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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 23.04.2012, 22:15 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Vom Regen in die ... Wärme +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Seit geraumer Zeit nun beschäftigt wechselhaftes, dadurch aber zumindest im Tagesgang auch abwechslungsreiches Wetter mit kräftigen Regengüssen, einzelnen Gewittern und etwas Sonne für zwischendurch West- und Mitteleuropa - typisches und gänzlich zur Jahreszeit passendes "Aprilwetter" eben. Am meisten Regen beziehungsweise die kräftigsten Schauer fielen am vergangenen Wochenende im Südwesten Deutschlands, beispielsweise in Freudenstadt kamen innerhalb von 48 Stunden bis Montagfrüh 28 mm zusammen. Auf dem Feldberg im Schwarzwald gingen die Schauer überwiegend als Schnee nieder; dort erhöhte sich die Schneedecke auf für Ende April - vor dem Hintergrund der Aprilmonate der jüngeren Vergangenheit - recht ordentliche 56 cm. Doch auch die diesjährige Ausgabe will anscheinend nicht ohne ein frühsommerliches Intermezzo auskommen, und so deutet sich für die zweite Wochenhälfte eine deutliche Erwärmung an.

Noch aber beherrscht auch am Montagabend ein mächtiger, breiter Höhentrog die meteorologische Szenerie im atlantisch-europäischen Raum, der von Nordwesten her durch einlaufende kurzwellige Anteile fortwährend regeneriert wird. Während sich das am Wochenende bestimmende Tiefdruckgebiet im Bereich der Britischen Inseln aufgelöst hat, entwickelte sich vor einem solchen kurzwelligen Troganteil zum Montag eine neue Zyklone, die in der Nacht zum Dienstag mit ihrem Zentrum über den Norden Frankreichs Richtung Benelux und die südliche Nordsee zieht. Ihr okkludiertes Frontensystem hat mit einem skaligen Niederschlagsgebiet, das teils durch dynamische Hebungsantriebe, teils durch großräumige Hebung infolge von Warmluftadvektion gestützt wird, auf den Südwesten Deutschlands übergegriffen und schreitet bis Dienstagmittag nach Osten voran. Ihr folgt ein Schwall frischer, hoch reichender Kaltluft nach, in der im Tagesverlauf erneut einige Schauer und vereinzelt auch kurze Gewitter auftreten. Während sich das erst etwa 36 Stunden zuvor entstandene Tief zum Abend im Bereich der südlichen Nordsee wieder auflöst, wiederholt sich einige hundert Kilometer im Westen die Geschichte des Vortages auf einem gehobeneren Niveau. Sprich, die über dem mittleren Nordatlantik einsetzende neue Zyklogenese läuft ungleich kräftiger ab, entsprechend erreicht das resultierende Tief zum Mittwoch über dem Süden Englands mit nahe 970 hPa einen um etwa 20 hPa niedrigeren Kerndruck als sein Vorgänger. Ein weiterer, vom grönländischen Raum zum mittleren Nordatlantik gerichteter Kaltluftvorstoß weitet den bestehenden Langwellentrog nach Westen aus, gleichzeitig setzt über Mitteleuropa auf der Vorderseite des Tiefs durch Warmluftzufuhr - die korrespondierende Warmfront streift im Tagesverlauf über den Nordwesten und die Mitte Deutschlands hinweg nordostwärts - Geopotenzialgewinn ein. Damit ergibt sich zwar keine grundlegende Umstellung der Wetterlage, wohl aber eine Verschiebung des langwelligen Musters nach Westen hin und damit eine für Mitteleuropa völlig andere Situation. Die der Warmfront rasch nachfolgende Kaltfront des Tiefs nimmt im Bereich der kräftigen südwestlichen Höhenströmung eine zu dieser quasiparallele Lage an und legt sich diagonal von Südwest nach Nordost über Deutschland. Sie trennt am Donnerstag einen sehr milden bis warmen Südosten von einem deutlich kühleren Nordwesten, wo im Bereich höhenkalter Luft mit weiteren Schauern gerechnet werden muss. Zum Freitag schwächt sich das britische Tief ab und verlagert sich Richtung Skandinavien; übrig bleibt eine lang gezogene, von der Halbinsel Kola über die Nordsee und die Britischen Inseln bis zu den Azoren reichende Tiefdruckrinne. Ihr überlagert ist der langwellige Höhentrog, der seine Wellenlänge zwar etwas verkürzt, sich allerdings noch weiter nach Süden ausweitet.

Auf seiner ausgeprägten Vorderseite kann zum Wochenende subtropische Warmluft nach Mitteleuropa vordringen, in der in Teilen Deutschlands sommerliche Höchsttemperaturen erwartet werden dürfen. Da auf einer Trogvorderseite jedoch auch immer Hebungsprozesse mit im Spiel sind und die Luft zudem einen gewissen Feuchtegehalt aufweist, sind Schauer und Gewitter nicht fern. Wann und wo sich diese ausbilden, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vorhersagen. Allerdings sind sie im Westen Deutschlands - nahe der Trogvorderseite - zunächst wahrscheinlicher als im Osten.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 24.04.2012
In der Nacht zum Dienstag fällt in Baden-Württemberg aus dichter Bewölkung zunächst verbreitet Regen, im Hochschwarzwald Schnee. Im Laufe der Nacht klingen die Niederschläge von Westen her allmählich ab, längere Zeit nass bleibt es Richtung Allgäu. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +8 Grad am Rhein und +2 Grad im Südosten.

Am Vormittag überwiegt starke bis geschlossene Bewölkung, aus der hier und da noch etwas Regen fällt. Zum Nachmittag lockern die Wolken auf; neben sonnigen Momenten kommt es dann aber auch vermehrt zu Regen-, auf den Schwarzwaldhöhen Schneeschauern. Im Vergleich zum Montag wird es vor allem in den Regionen südlich der Donau deutlich frischer mit meist nur einstelligen Höchsttemperaturen, entlang des Rheins sind Maxima bis +13 Grad möglich. Der Wind weht mäßig bis frisch, in Schauernähe böig und in den Hochlagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb stürmisch mit einzelnen schweren Sturmböen aus Südwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+7 °C +12 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch zeigen sich bereits in der Frühe hohe Wolkenfelder am Himmel über Baden-Württemberg, meist scheint am Vormittag aber noch die Sonne. Im Tagesverlauf werden die Wolken dichter und gegen Abend fällt gebietsweise etwas Regen. Die Temperaturen steigen an; mit Föhnunterstützung profitieren davon vor allem die südöstlichen Landesteile, wo Höchstwerte nahe +20 Grad in Reichweite gelangen.

Gewissermaßen zweigeteilt verläuft der Donnerstag, mit einer sonnigen und warmen Südosthälfte und einem eher kühleren und gelegentlich auch mit etwas Regen bedachten Nordwesten.

Ein markanter Temperaturanstieg beschert am Freitag zum ersten Mal in diesem Jahr sommerliche Höchstwerte von +25 Grad und mehr. Dabei scheint zunächst verbreitet die Sonne, später entwickeln sich einzelne Schauer und Gewitter.

Am Wochenende setzt sich das zumindest von den Temperaturen her frühsommerliche Wetter fort, allerdings scheint dabei nicht durchgehend die Sonne. Besonders nachmittags muss hier und da mit Schauern und Gewittern gerechnet werden.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
25.04.2012
Donnerstag
26.04.2012
Freitag
27.04.2012
Samstag
28.04.2012
+4 °C | +15 °C
+8 °C | +16 °C
+6 °C | +24 °C
+10 °C | +26 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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