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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 01.10.2012, 21:15 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Regen erst nach dem Feiertag +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Während beim mitteleuropäischen Wetter dieser Tage frühherbstliches Mittelmaß Einzug gehalten hat, gingen am vergangenen Wochenende in weiten Teilen Spaniens und im Süden Frankreichs kräftige Regenfälle und Gewitter nieder. Mancherorts fielen um 100 mm Niederschlag innerhalb von 24 Stunden, zum Beispiel in Murcia/Alcantarilla. Bei Überschwemmungen in mehreren Orten verloren mindestens acht Menschen ihr Leben.

Die unwetterartigen Regenmengen kamen im Bereich eines hochreichenden Tiefdrucksystems zustande, das sich zumindest in der unteren Troposphäre inzwischen weitgehend aufgelöst hat. Übrig ist am Montagabend ein kurzwelliger Höhentrog, der vom Golf von Genua und Norditalien bis Dienstagmittag zum nördlichen Balkan schwenkt. In seinem Umfeld entwickeln sich noch einige kräftige Schauer und Gewitter. Die durch das ehemalige Tiefdrucksystem nordwärts geführte feuchtwarme Luft gelangte am Sonntag auch in den Süden Deutschlands, wo gebietsweise etwas Regen fiel. Noch mehr allerdings bedeckte eine kompakte, tiefe Wolkendecke den Himmel, die sich in der Nacht zum Montag teilweise in Hochnebel umwandelte. Entsprechend lange dauerte es mancherorts, bis sich die Sonne durchsetzen konnte; gänzlich trübe blieb es vielfach in Baden-Württemberg und Bayern. Die kurze Welle stellt jedoch nur eine Randerscheinung im Vergleich mit einem Langwellentrog dar, der den gesamten nordatlantischen Raum überspannt und der sich allmählich dem Westen und Nordwesten Europas annähert. Unter seiner Vorderseite "schlängelt" sich die Kaltfront eines steuernden Tiefdruckgebietes mit Zentrum knapp östlich von Island quer über den Süden Skandinaviens, die südliche Nordsee, Benelux und Nordfrankreich hinweg zur Biskaya und weiter nach Westen. Der Ausdruck gibt das Verhalten der Front tatsächlich gut wieder, weist sie aufgrund ihrer nahezu parallel zur vorherrschenden südwestlichen Strömung ausgerichteten Lage doch nur geringe Verlagerungsgeschwindigkeiten auf und neigt obendrein zur Ausbildung kleiner Wellen. Nichtsdestotrotz kommt sie im Laufe des Dienstags mit etwas Regen etwa bis zur Mitte Deutschlands südostwärts voran, ehe der frontale Charakter und die Wetterwirksamkeit endgültig verloren gehen. Mit mehr Schwung wartet da schon die nächste Kaltfront auf, die zu einem sich über den Britischen Inseln entwickelnden Randtief gehört und bereits am späten Abend auf den äußersten Nordwesten Deutschlands übergreift. Warmluftadvektion in ihrem Vorfeld sowie durch einen korrespondierenden Kurzwellentrog bereitgestellte dynamische Hebungsantriebe lassen ein ausgeprägtes Wolken- und Niederschlagsgebiet entstehen, das sich in der Nacht zum und am Donnerstag - dann jedoch unter Abschwächung - nach Süden verlagert. In den Nordwesten einfließende Höhenkaltluft destabilisiert die vertikale Schichtung dort soweit, dass zudem Gewitter eingelagert sein können. Bis in den äußersten Süden dringt die Front und die hinter ihr einströmende Meereskaltluft aber voraussichtlich nicht vor.

Stattdessen dreht die Strömung in der zweiten Wochenhälfte auf westliche, später sogar südwestliche Richtungen zurück, womit im weiteren Verlauf wieder mildere Luft nach West- und Mitteleuropa geführt wird. Ob sich der Warmluftzustrom zum Wochenende weiter intensiviert oder ob es rasch wieder kühler und unbeständiger wird, berechnen die verschiedenen Wettervorhersagemodelle noch sehr unterschiedlich. "Knackpunkt" für die weitere Entwicklung ist das Verhalten eines neuen atlantischen Tiefs beziehungsweise dessen Interaktion mit dem seit mittlerweile drei Wochen zu beobachtenden ehemaligen Hurrikan "Nadine".


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 02.10.2012
Tiefe, mitunter hochnebelartige Wolkenfelder liegen in der Nacht zum Dienstag zunächst über weiten Teilen Baden-Württemberg, ganz vereinzelt fällt daraus etwas Sprühregen. In der zweiten Nachthälfte ziehen die Wolken mehrheitlich nach Nordosten ab, gebietsweise klart es auf. Stellenweise bildet sich Nebel aus. Die Tiefsttemperaturen liegen je nach Bewölkung zwischen +11 und +5 Grad.

Eventuell vorhandener Nebel löst sich im Laufe des Vormittags auf, dann scheint neben einigen vor allem Richtung Nordbaden und Kraichgau auch dichteren Wolkenfeldern zeitweilig die Sonne. Trocken bleibt es überall. Mit Höchsttemperaturen zwischen +16 und +20 Grad, und das bei einem schwachen bis mäßigen Wind aus Südwest bis West, wird es etwas milder als am Montag.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+9 °C +19 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Der Tag der Deutschen Einheit wird in Baden-Württemberg bei trockenem, jedoch nicht gänzlich sonnenscheinreichem Wetter begangen. Besonders nahe Frankreich und Rheinland-Pfalz ziehen zeitweise Wolkenfelder vorüber, in den südlichen Regionen können sich am Vormittag zäh einige Nebel- und Hochnebelfelder halten. Bis zum Nachmittag steigen die Temperaturen auf Höchstwerte bis +20 Grad an.

Am Donnerstag fällt aus starker Bewölkung immer wieder Regen, dazu frischt der Wind lebhaft auf. In den höheren Lagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb drohen vor allem in der ersten Tageshälfte Sturmböen. Die Temperaturen gehen etwas zurück.

Der Freitag gestaltet sich überwiegend sonnig und sehr mild, die Entwicklung zum Samstag ist noch als sehr unsicher zu bewerten. Dabei spricht nach derzeitigem Stand etwas mehr für ein wechselhaftes und kühleres Wochenende.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
- Tag der Deutschen Einheit -
03.10.2012
Donnerstag
04.10.2012
Freitag
05.10.2012
Samstag
06.10.2012
+11 °C | +20 °C
+13 °C | +17 °C
+11 °C | +22 °C
+10 °C | +17 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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