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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 16.07.2012, 21:45 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Kleiner Peak zur Wochenmitte +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Vor allem in den Boulevardzeitungen und ihren Ablegern im Web, allmählich vermehrt aber auch in seriösen Printmedien werden dieser Tage ungeduldige Stimmen ob der anhaltend kühlen und regenreichen Witterungsphase und Rufe nach baldigem Sommerwetter laut. Zur Monatsmitte und damit zur Halbzeit des meteorologischen Sommers bietet sich an dieser Stelle ein kurzer Rückblick an. Der aktuelle Monat verfolgt hinsichtlich der drei maßgeblichen Größen Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer einen ähnlichen Weg wie der vorangegangene Juni. Deutlich kühler als im langjährigen Mittel verläuft der Juli bislang lediglich im äußersten Westen Deutschlands, normal oder leicht übertemperiert dagegen in der Mitte und im Nordosten, teilweise auch im Süden. Das Niederschlagssoll ist im Flächenmittel bereits zu knapp 70 Prozent erfüllt, besonders nass war es bislang in Sachsen und Teilen Brandenburgs. Noch aufzuholen hat der Monat hinsichtlich der Sonnenscheindauer, die überall hinter den langjährigen Mittelwerten liegt.

Ehe die Sonne am Mittwoch hierzu zumindest in der Mitte und im Süden Deutschlands größere Anstrengungen unternimmt, stehen der Nordhälfte am Montagabend und Dienstag jedoch weitere nasse Stunden bevor. Insbesondere in einem Streifen vom Bergischen Land bis zum Erzgebirge summieren sich bis Dienstagabend verbreitet Niederschlagsmengen zwischen 20 und 25, zum Teil auch mehr als 30 mm. Dafür sorgt ein kleines Tiefdruckgebiet, das sich bereits Sonntagfrüh am Okklusionspunkt eines umfangreicheren Tiefs mit Zentrum einige hundert Kilometer südlich von Grönland über dem mittleren Nordatlantik formiert hat. Seither zog es, der vorherrschenden nordwestlichen Höhenströmung folgend, über Nordirland und das südliche Schottland hinweg und erreicht in der Nacht zum Dienstag - dann ohne erkennbaren Kern - die südliche Nordsee. Dynamische Hebungsprozesse, initiiert durch einen korrespondierenden Kurzwellentrog, sowie massive Warmluftadvektion in seinem Vorfeld stützen ein ausgeprägtes Regengebiet, das am späten Montagabend bereits große Teile Norddeutschlands überzieht. In beziehungsweise etwas südlich der Spur des Tiefs fällt tagsüber in besagtem Streifen über der Mitte noch längere Zeit Regen, wobei als maßgeblicher Initiator weiterhin Warmluftadvektion wirksam ist. Frontale Strukturen lassen sich jedenfalls schwerlich ausmachen und auch der Kurzwellentrog passiert das Bundesgebiet bereits bis zum späten Vormittag südostwärts. Unterfüttert wird der Transport warmer Luft durch die Annäherung eines breiten Hochdruckrückens zum Tagesende, der die Einflussnahme eines weit nach Osten vorgeschobenen Keils des Azorenhochs im Süden Deutschlands begünstigt. Selbiger ermöglicht in diesen Regionen auch den bereits zuoberst angekündigten sonnigen und warmen Mittwoch, wobei in den dafür bekannten Gebieten durchaus Höchsttemperaturen nahe +30 Grad möglich erscheinen. Im Norden dagegen kommt es infolge andauernder Warmluftadvektion, markiert durch die Warmfront eines neuen Tiefs über den Britischen Inseln, zu weiteren Regenfällen, die zur warmen Seite der Front hin auch konvektiv durchsetzt und damit kräftig sein können. Am Donnerstag zieht das Tief über die Nordsee hinweg und geht in einem nordeuropäischen Tiefdruckkomplex auf. Seine Kaltfront überquert Deutschland bereits in der ersten Tageshälfte - und damit ohne großes Unwetterpotenzial - von Nordwest nach Südost und tauscht die am Vortag in den Süden vorgedrungene Warmluft wieder mit kühler bis gemäßigt temperierter Meeresluft aus. Einzig Richtung Süd- und Südostbayern kann sich die Warmluft voraussichtlich länger behaupten, was dort mit einem erhöhten Risiko kräftiger Gewitter einher geht.

In der zweiten Wochenhälfte und Richtung Wochenende stellt sich dann erneut eine Troglage über West- und Mitteleuropa ein, was letztendlich wieder auf wechselhaftes und kühles Sommerwetter mit im Tagesgang auflebender Schauertätigkeit hinausläuft. Bei Zufuhr sehr kühler Nordmeerluft könnten speziell die Nächte empfindlich frisch werden.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 17.07.2012
Zunächst gering bewölkt oder klar verläuft die Nacht zum Dienstag im südlichen Baden-Württemberg, über den Norden ziehen dagegen dichte Wolkenfelder hinweg. Zwischen Nordbaden und Hohenlohe fällt stellenweise Regen. Zum Morgen wird es auch im Süden wolkiger, dort bleibt es aber trocken. Der Wind frischt im Laufe der Nacht auf, im Hochschwarzwald sind einzelne Sturmböen möglich. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +16 Grad in Nordbaden und +9 Grad im Süden.

Am Tage prägen viele Wolken das Bild, die Sonne zeigt sich nur sporadisch. Aus dem zunächst recht einheitlich erscheinenden Wolkenteppich entwickeln sich zum Nachmittag Quellwolken, die hier und da kurze Schauer hervorbringen. Temperaturmäßig reicht es nur für Höchstwerte zwischen +15 und +20 Grad, am südlichen Oberrhein auch ein wenig mehr. Der Wind weht weiterhin mäßig bis frisch und in Böen stark aus West bis Nordwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+15 °C +20 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Der sommerliche Höhepunkt dieser Woche steht Baden-Württemberg am Mittwoch bevor, wenn zwar nicht ungetrübter, so doch reichlicher Sonnenschein und Temperaturen bis +27 Grad für einen Tag an das vom Kalender angezeigte Datum erinnern. Zum späten Abend entwickeln sich jedoch örtlich erste Schauer.

Wechselnd wolkig zeigt sich der Donnerstag, gebietsweise fällt etwas Regen. Die Temperaturen gehen bereits wieder mehr oder weniger deutlich zurück.

Freitag und Samstag bleibt es wechselhaft mit Schauern und kurzen Gewittern auf einem vergleichsweise kühlen bis moderaten Temperaturniveau.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
18.07.2012
Donnerstag
19.07.2012
Freitag
20.07.2012
Samstag
21.07.2012
+14 °C | +26 °C
+17 °C | +23 °C
+13 °C | +21 °C
+10 °C | +22 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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