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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 09.07.2012, 22:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Sommer auf Stand-by +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Das vergangene Wochenende schloss einen an schweren Gewittern bemerkenswert reichen Witterungsabschnitt in weiten Teilen Europas ab. Noch einmal kam es vor allem am Freitag auch in Deutschland zu unwetterartigen Entwicklungen, betroffen waren insbesondere der Norden und Osten. In Lichtantenne im Landkreis Zwickau (Sachsen) fielen dabei 68 mm Niederschlag. Allein durch Blitzschlag verloren insgesamt sechs Menschen ihr Leben, Dutzende weitere wurden durch umherfliegende Gegenstände oder infolge von Unfällen verletzt. Der Gesamtschaden beträgt mehrere Millionen Euro.

Über das Wochenende hat sich die seit etwa Mitte der vergangenen Woche bestimmende schwülwarme Luft Richtung Südosteuropa zurückgezogen, der Okklusion eines sich am Montagabend über dem Skagerrak befindlichen Tiefs folgte von Westen her peu à peu kühlere Meeresluft nach. Die nicht als einheitliche Linie, sondern vielmehr als breite Übergangszone erkennbare Grenze zwischen den beiden unterschiedlichen Luftmassen verläuft über den Alpenraum hinweg, wo auch weiterhin örtlich kräftige Gewitter zu beobachten waren und sind. Derweil dauert die Hitzewelle mit Höchsttemperaturen von über +35 Grad im Südosten Europas an. In der höheren Troposphäre bildet sich ein breiter Langwellentrog ab, der quasi ganz Nord- und Nordwesteuropa überdeckt. Darin eingelagert lassen sich mehrere Teil- und Randtröge erkennen, die infolge ihrer Schwenkbewegung dynamische Hebungsprozesse initiieren und das Wettergeschehen vielerorts weiterhin unbeständig gestalten. Ein solcher Randtrog zieht im Laufe des Dienstags vom Süden Englands über die südliche Nordsee hinweg nach Südskandinavien. Er löst im Nordwesten Deutschlands verbreitet Schauer und Gewitter aus, die zwar kaum Unwetterpotenzial besitzen, durch Einsickern etwas kälterer Luft in größeren Höhen und der damit verbundenen Labilisierung der vertikalen Schichtung aber örtlich durchaus kräftig ausfallen können. Gleiches gilt für den Süden Bayerns; dort ist es jedoch nicht kalte Luft in der Höhe, sondern die insgesamt wärmere und feuchtere Luft, in der das Potenzial für zum Teil markante konvektive Entwicklungen steckt. Am Mittwoch nimmt das mittlere Fragment des Langwellentroges über den Britischen Inseln die Gestalt eines abgeschlossenen Höhentiefs an, unter seiner Vorderseite kommen West- und Mitteleuropa in einer zyklonal konturierten und kräftigen südwestlichen Höhenströmung zum Liegen. Dies bedeutet nichts weiter als eine einstweilige Fortsetzung des wechselhaften Wetters mit Schauern und Gewittern, die sich schwerpunktmäßig erneut auf den Nordwesten - in der Nähe der höhenkältesten Luft - sowie auf Bayern - im Bereich der dort lagernden feuchtwarmen Luft - konzentrieren. Unter Einbeziehung des bereits erwähnten Tiefs über dem Skagerrak formiert sich im Bodendruckfeld eine ausgedehnte Tiefdruckzone, an deren südlichen Rand sich über Frankreich und Deutschland allmählich eine westliche Strömung durchsetzt. Mit ihr werden zum Abend auch die letzten Reste feuchtwarmer Luft im Südosten Deutschlands ausgeräumt.

In der zweiten Wochenhälfte etabliert sich eine für die Hochsommerzeit bemerkenswert kräftige und weit südlich angesiedelte Frontalzone, die über den mittleren Nordatlantik sowie West- und Mittel- bis nach Nordosteuropa verläuft. Darin eingestreute kurzwellige Tröge liefern zeit- und gebietsweise dynamisch generierte Hebungsantriebe und verlängern die unbeständige und zunehmend kühle Episode. Ein kräftige Tiefdruckentwicklung könnte zum Wochenende hin gar für einen Sommersturm gut sein.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 10.07.2012
In der Nacht zum Dienstag ziehen anfangs noch Quellwolken und Reste selbiger über Baden-Württemberg hinweg, lösen sich später aber vollends auf. Einige Tropfen fallen höchstens noch in der Kurpfalz und im Kraichgau. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +15 und +11 Grad, in geschützten Senken und Mulden auch knapp im einstelligen Bereich.

Nach einem sonnigen Tagesbeginn entwickeln sich im weiteren Verlauf kleinere und größere Cumuli und daraus etwa ab Mittag auch der ein oder andere Regenschauer. Die Schauer sind eng begrenzt und von kurzer Dauer, reichen aber ohne entsprechenden Schutz durchaus zum nass werden aus. Vor allem in den südlichen Regionen kann es auch blitzen und donnern. Zum Abend klingen die Schauer allmählich ab. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen +22 und +27 Grad, wobei die Spitzen einigen wenigen Orten am südlichen Oberrhein und Bodensee vorbehalten sind. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+13 °C +24 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch versteckt sich die Sonne in ganz Baden-Württemberg häufig hinter kompakten Wolken. Zwischen Bodensee und Allgäu fällt immer wieder und zum Teil gewittriger Regen, in den übrigen Regionen regnet es nur vereinzelt etwas. Die Höchsttemperaturen liegen nur noch wenig über +20 Grad.

Am Donnerstag bleibt es meist stark bewölkt, Regen fällt aber selten. Die Temperaturen ändern sich gegenüber dem Vortag kaum.

Am Freitag kommt von Frankreich her länger anhaltender und gebietsweise kräftiger Regen auf.

Das Wochenende wird wechselhaft, kühl und zeitweise windig.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
11.07.2012
Donnerstag
12.07.2012
Freitag
13.07.2012
Samstag
14.07.2012
+14 °C | +23 °C
+12 °C | +21 °C
+12 °C | +20 °C
+14 °C | +18 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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