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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 07.05.2012, 21:30 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Wechselhaftes mit frühsommerlichem Einschub +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Räumlich zweigeteiltes Wochenendwetter herrschte an den beiden zurückliegenden Tagen in Deutschland, an denen grob formuliert eine kühle, aber vergleichsweise trockene Nordhälfte einer zwar deutlich milderen, aber verbreitet nassen Südhälfte gegenüberstand. Nur einstellige Höchstwerte wurden am Sonntag im Mittelgebirgsraum unter dichten Wolken erreicht, bis +18 Grad und örtlich ein paar Zehntel mehr dagegen in Baden-Württemberg. Über zwei Tage aufsummierte Niederschlagsmengen von zum Teil mehr als 30 mm zeugen aber auch von reichlich Feuchtigkeit in der warmen Luft, die immer wieder in Form kräftiger und gewittriger Regenschauer zu Boden fiel.

Deutlich ruhiger ging es da am Montag zu, nachdem die schauer- und gewitteranfällige Warmluftmasse über die Alpen nach Süden abgedrängt worden war. Im Tagesverlauf hat sich - relativ zur weitläufigen Umgebung betrachtet - über Mitteleuropa hoher Luftdruck etabliert, der sich auf den Bodenwetterkarten in Form einer zwar breiten, aber nicht sonderlich stabil wirkenden Hochdruckzone abbildet. Darüber hinweg verläuft eine nicht gänzlich glatte, jedoch aufgefächerte Frontalzone, aus der nennenswerte Antriebe für großräumige Hebungs- oder Absinkprozesse zunächst nicht zu erwarten sind. Im Laufe des Dienstags verschiebt sich die nord-süd-exponierte Hochdruckzone ein Stück nach Osten; zwischen ihr und einem Tief vor der Nordostküste Schottlands stellt sich über Mitteleuropa eine südwestliche bis südliche Strömung ein, mit der zunehmend wärmere Luft herangeführt wird. Doch die Warmluftadvektion bleibt nicht ohne Folgen in Bezug auf nach oben gerichtete Vertikalbewegungen der Luft; unterstützend wirkt letztendlich noch eine sowohl am Boden in Form einer flachen Welle als auch in der Höhe als Kurzwellentrog in Erscheinung tretende und über die Mitte Deutschlands hinwegziehende Struktur. Damit verbunden kommt zum Nachmittag von Südwesten her verbreitet Regen auf. Im Nordwesten und Norden, wo die Luft in größeren Höhen zunächst noch kälter ist und damit eine labile Schichtung vorherrscht, sorgt derweil ein weiterer Kurzwellentrog für schauerartig durchsetzte und teilweise gewittrige Regenfälle. Am Mittwoch verbleiben West- und Mitteleuropa im Bereich der südwestlichen Strömung, innerhalb derer weitere kurzwellige Features das Geschehen unbeständig gestalten. In der im Vergleich zum Vortag niedertroposphärisch noch etwas wärmeren und feuchteren Luft entwickeln sich dann häufig Schauer und Gewitter, die lokal kräftig ausfallen und neben flüssigem Niederschlag auch Hagel und vor allem Richtung Norden stürmische Böen hervorbringen können. Zum Donnerstag verlagert sich ein neues Tief auf nordöstlichem Kurs über die Britischen Inseln und die Nordsee hinweg nach Südnorwegen, wo es am Freitag erwartet wird. An seiner Südostflanke hält der Warmlufttransport nach West- und Mitteleuropa unvermindert an und intensiviert sich gar noch, was in Teilen Süd- und Ostdeutschlands einen frühsommerlichen Tag erwarten lässt. Die Aufwölbung eines Hochdruckrückens bewirkt zudem Absinken und damit ein Abtrocknen der Luftmasse, so dass hier verbreitet die Sonne scheint. Nach Nordwesten hin formiert sich dagegen bereits deutlich abgesetzt vor der Kaltfront ein linienartig organisiertes Band mit Schauern und Gewittern.

Die Kaltfront erreicht in der Nacht zum Freitag den Nordwesten und etwa 24 Stunden später die Alpen. Je nach Eintreffzeit sind bei ihrer Passage markante Entwicklungen hinsichtlich kräftiger Gewitter möglich; dies bevorzugt dort, wo der Kaltfrontdurchgang in den Nachmittagsstunden erfolgt - nach augenblicklichem Stand in der Mitte und im Süden Deutschlands. Postfrontal fließt zum Wochenende polare Kaltluft ein.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 08.05.2012
Letzte kleine Schauer fallen am Abend rasch in sich zusammen; die anschließende Nacht zum Dienstag verläuft in Baden-Württemberg gering bewölkt oder klar und offenbart Blicke auf den zur Zeit auffallend großen Mond, der am Sonntagmorgen - kurz nach Vollmond - den erdnächsten Punkt seiner Bahn erreicht hat. Später bilden sich lokale Nebelfelder aus. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +8 Grad im Norden und örtlich nahe dem Gefrierpunkt im Allgäu sowie in den Hochtälern des Schwarzwaldes.

Der Tag beginnt zunächst mit reichlich Sonnenschein, wenngleich sich bereits am Vormittag immer dichtere hohe Wolkenfelder vor den blauen Himmel schieben. Im Laufe des Nachmittags verdichtet sich die Bewölkung weiter und von Frankreich her kommt Regen auf, der bis zum Abend weite Landesteile erfasst. Nur wenige Tropfen fallen im äußersten Südosten. Vor dem Regen erreichen die Temperaturen Höchstwerte um +20, am Bodensee und am Oberrhein +23 oder +24 Grad. Der Wind weht erst schwach, im Tagesverlauf etwas auflebend aus Südwest. In höheren Schwarzwaldlagen muss zum Abend hin mit Sturmböen gerechnet werden.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+6 °C +22 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch treten in Baden-Württemberg wiederholt Schauer und Gewitter auf, kurze sonnige Abschnitte gibt es zwischendurch gratis dazu. Die Temperaturen schaffen vielerorts Werte nahe +20 Grad, entlang des Rheins auch etwas mehr.

Mit viel Sonne und frühsommerlich warm präsentiert sich der Donnerstag, gegen Abend sind in den Bergen sowie nach Norden hin einzelne Gewitter möglich.

Am Freitag kommen im Tagesverlauf von Nordwesten her verbreitet Schauer und Gewitter, später teilweise auch schauerartige Regenfälle auf. Damit verbunden ist ein markanter Temperaturrückgang; zuvor können gebietsweise nochmals Höchstwerte um +25 Grad erreicht werden.

Das Wochenende wird leicht wechselhaft und frisch.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
09.05.2012
Donnerstag
10.05.2012
Freitag
11.05.2012
Samstag
12.05.2012
+13 °C | +21 °C
+12 °C | +27 °C
+15 °C | +23 °C
+7 °C | +15 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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