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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 23.07.2012, 22:30 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Viele 30er in der 30. +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Nachdem die Rufe nach Sommerwetter hierzulande schon fast unerträglich laut geworden sind, stellt sich in der 30. Woche des Jahres nun tatsächlich eine hochsommerliche Witterungsphase ein. Verbreitet werden ab Dienstag Höchsttemperaturen um +30 Grad erreicht, wobei durch das Wörtchen "um" in diesem Fall eher der Bereich nach oben als nach unten abgedeckt werden soll. Hinzu kommen jedoch vor allem in der zweiten Wochenhälfte eine zunehmende Schwüle sowie steigende Gewitter- und zunächst lokale, später verbreiteter Unwettergefahr.

Ziemlich rasch geht zu dieser Jahreszeit unter Hochdruckeinfluss und bei damit verbundener Sonneneinstrahlung die Erwärmung kühler Luftmassen vonstatten, wie am Wochenende und am Montag eindrucksvoll bewiesen wurde. Auf zwei äußerst kühle Nächte - an immerhin sechs Stationen konnten neue Rekordtiefstwerte für die letzte Julidekade registriert werden - folgte am Montag verbreitet ein Sommertag mit Höchsttemperaturen von +25 Grad und mehr. Das entsprechende Hochdruckgebiet liegt am Abend mit seinem Schwerpunkt über dem östlichen Mitteleuropa, genauer lokalisiert etwa im Grenzbereich zwischen Polen und Weißrussland. Es wird gestützt durch einen ausgeprägten Rücken in der mittleren und oberen Troposphäre, der sich quasi zonal von Südwest- über West und Mitteleuropa hinweg bis in den Westen Russlands erstreckt. Südlich davon findet man das Relikt des am Wochenende bestimmenden Höhentroges in Form eines abgeschlossenen Höhentiefs mit Zentrum über dem Tyrrhenischen Meer. Im Laufe des Dienstags ändert sich die Konfiguration insofern, als dass sich der Rücken in seinem mittleren Teil etwas nach Norden verschiebt und das Höhentief seinen Einfluss, markiert durch sinkendes Geopotenzial, über die Alpen nordwärts ausdehnt. Das Bodenhoch verlagert sich einige hundert Kilometer nach Osten; über West- und Mitteleuropa stellt sich eine flache Druckverteilung ein. An der Südwestflanke des Hochs gelangt mit einer südöstlichen Grundströmung nicht nur warme, sondern zunehmend auch feuchte Luft aus der zentralen Mittel- und Schwarzmeerregion zunächst in den Süden und bis zur Mitte Deutschlands. Zumindest nahe der Alpen und im Südschwarzwald sind mit Unterstützung der Orografie am Nachmittag und Abend erste Gewitter möglich. Am Mittwoch erreicht die feuchtwarme bis -heiße Luft auch den Norden. Damit verbunden steigt das nachmittägliche Gewitterrisiko landesweit deutlich an, wobei einmal entstandene Zellen sich ob der geringen Luftdruckgegensätze nur langsam verlagern und somit lokal begrenzt große Niederschlagsmengen zurücklassen können. Das Höhentief wandert derweil zögernd nordwärts und wird - zumindest teilweise und unter Abschwächung - zum Donnerstag wieder in die über Nordeuropa verlaufende Frontalzone integriert. Zwischen ihm und einem Trog über dem Ostatlantik wölbt sich über Frankreich ein Rücken auf, der in den Westen Deutschlands vordringt und die Gewitteraktivität dort vorübergehend erheblich dämpft.

Doch bereits am Freitag verlässt dieser Rücken Mitteleuropa in Richtung Osten, wodurch die Höhenströmung auf der Vorderseite des ostatlantischen Troges auf Südwest dreht und mit dessen Annäherung gleichzeitig vermehrt dynamische Hebungsantriebe in Gang gesetzt werden. Damit nimmt zum Wochenende die Gefahr kräftiger und organisierter Gewitter deutlich zu, zumal von Nordwesten her allmählich wieder kühlere Meeresluft nach Südosten drängt.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 24.07.2012
Schon sehr gute Augen - oder ein Teleskop - braucht, wer am nächtlichen Himmel über Baden-Württemberg in den kommenden Stunden einzelne hohe Wolkenfelder entdecken will. Vielerorts ist es sternenklar. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +14 Grad am Rhein und örtlich nochmals deutlich einstelligen Werten vor allem im südlichen Oberschwaben und im Allgäu sowie in höher gelegenen Mulden und Senken.

Am Dienstag strahlt verbreitet die Sonne, lediglich in den südlichen Regionen entwickeln sich im Laufe des Nachmittags größere Quellwolken. Im Allgäu und im Südschwarzwald kann es gegen Abend vereinzelt zu einem Schauer oder Gewitter reichen. Von Mannheim über Karlsruhe bis nach Freiburg und Konstanz erreichen die Temperaturen Höchstwerte zwischen +27 und +29, sonst um +25 Grad. Der Wind weht meist schwach, tagsüber etwas auflebend aus vorwiegend östlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+13 °C +28 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Mittwoch, Donnerstag und Freitag verlaufen in Baden-Württemberg - wie in den meisten anderen Gebieten Deutschlands auch - sonnig und hochsommerlich heiß. Die nachmittäglichen Höchsttemperaturen liegen um +30 Grad, an Rhein und Neckar können vor allem zum Ende der Woche hin auch +33 oder +34 Grad gemessen werden. Da die Luft aber auch feuchter wird, steigert sich das Schwüleempfinden. Die Schwüle entlädt sich zunächst nahe Bayern und südlich der Donau in örtlich kräftigen Gewittern, zum Freitag nimmt die Gewittergefahr generell zu.

Am Samstag muss dann voraussichtlich verbreitet mit zum Teil heftigen Gewittern gerechnet werden.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
25.07.2012
Donnerstag
26.07.2012
Freitag
27.07.2012
Samstag
28.07.2012
+14 °C | +30 °C
+16 °C | +33 °C
+17 °C | +33 °C
+18 °C | +29 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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