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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 28.05.2012, 21:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Vorerst noch warm +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Überwiegend von der freundlichen Seite präsentierte sich das Pfingstwetter 2012 in Mitteleuropa, wenngleich am Sonntag einige in dieser Hartnäckigkeit zuvor nicht erwartete Wolkenfelder mit ein paar Spritzern Regen den Gesamteindruck doch etwas trübten. Nachmittagstemperaturen zwischen +20 und +25 Grad luden dennoch vielfach zu außerhäuslichen Aktivitäten oder dem ein oder anderen Ausflug ein. Und das recht warme Wetter setzt sich in der begonnenen, verkürzten Arbeitswoche zunächst fort; vermehrt aufkommende Schauer und Gewitter zur Wochenmitte kündigen jedoch einen bevorstehenden Wechsel an.

Am Montagabend befindet sich Mitteleuropa am Ostrand hohen Geopotenzials, das sich vom westlichen Mittelmeerraum über Frankreich und die Britischen Inseln hinweg nordwärts erstreckt und in einem abgeschlossenen Höhenhoch über dem isländischen Raum mündet. Ausgehend von dieser Zone weist - quasi als "Lückenfüller" zwischen einem südosteuropäischen Höhentief und einem nordeuropäischen Trog - ein Hochdruckrücken über die Mitte Deutschlands ostwärts nach Polen und zur Ukraine. Reste der am Sonntag in Verbindung mit einem Kurzwellentrog eingeströmten feuchteren Luft halten sich über dem Süden und Südosten Deutschlands, wo sich im Tagesverlauf einzelne, jedoch nicht weiter dramatische Schauer und Gewitter entwickelten. Während sich die makroskaligen Strukturen in der Höhe auch im Bodendruckfeld gut abbilden, herrscht über Mitteleuropa nur eine flache Druckverteilung vor. Daran ändert auch der in der Nacht zum Dienstag an der Südflanke des nordeuropäischen Langwellentroges über den Süden Skandinaviens hinwegschwenkende Randtrog nichts, der über dem Skagerrak eine Tiefdruckentwicklung initiiert. Allerdings kommt auf der Rückseite des resultierenden, bis Mittwoch über Nordpolen und die baltischen Staaten nach Nordwestrussland ziehenden Tiefs dessen Kaltfront deutlich nach Süden voran und erreicht im Laufe des Dienstags bereits die Mitte Deutschlands. Hinter ihr fließt ein Schwall polarer Kaltluft in den Norden ein. Im Süden, vor allem aber im Südosten des Landes entwickeln sich in der dort nach wie vor lagernden warmen und moderat feuchten Luft erneut einige Schauer und Gewitter. Am Mittwoch stößt die Kaltfront in ihrem Ostteil noch etwas weiter nach Süden vor, im Westen gewinnt die kältere Luft dagegen kaum an Raum. Das liegt daran, dass der nordeuropäische Langwellentrog seine Lage und Form kaum ändert, mangels weiterer Kaltluftadvektion sich demnach auch nicht weiter nach Süden ausdehnt. Vielmehr etabliert sich an seinem Südrand über Mitteleuropa eine westliche Höhenströmung mit einer erkennbaren nördlichen Komponente, in der kurzwellige Trog-Rücken-Muster in rascher Folge südostwärts ablaufen und in der Südwesthälfte Deutschlands einige, örtlich kräftige Schauer und Gewitter auslösen. Die treten am Donnerstag verbreitet auf, wenn sich zwischen einem über dem Ostatlantik aufwölbenden Rücken und dem dann schließlich doch weiter nach Süden vordringenden Trog im Norden in Folge zunehmender Potenzialgegensätze die nordwestliche Höhenströmung kräftigt und sich entsprechend die dynamischen Hebungsvorgänge intensivieren. Wahrscheinlich entsteht dabei aus einer über den Norden Deutschlands hinwegziehenden Welle ein eigenständiges Tief; eine weitere Zyklogenese kommt über Südnorwegen mit Annäherung des den Haupttrog nach Süden ausweitenden Randtroges in Gang.

Auf der Rückseite beider, räumlich nur wenig getrennten Tiefzentren flutet Kaltluft arktischer Herkunft zum Freitag ganz Mitteleuropa. Dabei gehen die Temperaturen in etwa 1.500 Meter Höhe über ganz Deutschland auf Werte um den Gefrierpunkt zurück, was für die meisten Landesbewohner lediglich Höchsttemperaturen zwischen +10 und +15 Grad erwarten lässt. In den Nächten muss stellenweise mit Boden- oder sogar leichtem Luftfrost gerechnet werden.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 29.05.2012
Einige am Montagnachmittag entstandene Quell- und Schichthaufenwolken lösen sich in der Nacht zum Dienstag über Baden-Württemberg auf, die demnach nur gering bewölkt oder klar verläuft. Die Tiefsttemperaturen liegen um +10 Grad in den nördlichen Landesteilen und bei +5 Grad im Allgäu.

Tagsüber scheint zunächst häufig die Sonne, im Tagesverlauf gesellen sich erneut einige Quellwolken hinzu. Bereits am späten Vormittag sind südlich der Schwäbischen Alb erste Schauer und kurze Gewitter möglich, am Nachmittag können diese dann auch in den anderen Regionen auftreten. Vielerorts bleibt es aber durchweg sonnig und trocken. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen +20 und +26 Grad mit dem oberen Ende am nördlichen Oberrhein. Der Wind weht abseits von Schauern und Gewittern schwach bis mäßig aus Nordwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+11 °C +26 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch wechseln in Baden-Württemberg stark bewölkte Phasen mit sonnigen Abschnitten ab, in der zweiten Tageshälfte entwickeln sich vor allem in den südlichen Landesteilen einige zum Teil kräftige Schauer und Gewitter. Die Temperaturen gehen im Vergleich zu Montag und Dienstag etwas zurück.

Unbeständig mit schauerartigen Regenfällen und örtlichen Gewittern verläuft der Donnerstag, dabei bleibt es allerdings noch mäßig warm.

Zum Ende der Woche wird es deutlich kühler. Bei Höchsttemperaturen um +15 Grad kommt es am Freitag im äußersten Süden noch zu länger anhaltenden Regenfällen, sonst zu einzelnen Schauern. Am Samstag bleibt es meist trocken.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
30.05.2012
Donnerstag
31.05.2012
Freitag
01.06.2012
Samstag
02.06.2012
+12 °C | +24 °C
+11 °C | +22 °C
+12 °C | +16 °C
+4 °C | +15 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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