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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 30.07.2012, 21:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Wieder warm +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Verbreitet, aber längst nicht überall gingen am Wochenende in den zentralen Teilen Europas kräftige Gewitter nieder. In Deutschland meldeten zwei kleine Orte in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt, Langenenslingen-Ittenhausen und Mehringen, mit 63 Schrägstrich 62 mm innerhalb von 24 Stunden zwischen Samstag- und Sonntagfrüh die größten Regenmengen. Einigerorts traten stürmische Böen, vor allem auf den Gipfeln der Mittelgebirge Sturmböen auf. Mit den Gewittern wurde eine heiße und zum Ende zunehmend feuchte Luftmasse nach Osten abgedrängt; noch am Freitag meldete Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz mit +36,5 Grad die bisher höchste Temperatur des Jahres im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes.

Am Montag hat die Kaltfront auch das östliche und südöstliche Europa erreicht. Hinter ihr strömt, an der Südflanke eines sich abschwächenden Tiefdrucksystems über Skandinavien, von Nordwesten her frische Meeresluft nach Mitteleuropa ein. Ungleich deutlicher ausgeprägt als das Tiefdrucksystem am Boden präsentiert sich das korrespondierende Tief in der mittleren und oberen Troposphäre, das die komplette Nordsee und das Seegebiet zwischen Schottland und Island überdeckt. Es bildet am Dienstag eine dipolartige Struktur mit einem über das Skagerrak nach Südschweden und einem sich nach Westen verlagernden Zentrum aus. Während ein von Ersterem ausgehender Randtrog im Tagesverlauf über den Norden Deutschland schwenkt und in der hoch reichend kalten Luft vor allem nahe der Küsten einige Schauer und Gewitter auslöst, gliedert sich Letzteres einem neuen, auf die Britischen Inseln zusteuernden Trog an. Dadurch kann sich ein zu diesem Trog gehörendes Bodentief zum Mittwoch wenige hundert Kilometer vor der irischen Küste auf einen Kerndruck von weniger als 985 hPa intensivieren. Eingeleitet durch dessen Warmfront, die am Dienstagabend über den Nordwesten Deutschlands hinwegstreicht, wird auf der Vorderseite des Tiefs mit einer südwestlichen Strömung erneut subtropische Warmluft nach West- und Mitteleuropa advehiert. Großräumiges Absinken eines nachfolgenden Hochdruckrückens dämpft die Aktivität im Bereich der Front, so dass nur wenig Regen fällt. Am Mittwoch gelangt zunächst die Westhälfte Deutschlands auf die Vorderseite des bis dahin umfangreichen ostatlantischen Höhentroges, auf der ein erster kurzwelliger Anteil über die Südhälfte nach Nordosten abläuft. Mit Unterstützung der Orografie können sich dabei insbesondere inneralpin, möglicherweise aber auch bereits über den südlichen Mittelgebirgen erste Gewitter entwickeln. Am Donnerstag dringt die Kaltfront des Tiefs in die Westhälfte vor, richtet sich aber zusehends parallel zur überlagerten südwestlichen Höhenströmung aus und kommt dadurch im Verlauf nur noch sehr zögerlich weiter nach Südosten voran. In ihrem Umfeld sowie in der präfrontal lagernden Warmluftmasse sind kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten, in die Gebiete westlich des Rheins gelangt dagegen bereits wieder etwas weniger warme und trockenere Luft.

Zum Ende der Woche ändert sich an der großräumigen Situation nur wenig. Dominierend bleiben das Höhentief über den Britischen Inseln, das dort eine quasistationäre Lage einnimmt, sowie die südwestliche Strömung auf seiner Vorderseite. Darin eingelagert findet sich die erwähnte Kaltfront, die immer mehr die Rolle einer lang gestreckten Luftmassengrenze einnimmt und warme bis heiße Luft über dem südöstlichen Europa von kühlerer Meeresluft im Nordwesten trennt. Die Grenze erstreckt sich diagonal - mal etwas weiter im Nordwesten, mal nach Südosten verschoben - über Deutschland. Im Bereich der Warmluft, speziell in Bayern, muss dabei weiterhin mit zum Teil kräftigen Gewittern gerechnet werden.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 31.07.2012
Einige kompakte Wolkenfelder ziehen in der Nacht zum Dienstag vor allem über die nördlichen Teile Baden-Württembergs hinweg. Stellenweise fällt dort etwas Regen. Nach Süden hin verläuft die Nacht gebietsweise gering bewölkt oder klar. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +14 Grad am Rhein und +9 Grad südlich der Schwäbischen Alb.

Am Vormittag halten sich im Norden hartnäckig ein paar Wolken, zwischendurch kommt aber hier und da auch schon die Sonne zum Vorschein. Regen fällt kaum noch. Am Nachmittag setzt sich die Sonne insgesamt häufiger durch, nur vereinzelt gehen noch kurze und unbedeutende Schauer nieder. Die Temperaturen erreichen am Rhein Höchstwerte bis +25, sonst zwischen +20 und +23 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+13 °C +24 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Der meteorologische Höhepunkt der Woche wird passenderweise in deren Mitte erreicht, wenn bei viel Sonnenschein in ganz Baden-Württemberg Höchsttemperaturen um +30 Grad erwartet werden dürfen. Einzelne typische Wärmegewitter können sich am Nachmittag und Abend dieses Mittwochs im Allgäu sowie vom Südschwarzwald bis zur Schwäbischen Alb entwickeln. Meist bleibt es aber bis zum späten Abend noch trocken.

Nach einer zum Teil gewittrigen Nacht startet der Donnerstag teils sonnig, teils wolkig. Später wird es erneut schwülwarm, und besonders Richtung Südosten entladen sich zum Teil kräftige Gewitter.

Freitag und Samstag setzt sich das warme, aber zu Gewittern neigende Sommerwetter fort.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
01.08.2012
Donnerstag
02.08.2012
Freitag
03.08.2012
Samstag
04.08.2012
+13 °C | +30 °C
+17 °C | +28 °C
+15 °C | +27 °C
+13 °C | +28 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung