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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 13.09.2012, 21:15 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Viel Wind im Norden, mehr Sonne im Süden +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Mit der Passage einer markanten Kaltfront ging am Dienstag beziehungsweise Mittwoch in Mitteleuropa eine Reihe sonniger und für die Jahreszeit recht warmer Tage zu Ende. Dabei zeichnete sich die Front weniger durch einen scharfen Temperatursprung als vielmehr durch einen ausgeprägten Temperaturgegensatz zwischen subtropischer Warmluft davor und Kaltluft polaren Ursprungs dahinter aus. Besonders spürbar war der Luftmassenwechsel in der Südosthälfte Deutschlands, wo der Dienstag örtlich noch als "heißer Tag" mit Höchstwerten jenseits der +30-Grad-Marke in die Statistik einging, am Mittwoch dann jedoch nur mehr rund +15 Grad erreicht wurden. Ergiebigen Regen - und zum ersten Mal in diesem frühen meteorologischen Herbst Schnee bis etwas über 1.000 Meter herab - brachte die Front am nördlichen Alpenrand. In Aschau-Stein fielen 63 mm innerhalb von 24 Stunden.

Die massive Kaltluftadvektion hatte die Amplifizierung eines Troges über West- und Mitteleuropa zur Folge, dessen Südteil am Donnerstagabend als abgeschnürtes und damit abgeschlossenes Höhentief über dem Tyrrhenischen Meer liegt. Unter seiner Vorderseite findet sich das am Mittwoch im Bereich des Golfs von Genua entstandene Tiefdruckgebiet mittlerweile über Süditalien. Die einströmende, vergleichsweise "schwere" Kaltluft ließ den Luftdruck am Boden über Deutschland kräftig steigen, was sich auf den Wetterkarten in Form eines von einem Hoch mit Schwerpunkt westlich der Biskaya ausgehenden Keils abbildet. Dieser wird von einem Hochdruckrücken gestützt, der sich von Nordwesten her auf den zentraleuropäischen Raum zubewegt. Ein weiterer markanter Trog - er obliegt dem ehemaligen Tropensturm "Leslie" und schwenkt in der Nacht zum Freitag über die Britischen Inseln hinweg - sorgt derweil dafür, dass der Rücken zunehmend an Struktur verliert. Das dem Trog vorgelagerte Frontensystem des Tiefs erreicht um die Mittagszeit den Nordwesten, wobei die dabei auftretenden Niederschläge klar an das Umfeld der Kaltfront gebunden sind. An der Südflanke der Richtung Norwegens Mitte wandernden Zyklone formiert sich ein Starkwindfeld, das in abgeschwächter Form über den Norden Deutschlands hinwegzieht. Dabei sind in unmittelbarer Küstennähe sowie im nördlichen Mittelgebirgsraum Sturm- und schwere Sturmböen, sonst häufig stürmische Böen zu erwarten. In der südlichen Landeshälfte bleibt es unter andauerndem Hochdruckeinfluss ruhig. Noch in der Nacht zum Samstag verlagert sich der Höhentrog über die Nordhälfte hinweg ostwärts, was der südwärts vorankommenden Kaltfront weiterer Aktivität beraubt. Mehr als ein paar Spritzer Regen kommen zwischen Main und Donau nicht zusammen, noch weiter südlich bleibt es gänzlich trocken. Tagsüber löst ein kurzwelliger Höhentrog, eingestreut in eine sich ausbildende westliche Höhenströmung, einzelne Schauer aus. Steigender Luftdruck in Bodennähe bereitet allerdings den Weg für einen verbreitet freundlichen und für viele angenehm temperierten Sonntag.

Zu Beginn der neuen Woche bleibt der Hochdruckeinfluss im Süden Deutschlands noch länger bestehen, während sich dem Nordwesten bereits das Frontensystem eines neuen nordatlantischen Tiefs nähert. Spätestens bis zur Wochenmitte wird dieses auch die Alpen erreichen und Mitteleuropa den Herbst wieder ein Stückchen näher bringen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 14.09.2012
Einige kompakte Wolkenfelder ziehen in der Nacht zum Freitag über Baden-Württemberg hinweg, nur ganz vereinzelt fällt daraus aber etwas Regen. Gebietsweise, vor allem nach Osten und Süden hin, klart der Himmel auf. Dort gehen die Temperaturen bis in Gefrierpunktnähe zurück, lokal besteht Bodenfrostgefahr. Sonst liegen die Tiefstwerte zwischen +8 und +4 Grad.

Der Tag beginnt in einigen Gebieten mit Nebel oder hochnebelartiger Bewölkung, die sich jedoch im Laufe des Vormittags auflöst. Am Nachmittag scheint die Sonne bei Höchsttemperaturen zwischen +17 und +21 Grad verbreitet und ungestört. Der Wind weht überwiegend schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen und frischt zum Abend im Norden etwas auf.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+7 °C +21 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
In der Nacht zum Samstag zieht ein schmales Band mit ein wenig Regen in den Norden Baden-Württembergs; tagsüber fallen aus teilweise starker Bewölkung hier und da ein paar Tropfen. Zwischendurch sollte bei ähnlichen Temperaturen wie am Freitag Platz für etwas Sonne sein.

Am Sonntag könnten sich einzelne Nebel- oder Hochnebelfelder bereits als recht zäh erweisen, nach deren Auflösung steht einem verbreitet sonnigen und warmen Nachmittag jedoch nichts mehr im Wege. Höchsttemperaturen zwischen +20 und +24 Grad laden zu einem Gang nach draußen ein.

Noch etwas wärmer wird es bei weiterhin viel Sonne am Montag, zur Wochenmitte dann allmählich unbeständiger und kühler.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
15.09.2012
Sonntag
16.09.2012
Montag
17.09.2012
Dienstag
18.09.2012
+12 °C | +19 °C
+7 °C | +23 °C
+7 °C | +24 °C
+11 °C | +21 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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