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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 25.06.2012, 21:45 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Auf dem Weg zu Hochsommerlichem +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Mit der Sommersonnenwende am vergangenen Donnerstag hat auf der nördlichen Hemisphäre nun auch astronomisch beziehungsweise "auf dem Kalender" der Sommer begonnen. Dass solche fixen Daten oftmals wenig mit der meteorologischen Realität gemein haben, wurde bereits in der Vergangenheit ein ums andere Mal bewiesen. Die angebrochene Woche jedoch bringt Mitteleuropa nun zunehmend sommerliches, zum Ende gar hochsommerliches Wetter. Neben hohen Temperaturen stehen dabei jedoch auch alsbald wieder kräftige Gewitter zu erwarten.

Die Okklusion eines nach Südschweden ziehenden Tiefdruckgebietes leitete am Sonntag nicht nur die Zufuhr recht kühler Luft polarer Herkunft nach Mitteleuropa ein, sondern brachte vor allem dem Norden Deutschlands auch einiges an Regen. In Wrixum auf der nordfriesischen Insel Föhr fielen innerhalb von 24 Stunden bis Montagfrüh 36 mm, nicht allzu weit davon entfernt auf dem Festland verzeichnete Bordelum 34 mm. In der Nacht erreichte die Front den alpinen Raum, wo sie auch tagsüber noch verweilte. Im Bereich des zu dem Tief korrespondierenden Höhentroges reicht die Kaltluft vor allem nördlich der Mittelgebirge bis in große Höhen, entsprechend entwickelten sich dort zahlreiche Schauer und einzelne Gewitter. Derweil hat von Südwesten her bereits Geopotenzialanstieg eingesetzt, was in erster Linie der Schwenkbewegung des Troges nach Osten geschuldet ist. Das Bodentief ändert seine Position zunächst wenig, verlagert sich bis Dienstagmittag unter Abschwächung dann aber doch allmählich Richtung Baltikum. Gleichwohl kommt es in seinem Einflussbereich im Nordosten Deutschlands weiterhin zu Schauern und - als Folge des großen Druckgradienten an seiner Südwestflanke - stürmischen Böen und einzelnen Sturmböen. Nach Westen und Südwesten sorgt ein vom nahen Atlantik sich langsam ostwärts bewegender Hochdruckrücken für großräumiges Absinken; teilweise überkompensiert wird dieses jedoch durch über die Rückenachse hinaus ausgreifende Warmluftadvektion, die in Verbindung mit der nordostwärts voranschreitenden Warmfront eines Tiefdrucksystems westlich der Britischen Inseln steht. Ein in die Rückseite des dann nordosteuropäischen Höhentroges hinein- und über die Mitte Deutschlands ablaufender Sekundärtrog tut sein Übriges, dass der Tag auch abseits der Schauer im Nordosten nicht gänzlich störungsfrei und sonnig über die Bühne geht. Am Mittwoch kommt eine weitere kurzwellige Struktur ins Spiel, die über die Britischen Inseln und die südliche Nordsee ostwärts abläuft und den Rücken abbaut. Die durch diesen Trog initiierten Hebungsvorgänge finden in der am Tag zuvor eingeströmten warmen und recht feuchten - also potenziell labilen - Luftmasse statt, so dass verbreitet Schauer und Gewitter ausgelöst werden. Unmittelbar nach Passage des Kurzwellentroges wölbt sich über Westeuropa erneut ein Rücken auf, der am Donnerstag über das Bundesgebiet hinweg ostwärts wandert. In dessen Bereich und auf der Vorderseite des ostatlantischen Tiefdrucksystems intensiviert sich die südwestliche Strömung und der Warmlufttransport nach West- und Mitteleuropa erneut.

Im weiteren Verlauf bis zum Wochenende stellt sich eine für europäische Verhältnisse klassische sommerliche Gewitterlage ein. Dabei bleibt auf der Vorderseite eines weit nach Süden ausgreifenden Troges über dem östlichen Nordatlantik die Südwestströmung erhalten; darin eingebettet erstreckt sich eine Luftmassengrenze diagonal über den Kontinent hinweg und trennt sehr warme subtropische Luft im Südosten von kühlerer Meeresluft im Nordwesten. In deren Vor- und Umfeld kommt es zeit- und gebietsweise zu kräftigen Gewittern, die zum Teil unwetterartige Ausmaße annehmen können und bei dieser Konstellation auch sicherlich irgendwo werden.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 26.06.2012
Häufig gering bewölkt, gebietsweise auch längere Zeit klar verläuft die Nacht zum Dienstag in Baden-Württemberg. Später ziehen von Westen her einige mittelhohe und hohe Wolkenfelder heran, es bleibt aber überall trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +12 und +8 Grad.

Am Morgen verschleiern die in der Nacht aufgezogenen Wolken in manchen Gebieten den Sonnenaufgang, ganz vereinzelt können ein paar Regentropfen fallen. Im Laufe des Vormittags setzt sich die Sonne dann immer öfter durch und lässt sich ihre Vormachtstellung an diesem Tag auch nach Mittag nicht mehr streitig machen. Lediglich vom Hochrhein bis zum Allgäu entwickeln sich größere Quellwolken mit einem kleinen Schauerrisiko. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte meist etwas über +20, am Rhein bis +25 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+11 °C +24 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch ziehen im Tagesverlauf einige Schauer und Gewitter über Baden-Württemberg hinweg. Dazwischen gibt es aber auch sonnige Abschnitte, so dass bei an der Sommertagsgrenze kratzenden Höchsttemperaturen ein schwülwarmer Gesamteindruck entsteht.

Das Schwüleempfinden verstärkt sich zum Donnerstag noch, wenn die Temperaturen zumindest in Rheinnähe bis auf +30 Grad und die Taupunkte auf Werte um +20 Grad steigen. Am Nachmittag entwickeln sich zunächst vor allem über den Bergen einzelne Gewitter, im Laufe des Abends und gen Nacht treten diese etwas verbreiteter auf.

Am Freitag und auch am Wochenende bleibt es schwülwarm bis -heiß und gewittrig. Die Gewitter können örtlich kräftig ausfallen insbesondere mit der Gefahr starken Regens.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
27.06.2012
Donnerstag
28.06.2012
Freitag
29.06.2012
Samstag
30.06.2012
+14 °C | +25 °C
+13 °C | +30 °C
+18 °C | +31 °C
+19 °C | +27 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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