber recht mild.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
07.11.2012
Donnerstag
08.11.2012
Freitag
09.11.2012
Samstag
10.11.2012
+5 °C | +8 °C
+3 °C | +10 °C
+2 °C | +10 °C
+3 °C | +11 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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