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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 27.09.2012, 22:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Ganz normales Frühherbstwetter +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Auch nach dem ersten Herbststurm der Saison am Montag bleibt in Mitteleuropa der Wind das wesentliche Element beim aktuellen Wettergeschehen. In Verbindung mit zahlreichen Schauern und einzelnen Gewittern konnten am Donnerstag in der Mitte und im Süden Deutschlands erneut verbreitet starke bis stürmische, in höheren Lagen Sturmböen gemessen werden. Die Spitzenwerte stellten, wie nicht anders üblich, die Gipfel der Mittelgebirge beziehungsweise Alpen. Auf dem Feldberg im Schwarzwald blies es mit 104 km/h, der Brocken im Harz meldete 101 km/h und die Zugspitze 97 km/h. Zum Septemberende wird es Richtung Süden allmählich ruhiger, kräftigerer Wind beschränkt sich dann - ebenfalls nicht ungewöhnlich - auf den Norden und insbesondere auf das Küstenumfeld. Etwas Regen, Nebel und ein paar Sonnenstunden runden das jahreszeitgemäße Geschehen ohne etwaige Extreme ab.

Die mitunter recht kräftigen, wenngleich meist kurzen Schauer wurden ausgelöst durch einen markanten Höhentrog, dessen südliche Spitze Mitteleuropa am Donnerstagnachmittag und -abend von West nach Ost passiert. Es handelt sich dabei um den nördlichen Teil jenes Troges, der zu Wochenbeginn ganz Westeuropa überdeckte und dem Sturmtief "Karin" oblag. Die Verkürzung seiner Wellenlänge und damit die Tendenz zur Ostverlagerung wurde durch einen Abschnürungsprozess ermöglicht, das daraus hervorgegangene Höhentief hat sich vor der Straße von Gibraltar positioniert. Aus einer flachen Druckverteilung heraus triggert es dort die Entwicklung eines umfangreichen Bodentiefs, das auf seiner Vorderseite subtropische Warmluft in die Zirkulation einbezieht. Im Übergangsbereich zur kühleren und im Bereich des Höhentiefs speziell in der Höhe kalten Atlantikluft kommt es bis Samstag in weiten Teilen Spaniens zu teilweise kräftigen Regenfällen. Derweil stellen sich in Mitteleuropa nach Passage des Troges antizyklonale Verhältnisse ein. Dabei baut sich über den Westalpen eine Bodenhochzelle auf, die im Laufe des Freitags über das Gebirgsmassiv zum südöstlichen Europa wandert. Leicht wechselhaft bleibt es im Bereich der Frontalzone zunächst noch im Norden Deutschlands, doch auch dort klingen die Schauer im Tagesverlauf ab. Allerdings lässt die rasche Ostverlagerung des Hochs bereits erahnen, dass dessen Einfluss lediglich eine temporäre Episode darstellt. So nähert sich ein weiterer, wenngleich weniger scharf ausgeprägter Trog den Britischen Inseln und zum Abend auch dem nordwestlichen Mitteleuropa. Das zu diesem korrespondierende Tief zieht von Island über die Färöer hinweg nach Südnorwegen, sein okkludiertes Frontensystem erreicht mit einem Regenband in der Nacht zum Samstag die Nordseeküste. Während die Intensität der Niederschläge im weiteren Verlauf - bedingt durch die Trogachse überlaufende Kaltluftadvektion - rasch nachlässt, beginnt es im Süden Deutschlands gebietsweise zu regnen. Dieser Regen steht aber nicht in Zusammenhang mit der Okklusion, sondern resultiert aus feuchtwarmer Subtropikluft, die auf der Vorderseite des südwesteuropäischen Tiefs über die Alpen nach Norden geführt und dort an der Ostflanke des Troges großräumigen Hebungsvorgängen unterworfen wird.

Am Sonntag sorgt steigender Luftdruck von Westen her für verbreitet ruhiges, in Folge der Regenfälle am Tag zuvor jedoch zum Teil nebliges Herbstwetter. Nur der äußerste Süden wird noch von dem bis dahin über dem westlichen und nördlichen Mittelmeer angelangten Tiefdrucksystem beeinflusst. Anfang nächster Woche ändert sich zunächst wenig. Später bekommt zuerst der Nordwesten Deutschlands die Nähe zu einem neuen Tief bei den Britischen Inseln zu spüren.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 28.09.2012
Eingangs der Nacht zum Freitag ziehen noch einzelne Schauer von West nach Ost über Baden-Württemberg hinweg, sie klingen später ab. Dennoch bleibt der Himmel meist stark bewölkt; dort, wo es aufklart, bildet sich stellenweise Nebel oder Hochnebel. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +11 Grad am Rhein und +5 Grad südlich von Schwäbischer Alb und Donau.

Am Vormittag halten sich zunächst gebietsweise Nebel, Hochnebel und tiefe Wolkenfelder. Regen fällt nicht mehr. Später setzt sich die Sonne häufiger durch, am Nachmittag scheint sie verbreitet. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen +16 und +19 Grad, am Rhein können punktuell auch +20 Grad erreicht werden. Der Wind weht nur noch schwach bis mäßig aus Südwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+11 °C +19 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Samstag fällt in den südöstlichen Regionen Baden-Württembergs aus dichter Bewölkung zeitweise Regen, vor allem am nördlichen Oberrhein zeigt sich dagegen hin und wieder auch die Sonne. Dort ändert sich an den Temperaturen gegenüber dem Vortag wenig, im Regen werden kaum +15 Grad erreicht.

Nicht ganz makellos verläuft im Süden auch der Sonntag, es bleibt aber meist trocken. Sonst scheint nach Auflösung örtlicher Nebelfelder die Sonne.

Die neue Woche und damit der Oktober starten mit überwiegend sonnigem und mildem Frühherbstwetter.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
29.09.2012
Sonntag
30.09.2012
Montag
01.10.2012
Dienstag
02.10.2012
+6 °C | +19 °C
+5 °C | +18 °C
+5 °C | +19 °C
+7 °C | +20 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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