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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 10.09.2012, 20:15 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Sommeraustreibung +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Bei der Winteraustreibung handelt es sich um einen alten Volksbrauch, bei dem im Februar oder März - häufig mit Feuern, Tanz und viel Geschrei - die kalte und dunkle Jahreszeit symbolisch "verjagt" wird. Im späten Sommer fehlt ein solches Fest; zumindest in diesem Jahr allerdings scheint das Wetter höchstselbst für eine solche Zeremonie zu sorgen, denn die sonnige und sehr warme Witterungsphase neigt sich einem abrupten Ende entgegen. Die Differenz der Höchsttemperaturen am Dienstag und Mittwoch wird mancherorts mehr als 15 Kelvin betragen.

Maxima von mehr als +30 Grad wurden am Sonntag vor allem entlang des Rheins, am Montag insbesondere an der Elbe gemessen. Die warme Luft subtropischen Ursprungs gelangte zwischen einem kräftigen Tiefdruckgebiet mit Zentrum unwesentlich östlich von Island und einem Hoch über Südosteuropa unter anderem nach Spanien, Frankreich und Deutschland. In der mittleren und oberen Troposphäre findet sich am Montagabend eine schwache westliche Strömung, in der eingelagert ein wenig markanter Kurzwellentrog den Osten Deutschlands in diesen Stunden überquert. Die durch ihn ausgelösten Hebungsvorgänge dürften in gewisser Weise zur Entstehung einzelner kräftiger Schauer und Gewitter am Nachmittag im östlichen Baden-Württemberg und in Teilen Bayerns beigetragen haben. Insgesamt ist die großräumige Konfiguration in Umstellung begriffen. Der zu dem Tief bei Island gehörende, recht imposante Langwellentrog greift über West- und Mitteleuropa nach Süden aus; der noch am Wochenende bestimmende Hochdruckrücken wird Stück für Stück weiter nach Osten abgedrängt. Auf der Vorderseite des Troges liegt die lang gestreckte Kaltfront des Tiefs, die am frühen Dienstagnachmittag den Nordwesten Deutschlands erreicht und das Bundesgebiet binnen etwa 24 Stunden nach Südosten passiert. In ihrem Vorfeld bildet sich voraussichtlich eine Konvergenzlinie aus, an der von Nordwest nach Südost voranschreitend örtlich kräftige Gewitter zu erwarten sind. Im Umfeld der Front selbst fällt dann schauerartig verstärkter Regen. Sie zeichnet sich darüber hinaus durch einen markanten Temperaturkontrast aus; die subtropische Warmluft wird unmittelbar durch polare Meereskaltluft ersetzt. Entsprechend deutlich gehen die Temperaturen zum Mittwoch hin zurück. Am Mittwoch überdeckt der Trog ganz Nord- und Mitteleuropa und reicht im Süden bis nach Algerien und Tunesien. Die massive Kaltluftadvektion sorgt postfrontal für ein vorübergehendes Auflockern der Bewölkung, im Bereich der Höhenkaltluft des Troges entwickeln sich aber bald neue Schauer und örtlich auch Gewitter. Im Lee der Alpen bildet sich am Golf von Genua ein für solche Lagen typisches Randtief aus.

Am Donnerstag tropft der Höhentrog in seinem Südteil über dem westlichen Mittelmeer ab, der kurzwellige Rest im Norden wird rasch nach Osten abgeführt. Er macht einem Rücken Platz, der zwar vorübergehend das durch die Kaltluftadvektion entstandene Bodenhoch stützt, jedoch von Warmluftadvektion stromab einer über die Britischen Inseln hinwegziehenden Frontalwelle überlaufen wird. Dabei handelt es sich um eine Welle an der Warmfront eines neuen kräftigen, sich vor die schottische Küste verlagernden Tiefs. Sie gestaltet das Geschehen vor allem im Nordwesten Deutschlands weiterhin unbeständig. Einer weiteren Frontpassage am Freitag folgend setzt sich zum Wochenende dann wieder vermehrt Hochdruckeinfluss durch.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 11.09.2012
In der Nacht zum Dienstag ziehen einige Wolken über Baden-Württemberg hinweg, Regen fällt aus ihnen zunächst aber nicht. Erst zum Morgen kann es am Rhein vereinzelt erste Tropfen geben. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +15 und +12 Grad.

Neben einigen mittelhohen und hohen Wolkenfeldern scheint am Vormittag gelegentlich die Sonne und die Luft erwärmt sich noch einmal auf Höchsttemperaturen von verbreitet um +25 Grad. Am frühen Nachmittag bilden sich, ausgehend vom Schwarzwald und der Schwäbischen Alb, örtlich kräftige Schauer und Gewitter. In Oberschwaben und Richtung Allgäu besteht dabei die Gefahr einzelner unwetterartiger Entwicklungen. Später kommt von Nordwesten her mit einem böig auffrischenden Westwind verbreitet schauerartig verstärkter Regen auf. In der Folge gehen die Temperaturen spürbar zurück.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+14 °C +26 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Viele Wolken, Regenschauer und Temperaturen von nur mehr um +15 Grad lassen es am Mittwoch in Baden-Württemberg zum ersten Mal "herbsteln". Ein mitunter lebhafter Wind trägt seinen Teil zu diesem Empfinden bei.

Auch am Donnerstag zeigt sich die Sonne selten, Regen fällt aber voraussichtlich nur noch in dosierten Mengen. Es bleibt recht kühl.

Freitag und Samstag gestalten sich alles in allem weiterhin leicht wechselhaft. Die Temperaturen steigen nur zögernd an.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
12.09.2012
Donnerstag
13.09.2012
Freitag
14.09.2012
Samstag
15.09.2012
+12 °C | +16 °C
+6 °C | +17 °C
+6 °C | +21 °C
+10 °C | +22 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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