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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 04.06.2012, 22:15 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Eine nasse erste Juniwoche +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Gegensätzlich zum gesamten Mai, der in der Bilanz und verglichen mit den klimatologischen Mittelwerten in Deutschland deutlich zu trocken abschloss, verlief der Juniauftakt vor allem in den mittleren und südlichen Landesteilen über das Wochenende recht nass. In einem Streifen von Oberschwaben bis ins südöstliche Oberbayern kamen - teilweise mit kräftigen Gewittern einhergehend - zwischen Freitag- und Montagfrüh verbreitet zwischen 25 und 40 mm Niederschlag zusammen, in Chieming sogar 56 mm. Vielfach zweistellige Summen registrierte man innerhalb dieser drei Tage auch im Westen und Südwesten, nahezu niederschlagsfrei blieb einzig - und ausgerechnet - der in den Vorwochen ohnehin meist trockene Nordosten. Doch der zumindest von Natur und Landwirtschaft erwartete Regen kommt dort mit etwas Verzögerung in der Nacht zum Dienstag an.

Ein vergleichsweise komplexes Druck- und Strömungsmuster hat sich dieser Tage über dem atlantisch-europäischen Raum etabliert. Dominantes Gebilde ist und bleibt vorerst ein nordeuropäischer Höhentrog, dessen Hauptachse sich über das vergangene Wochenende jedoch deutlich verschoben hat und am Montagabend eine West-Ost-Orientierung aufweist. Als zweiter Impulsgeber fungiert ein umfangreiches Höhentief über dem mittleren Nordatlantik, von dem sich am Sonntag ein Randtrog loslösen und die teilweise gewittrigen Niederschläge im Süden Deutschlands initiierten konnte. Dieser Randtrog hat im Laufe des Montags adriatische Gewässer erreicht; doch die im Norden wartende polare Kaltluft konnte auf der Rückseite des korrespondierenden Bodentiefs, das am Sonntag über den Süden Deutschlands hinwegzog, entgegen vorwöchentlicher Erwartung noch nicht bis zu den Alpen vordringen. Dies wusste ein weiteres Randtief zu verhindern, das auf der Vorderseite eines dem nordeuropäischen Haupttroges zugehörigen Randtroges aus derselben Tiefdruckrinne wie sein Vorgänger entstanden war und sich samt einem umfangreichen Regengebiet am Montag über den Norden und die Mitte des Landes hinweg gen Osten verlagert hat. Auf der Rückseite dieses zweiten Randtiefs beziehungsweise dessen Kaltfront hindert die bereit liegende Kaltluft aber nun nichts mehr an ihrem nach Süden gerichteten Vorstoß, der von einem nachrückenden Hoch durch Verschärfung der Luftdruckgegensätze zusätzlich unterstützt wird. Dem Bodenhoch überlagert findet sich ein eher flacher Hochdruckrücken, beide bewegen sich am Dienstag über Deutschland hinweg ostwärts. Um der Regelmäßigkeit Willen schickt zum Mittwoch hin wieder das atlantische Höhentief einen Randtrog, der - in Verbindung mit dem okkludierenden Frontensystem eines Tiefs über den Britischen Inseln - verbreitet für neue Regenfälle sorgt. Dann jedoch gehen das Höhentief und der nordeuropäische Höhentrog, der ebenfalls eine zunehmend abgeschlossene Form annimmt und sich nach Westen ausweitet, ineinander auf. Die zyklonale Aktivität bleibt allerdings ungebrochen und so steuert ein weiterer - dann gemeinsamer - Randtrog am Donnerstag auf Westeuropa zu. In seinem Vorfeld wölbt massive Warmluftadvektion einen Rücken auf, in dessen Einflussbereich vor allem im Süden und Südosten ein sonniger und sommerlich temperierter Feiertag erwartet werden darf.

Mit der Passage einer Kaltfront, in deren Vorfeld sich schon am Donnerstagnachmittag in der Westhälfte Deutschlands Gewitter entwickeln, strömt am Freitag und Samstag erneut kühlere, jedoch nicht ganz so kühle Luft wie zu Beginn der Woche nach West- und Mitteleuropa ein. Der unbeständige Wettercharakter bleibt dabei auch am Wochenende bestehen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 05.06.2012
In der Nacht zum Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt der Schauertätigkeit allmählich in den Südosten Baden-Württembergs, in den übrigen Regionen bleibt es später trotz weiterhin starker Bewölkung überwiegend trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +9 Grad im Süden und +6 Grad im nördlichen Baden.

Am Tage benötigt die Sonne eine gewisse Zeit, um sich durch die vor allem am Vormittag noch reichlich vorhandenen Wolkenfelder zu kämpfen. Am Rhein gelingt ihr dies deutlich eher als in Oberschwaben und im Allgäu, wo die Wolkendecke wohl erst am frühen Nachmittag nachhaltig aufreißt. Zuvor können dort auch noch ein paar Regentropfen oder etwas Sprühregen fallen. Die Temperaturen steigen nur am Rhein über die +20-Grad-Marke, sonst auf höchstens +14 bis +18 Grad. Es weht ein meist schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+7 °C +21 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Schon in der Nacht zum Mittwoch fällt in Baden-Württemberg aus vielen Wolken hier und da leichter Regen, im Tagesverlauf zieht dann ein großflächiges Niederschlagsgebiet von West nach Ost durch. Besonders nach Osten hin können auch Gewitter eingelagert sein. Dem Regen folgen am Nachmittag von Frankreich her noch einzelne Schauer und Gewitter nach.

An Fronleichnam scheint zunächst häufig die Sonne und es wird warm. Am Mittag zeigen die Thermometer schon vielfach Werte zwischen +22 und +25 Grad, später auch noch mehr an. Im Laufe des Nachmittags aber kommen von Südwesten her Gewitter und nachfolgend kräftige schauerartige Regenfälle auf.

Am Freitag wechseln sich Sonne und Wolken ab, es bleibt überwiegend trocken.

Am Samstag treten wieder vermehrt Schauer auf, die Temperaturen erreichen Höchstwerte um +20 Grad.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
06.06.2012
Donnerstag
- Fronleichnam -
07.06.2012
Freitag
08.06.2012
Samstag
09.06.2012
+11 °C | +19 °C
+13 °C | +28 °C
+16 °C | +22 °C
+10 °C | +20 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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