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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 15.10.2012, 22:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Zunächst noch unbeständig - später sehr mild +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Einige ziemlich nasse Tage und einen verregneten Sonntag haben große Teile Deutschlands hinter sich gebracht. Insbesondere im Nordwesten und in der Mitte sorgten die kräftigen Regenfälle dafür, dass das Niederschlagssoll des Monats Oktober bereits zu dessen Mitte er- oder sogar übererfüllt ist. So fiel zum Beispiel am Flughafen Köln/Bonn mit knapp 80 mm schon rund anderthalb mal soviel Regen wie sonst in einem Oktober üblich. Deutlich zu trocken dagegen präsentiert sich der drittletzte Monat des Jahres in Sachsen - Dresden verzeichnete bislang nur 7 mm.

Die regenreiche Witterungsepisode ging auf das Konto eines ausgeprägten Tiefdrucksystems, das mit einer einleitenden Rinne am Donnerstag vergangener Woche auf Mitteleuropa übergriff und über das Wochenende immer wieder neue Rand- und Teiltiefs hervorbrachte. In größeren Höhen - wobei diese Formulierung nach dem gestrigen Sonntag einer gewissen Relativierung bedarf - von etwa 5 bis 10 Kilometern korrespondierte dazu ein umfangreicher Trogkomplex, der den gesamten nördlichen Bereich des europäischen Kontinents überspannte. Am Montagabend sind von diesem einst so mächtigen Komplex im Norden zwei Höhentiefs über der Nordsee und der Halbinsel Kola übrig, nach Westen hin erfolgt jedoch der Zusammenschluss mit einem über dem Atlantik südwärts vorstoßenden neuen Trog. Im Süden wurde ein Abschnürungsprozess in Gang gesetzt, der aber bis zum Abend nicht vollständig abgeschlossen werden konnte und im weiteren Verlauf auch nicht abgeschlossen wird. So schwenkt der markante Randtrog in der Nacht zum Dienstag über Norditalien hinweg und bis zum Abend zum nördlichen Balkan. Ihm zuunterst hat sich über dem westlichen Mittelmeer ein Randtief gebildet, das - der Bewegung des Troges etwas vorauseilend - zum südöstlichen Mitteleuropa zieht. In seiner Umgebung treten im Alpenraum noch länger anhaltende Regen-, in höheren Lagen Schneefälle auf, die in abgeschwächter Form bis nach Südostbayern ausgreifen. In den übrigen Regionen Deutschlands kommt die eingeflossene Meereskaltluft unter Zwischenhocheinfluss vorübergehend zur Ruhe und kühlt gebietsweise bis in Gefrierpunktnähe oder unter selbigen ab. Schon am Dienstag jedoch macht sich das nächste Frontensystem zumindest im Westen und Norden bemerkbar; es gehört zu einem sich von den Britischen Inseln über die Nordsee hinweg nach Südskandinavien verlagernden Tief. Während es nördlich der Mittelgebirge recht zügig nach Osten vorankommt, nimmt es Richtung Süden eine zunehmend strömungsparallele Lage an und stößt nicht einmal bis zu den Alpen vor. Die Ursache für dieses Verhalten ist in einem weiteren Tief zu suchen, das unter dem neuen atlantischen Trog nahe der Britischen Inseln ab der Wochenmitte die Rolle eines steuernden Zentraltiefs annimmt. Das Frontensystem seines Vorgängers geht quasi nahtlos in die Warmfront dieses Tiefs über, die am Mittwoch ganz Deutschland von Südwest nach Nordost überquert. Sie markiert mit vielen Wolken und etwas Regen den Beginn eines später für die Jahreszeit eindrücklichen Warmluftvorstoßes, der West- und Mitteleuropa einige äußerst milde bis warme Herbsttage beschert.

Ein vorläufiger Höhepunkt der Wärme wird für Freitag erwartet, wenn die Temperaturen in etwa 1,5 Kilometern Höhe über Teilen Deutschlands bis zu 15 Kelvin über dem klimatologischen Mittel von Mitte Oktober liegen sollen. Verbreitet sind dann Höchsttemperaturen um +20, örtlich vielleicht sogar nahe +25 Grad und damit Werte in der Nähe bisheriger Rekordmarken zu erwarten. Und einiges spricht dafür, dass das überwiegend sonnige und warme Wetter auch am kommenden Wochenende noch andauert.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 16.10.2012
Eingangs der Nacht zum Dienstag liegt noch eine kompakte Wolkendecke über großen Teilen von Baden-Württemberg, sie bekommt im weiteren Verlauf von Westen her aber immer größere Lücken. Bis zum Morgen zeigt sich der Himmel dann nur mehr gering bewölkt oder klar. Örtlich bildet sich Nebel aus. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +5 und 0 Grad, örtlich gibt es leichten Frost mit der Gefahr von Reifglätte.

Am Vormittag lösen sich einzelne Nebelfelder nur langsam auf, insbesondere dürfte dies für die südlichen Regionen gelten. Sonst scheint zunächst die Sonne, am Nachmittag ziehen von Frankreich her dichte Wolken auf. Nachfolgend fällt gebietsweise, nicht überall, etwas Regen. Nach dem vielfach einstelligen Montag wird es mit Höchsttemperaturen zwischen +10 und +14 Grad allgemein wieder etwas milder. Der Wind weht erst schwach, am Nachmittag und Abend in höheren Lagen auflebend aus Süd bis Südwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+3 °C +13 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Nach einer gebietsweise nassen Nacht halten sich am Mittwoch zunächst noch viele Wolken über Baden-Württemberg, Regen fällt aber kaum noch. Im Tagesverlauf kommt die Sonne immer häufiger zum Vorschein und bringt den Charakter der einfließenden Warmluftmasse mit Höchsttemperaturen bis nahe +20 Grad am Rhein zur Geltung.

Abseits einzelner Nebel- oder Hochnebelfelder, die sich im Tagesverlauf aber jeweils vollständig auflösen sollten, bleibt es am Donnerstag und Freitag sonnig und sehr mild. Besonders in den mittleren Höhenlagen sowie föhnbedingt am Bodensee und im Allgäu, zum Teil aber auch am Rhein übersteigen die Temperaturen die +20-Grad-Marke.

Aller Voraussicht nach ändert sich daran auch am kommenden Wochenende nicht viel.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
17.10.2012
Donnerstag
18.10.2012
Freitag
19.10.2012
Samstag
20.10.2012
+7 °C | +18 °C
+7 °C | +20 °C
+8 °C | +20 °C
+8 °C | +21 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung