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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 06.08.2012, 21:45 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Gemäßigtes Sommerwetter +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Kräftige Gewitter entluden sich auch am Wochenende wieder in Teilen Mitteleuropas, speziell am Sonntag in den Gebieten südlich der Donau. Unmittelbar am Alpenrand nahmen diese örtlich unwetterartigen Charakter an, in der Jachenau im südlichen Landkreis von Bad Tölz-Wolfratshausen ging 7 cm großer Hagel nieder. Im Laufe des Abends kamen dann von Südwesten her schauerartige und gebietsweise gewittrige Regenfälle auf, wobei vor allem im Westen und in der Mitte Deutschlands größere Niederschlagsmengen verzeichnet werden konnten. Im Bonner Stadtteil Roleber beispielsweise fielen 28 mm.

Gewitter und Regen standen im direkten und mittelbaren Zusammenhang mit einer Luftmassengrenze, die sich in den vergangenen Tagen diagonal über große Gebiete des europäischen Kontinentes erstreckte. Südlich davon war subtropische und mediterrane Warmluft dominant, die am Sonntag kurzzeitig auch in den Süden Deutschlands vordringen konnte. Nordwestlich der Front bestimmte vergleichsweise kühle Meeresluft das Geschehen. Auf der Rückseite eines Tiefdruckgebietes über dem Süden Skandinaviens kam zum Montag eine westliche Strömung in Gang, mit der sich die vormals lange Zeit quasistationäre Luftmassengrenze als Kaltfront in östliche Richtung in Bewegung setzte. Bis Montagabend wurde die feuchtwarme Luft aus ganz Deutschland verdrängt und durch die nachfolgende Meeresluft ersetzt. Bereits im Bereich der kühleren Luft hat sich im Laufe des Nachmittags ein großflächiges Regengebiet aus den Alpen heraus ins südöstliche Baden-Württemberg und nach Bayern vorgeschoben, das auf der Vorderseite eines scharfen kurzwelligen Höhentroges entstanden war. Dieser fungiert als Randtrog eines umfangreichen Langwellentroges über Nordeuropa und schwenkt bis Dienstagfrüh über Deutschland hinweg nach Polen und zur Ostsee. An der Südflanke des Langwellentroges bleibt die Höhenströmung am Dienstag zyklonal geprägt, wobei sich vor allem an den Küsten und generell in Schleswig-Holstein einige kräftige Schauer und Kaltluftgewitter entwickeln können. Immerhin liegen die Temperaturen in etwa 5,5 Kilometern Höhe über dem Norden Deutschlands im Trogbereich um -20 Grad, was im Tagesverlauf den Aufbau einer vertikal labilen Schichtung ermöglicht. Die zyklonale Höhenströmung mit eingelagerten schwachen Randtrögen kann auch südlich der Mittelgebirge für einzelne Schauer gut sein, meist behauptet sich hier aber heiteres und trockenes Wetter. Verstärktes Absinken spiegelt sich in steigendem Luftdruck am Boden und dem Aufbau eines Hochs über Frankreich wider. Zum Mittwoch wird der Haupttrog im Norden von einem auf dessen Rückseite einlaufenden Randtrog regeneriert. Während dieser ohne große Wetterwirksamkeit bereits in der Nacht über die Mitte Deutschlands hinwegschwenkt, formiert sich an der weit nach Osten weisenden Warmfront eines Tiefs bei den Azoren über den Britischen Inseln eine kleine Welle, die im Tagesverlauf von Westen her auf die mittleren Landesteile übergreift. Deren Ausprägung und genaue Zugbahn werden wie in der Konsequenz auch die daraus resultierende Niederschlagsverteilung von den einzelnen Vorhersagemodellen noch unterschiedlich simuliert. Uneingeschränkt sonnig verläuft der Tag zwischen Norddeutscher Tiefebene und Main aber sicherlich nicht. Mit der Passage eines weiteren Kurzwellentroges kommen am Donnerstag auch im Süden Deutschlands wieder vermehrt Schauer und - insbesondere an den Alpen - Gewitter auf. Unwettergefahr besteht dabei aller Voraussicht nach jedoch keine. Gleichzeitig wölbt sich über Westeuropa ein mächtiger Hochdruckrücken auf, der das schon am Dienstag entstandene Gebiet hohen Luftdrucks stützt und ein ebenso mächtiges Bodenhoch mit Schwerpunkt über den Britischen Inseln entstehen lässt.

An der Ostflanke von Rücken und Hoch fließt mit einer nördlichen bis nordöstlichen Strömung zum Wochenende recht frische Luft aus dem Bereich des sich allmählich ostwärts verlagernden Langwellentroges nach Mitteleuropa ein. Parallel dazu stößt in den Südwesten Europas, speziell nach Südspanien, extrem heiße Luft aus Nordafrika vor, was dort Temperaturen über +45 Grad und neue Hitzerekorde erwarten lässt.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 07.08.2012
Nur noch ganz vereinzelte Schauer sind in der Nacht zum Dienstag über Baden-Württemberg unterwegs, auch der anfängliche Regen im Osten Württembergs zieht rasch nach Bayern ab. Danach zeigt sich der Himmel teils wolkig, teils gering bewölkt. Die Temperaturen nächtigen zwischen +15 und +10 Grad.

Am Vormittag tut sich die Sonne regional mit einigen tiefen Wolkenfeldern schwer, setzt sich später aber überall immer häufiger durch. Dennoch können einzelne kurze, nicht sonderlich kräftige Regenschauer auftreten, die zum Abend wieder abklingen. Bei einem vor allem in den nördlichen Landesteilen tagsüber böig auffrischenden Westwind sind nicht mehr als +19 bis +23 Grad zu erwarten.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+14 °C +23 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch scheint in Baden-Württemberg zunächst häufig die Sonne, im Tagesverlauf schieben sich in die nördlichen Landesteile jedoch dichtere Wolken vor. Dort kann es am Nachmittag und Abend dann auch etwas regnen. Die Temperaturen steigen gegenüber den beiden vorangegangenen Tagen an und knabbern zumindest an Rhein, Neckar und Bodensee an der Sommermarke von +25 Grad.

Noch mehr geknabbert wird am Donnerstag, allerdings kommen später von Nordosten her einzelne Schauer auf. Kräftiger und von Blitz und Donner begleitet können diese am Spätnachmittag im Süden ausfallen.

Zum Ende der Woche stellt sich sonniges und allgemein trockenes Wetter ein. An den Temperaturen ändert sich wenig.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
08.08.2012
Donnerstag
09.08.2012
Freitag
10.08.2012
Samstag
11.08.2012
+12 °C | +24 °C
+12 °C | +25 °C
+12 °C | +24 °C
+11 °C | +24 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung